Bei der Rückkehr der Porsche Club Historic Challenge nach Zolder war Peter Mamerow ganz klar der dominierende Fahrer. Von der Pole aus kontrollierte der erfahrene GT-Pilot das erste Rennen am Sonntagmorgen. Mit über 17 Sekunden Vorsprung auf Klaus Horn wurde der Sieger abgewinkt. Noch deutlicher wurde es in Rennen zwei, wo Mamerow bedingt durch den engen Positionskampf dahinter befreit auffahren konnte. Über 26 Sekunden Abstand zeigte die Uhr nach dem Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs an. „Ich bin schon ewig nicht mehr gefahren. Und jetzt mit dem R ist es schon eine Herausforderung. Da musst du erst mal eine passende Linie finden. Das hat gut funktioniert. Die Serie gefällt mir und es macht Spaß hier zu fahren“, befand der Doppelsieger.
Platz zwei sicherte sich im ersten Rennen Klaus Horn. Der Landauer musste sich dabei den ständigen Attacken von Heinz-Bert Wolters erwehren. Trotz mehrerer Versuche hieß es für Wolters sich am Ende mit Rang drei zufrieden zu geben. „Im Großen und Ganzen bin ich eigentlich zufrieden. Am Anfang kam ich ganz gut weg. Aber vorne fuhr Peter Mamerow so eine Sekunde schneller und da konnte ich nicht hinkommen. Von hinten machte Heinz-Bert Wolters mächtig Druck. Beim Überrunden hatte ich etwas Pech und Wolters konnte wieder aufschließen. Letztendlich konnte ich ihn in Schach halten“, so Klaus Horn. Mit seinem dritten Platz zeigte sich auch Wolters zufrieden: „Bis auf den Ausrutscher, den ich mir geleistet habe, bin ich sehr zufrieden. Zumal ich ein technisches Handicap habe. Bei 8500 riegelt das Auto ab und nicht wie sonst bei 9200. Da wurde vermutlich etwas falsch eingestellt, als der Wagen bei Porsche war. Ich denke, dass ich das Beste daraus gemacht habe.“
Anders das zweite Rennen, wo Wolters beim Anbremsen der Schikane Horn am Hinterrad berührte. Mit defekter Felge und Lenkung versuchte Horn noch Schadensbegrenzung zu betreiben, während Wolters dem etwas einteilten Thomas Lindemann (997 GT3 R) hinterher hetzte. Der Wegberger machte schnell Boden gut und ging schließlich auch vorbei. Doch Lindemann gab nicht klein bei. Von da an entwickelte sich ein packendes Duell, bei dem Lindemann immer wieder ansetzte und kurzzeitig auch vorbei war. Kurz vor Schluss ging der Drittplatzierte vorbei, nachdem Wolters wegen technischer Probleme urplötzlich langsamer geworden war. Nach Platz vier im ersten Rennen holte sich Lindemann seine bereits zweite Podestplatzierung in der noch jungen Saison. „Vorne hatten die sich beharkt und es war etwas Chaos. Ich war zunächst auf Platz vier, fand mich plötzlich auf der zweiten Position und wusste gar nicht wie. Ich habe dann mein Ding durchgezogen. Von hinten kam Wolters, der aber nicht wegfahren konnte. Da habe ich mich nochmals drangehangen. Sein Auto wurde immer unruhiger. Ich kam vorbei, habe mich aber in der Schikane verbremst. Dann kam ich wieder vorbei. Es war ein mega Rennen für mich und ich bin total happy“, freute sich Lindemann.
Enge Positionskämpfe begeistern
Nicht nur um die Podiumsplätze wurde eng gekämpft, auch dahinter ging es heiß her. Im ersten Heat hatte Marvin Meister Klassenkontrahent Heiner Immig (beide 997 GT3 Cup) niedergerungen und Platz fünf übernommen. Während Meister schnell Abstand gewann, musste Immig in der siebten Runde Michel Salmen im 991 GT3 Cup passieren lassen. Der 991er-Pilot schlug ein mächtiges Tempo an und kam immer näher an den vor ihm fahrenden Meister heran. Die Entscheidung fiel in der letzten Runde, als Michel Salmen vorbeizog und sich Rang fünf sicherte. „Als ich meinen Vordermann auf Start und Ziel endlich im Blickfeld hatte, hieß es für mich alles oder nichts. In der letzten Runde dann Punktlandung. Während des Rennens habe ich immer gedrückt. Am Ende hat alles gepasst“, so Salmen zum späten Überholmanöver.Trotz des kurz vor Schluss verlorenen fünften Platzes konnte Marvin Meister zufrieden sein. Er sicherte sich vor Immig den Sieg in der Klasse 7. Auf Rang acht hatte Christian Voigtländer (997 GT3 Cup) seine Klasse im Griff. Der dreifache PCHC-Champion platzierte sich noch vor Mario Meister (991 GT3 Cup) und Eduard Heinz (991 GT3 Cup). „Ich hatte heute richtigen Fahrspaß. Das Auto lief wunderbar ohne Probleme. In der Klasse konnte ich eine beruhigende Führung herausfahren. Ich hatte Heiner Immig aus der Klasse 7 vor mir, mit dem ich mich duellieren konnte. Es war ein tolles Rennen“, berichtete Voigtländer. Heinz setzte sich dabei gegen Udo Schwarz in der Klasse 8 durch. Weitere Klassensiege gingen am Sonntagmorgen an Olaf Busse (Cayman 718), Arne Bast (993 RS) und Helmut Piehler (Cayman S).
Im zweiten Durchgang setzte sich Marvin Meister schnell von Werner Salmen und Immig ab. Auf dem starken vierten Gesamtrang entschied Meister die Klasse 7 erneut für sich. „Ich fuhr hier in Zolder das erste Mal und ich kannte die Strecke überhaupt nicht. Im ersten Quali waren für mich die ersten Runden hier sehr beeindruckend. Es ist eine tolle Strecke. Im Rennen habe ich den Reiz der Strecke richtig genossen und mich in meinem Auto sehr wohlgefühlt. Dank meines Teams hat alles gut funktioniert. Es hat alles super gepasst“, so Marvin Meister. Dahinter ging es heiß her, wobei sich Mario Meister im engen Vierkampf die beste Position sicherte. Das verschaffte Meister einen kleinen Vorteil. Trotzdem wurde es noch einmal spannend. Kurt Ecke hatte sich mühevoll an Immig und Werner Salmen vorbeigearbeitet. Bis auf 0,589 Sekunden kam Ecke noch einmal an Mario Meister heran. Rang sechs sowie Platz zwei in der Klasse 7 hieß es am Ende. Auf Platz sieben folgten die Klasse 9 Sieger Salmen/Salmen vor Immig und Heinz. Letzterer siegte in der Klasse 8 vor Udo Schwarz, während Immig Rang drei in der Klasse 7 belegte. Die Klasse 6 ging erneut an Christian Voigtländer, der auf Platz zehn die Ziellinie überquerte. Wie schon im ersten Rennen siegten Olaf Busse, Arne Bast und Helmut Piehler in ihren Klassen.