Ganz sicher war sich Eric van den Munckhof kurz nach dem Rennen nicht. Ob er jetzt tatsächlich gewonnen habe, wisse er gar nicht. Doch hatte er. Wegen eines zu kurzen Boxenhalts bekamen Herwig Duller und Siegfried Kuzdas zusätzliche 25 Sekunden aufgebrummt. Das kostete Platz eins und brachte van den Munckhof den Sieg. „Das Rennen war mit den vielen Autos sehr schwierig zu fahren. Ich hatte den Start etwas verpasst und zwei kamen an mir vorbei. Dann kamen die Safety Car Phasen. Da hatte ich wenig Glück. Der Führende war schon etwas weggefahren. Ich hatte mehrmals Pech mit langsameren Autos und die Eau Rouge hoch war mehrmals die Geschwindigkeit weg. Trotzdem habe ich alles gegeben, was ich konnte“, so van den Munckhof.
Die Überraschung über den Gesamtsieg kam nicht von ungefähr. Denn van den Munckhof lag im Rennen nie an der Spitze des Feldes. Die verteidigte in den ersten neun Runden Polesitter Maurice Thormählen im M3 E46 GTR. Eine Drive-Through kostete die Führung, die bis zu seinem Boxenhalt Markus Weege übernahm. Der Duller Motorsport wäre aus dem Rennen wohl als Sieger hervorgegangen, wenn nicht kurz vor Schluss der Wasserkühler geplatzt wäre. „Leide fiel ich kurz vor Schluss aus. Bis dahin war es ein gutes Rennen. Die Safety-Car Phase hatte ich gut erwischt, während die anderen ein bisschen geschlafen haben. Ich denke, dass ich dann auch die richtige Strategie hatte, wann ich in die Box reinfahre. Da hatte ich die Safety Car Phase erwischt und am wenigsten Zeit verloren. Schade, dass ich jetzt ausgefallen bin, Pech gehabt“, so Markus Weege. Für Duller Motorsport hätte es durchaus den Doppelsieg geben können. Und das bei der Spa-Premiere. „Bei uns ist es insgesamt super gelaufen. Es war sehr viel Verkehr auf der Strecke. Man muss schon sehr aggressiv überholen bei so vielen Autos“, urteilte Herwig Duller.
Rang drei für Thomas Kessel
Mit seinem neu aufgebauten M2 GTR kommt Thomas Kessel immer besser in Fahrt. Zu Beginn auf Platz fünf unterwegs sicherte sich Kessel drei Runden vor Schluss die dritte Position. „Die Safety-Car Phasen haben mir ehrlich gesagt ein bisschen geholfen. Ich hatte Temperaturprobleme und konnte so die Pace von den ersten Fahrzeugen nicht richtig mitgehen. Durch die Safety-Car Phasen konnte ich zwischendurch runter kühlen. Am Ende waren auch die Reifen schlapp. Aber mit Gesamtplatz drei ist das natürlich ein cooles Ergebnis“, befand ein zufriedener Thomas Kessel.Direkt dahinter gab Reiner Gelhaus (M3 GT E46) ein starkes Comeback in der DMV BMW Challenge. Mit dem vierten Platz im Gesamtklassement holte sich Gelhaus zudem den Sieg in der an diesem Wochenende sehr stark besetzten GTR 3 Klasse. Hier waren gleich zu Beginn mit Marc Peeters (335i ST E90) und Marco Daedelow (M240i RC) in der La Source zwei Favoriten auf den Sieg zusammengerasselt. Während Peeters aufgeben musste, rettete Dadelow noch einen dritten Platz. An Klassensieger Gelhaus wäre wohl eh kein Herankommen möglich gewesen. Mit ein paar Minuten mehr auf der Uhr hätte Daedelow sogar noch Hassan Gellert (M240i RC) abfangen können, der letztlich seinen zweiten Platz in der GTR 3 sowie Platz sechs im Gesamtklassement über die Zeit brachte. „Viel besser geht es nicht. Wir wollten einfach zum Spaß hier fahren. Ich denke, wir haben unsere Performance wieder gezeigt. Schwierig war es auch mit den Safety Car Phasen. Ich habe teilweise die Safety-Cars gar nicht gesehen. Da hat man mitten auf der Strecke Grün bekommen und auf einmal ging es wieder los. Das war ein bisschen durcheinander“, berichtete Gelhaus.
Sieg in der GTR 2 geht nach Belgien
Den Sieg in der GTR 2 sicherten sich Guillaume und André Patze mit ihrem schnellen Z4. Zunächst mussten sich die beiden Belgier hinter Oliver Rüsch anstellen, der mit seinem M3 GT V8 E92 in der zweiten Runden vorbeigegangen war. Nach einigen Runden holten sich Patze/Patze den ersten Platz in der GTR 2 zurück. Und es ging noch weiter nach vorne. Auf dem vierten Gesamtplatz überquerte das Duo den Zielstrich. Eine nachträgliche Zeitstrafe kostete zwar Platz vier, doch der Sieg in der GTR 2 war den Gesamtfünften nicht zu nehmen. Mit 8,9 Sekunden Vorsprung auf Rüsch gab es den zweiten Klassensieg in der DMV BMW Challenge zu feiern.In der GTR 4 kämpften Alex Pawlow (328i ST E36) und Christian Kautz (330i GT E46) um den Sieg. Zunächst lag Kautz vorne, doch Pawlow spekulierte mit seinem Boxenstopp genau richtig und ging an Kautz vorbei. Der konnte nicht mehr kontern und musste mit Rang zwei Vorlieb nehmen. „Ich hatte etwas damit gerechnet, dass das Boxenstoppfenster mit dem Safety-Car zusammenfällt und dachte mir bis zur Boxeneinfahrt ist das Fenster offen. Und da hatte ich das Glück, dass es funktioniert hat. Ich hätte Christian Kautz gerne auf der Strecke geschlagen. Er hat auf der Geraden einen super schnellen Wagen. Bei mir ist es in den Kurven etwas besser“, erzählte der GTR 4 Sieger.
Klassensieg bei der Premiere
Eine gelungene Premiere im gerade erst gekauften 325er feierten Romano Schultz und Maximilian Bösing (325iS E90). Das Duo siegte vor Jakob Bombis (325iS E90), profitierte aber auch von einem Zwischenfall gleich zu Beginn. In der La Source trafen sich Ulrich Tappe (325iS E36) und Marcel Mahr (325iS E90) unsanft. Während der im Training Klassenschnellste Marcel Mahr kurz darauf aufgeben musste, rettete Tappe den notdürftig versorgten 325er noch als Dritter über die Ziellinie. „Das Wochenende lief für uns problemlos. Wir verbesserten uns von Stint zu Stint. Von Platz drei aus gestartet, hatten wir von den Zeiten her Platz zwei als realistisches Ziel ausgemacht. Dann hatten wir das Glück, dass sich die beiden Führenden in der ersten Kurve schon gegenseitig raus geschossen haben. Dadurch hatten wir schon eine Runde Vorsprung. Es war am Anfang, als Maximilian fuhr, ein hektisches Rennen. Den Vorsprung musste ich im zweiten Teil verwalten und ins Ziel bringen“, gab Schultz zu Protokoll.Die 318i SC Klasse ging einmal mehr an Ioannis Smyrlis, der sich an diesem Wochenende den 318er mit Christopher Rink teilte. Hinter dem Duo überquerte Teamkollege Paul Heinisch das Ziel als Zweiter.