Porsche Super Cup
21.07.2022
Porsche Supercup startet mit Frankreich-Premiere in die zweite Saisonhälfte
Der Porsche Mobil 1 Supercup startet am kommenden Wochenende in Le Castellet in die zweite Saisonhälfte. Die Tabellenspitze liegt dicht beieinander: Nur 18 Punkte trennen Tabellenführer Dylan Pereira aus Luxemburg vom Gesamtvierten, seinem LWT Lechner Racing-Teamkollegen Harry King aus England. Dazwischen rangieren der deutsche Porsche-Junior Laurin Heinrich aus dem Team SSR Huber Racing und Titelverteidiger Larry ten Voorde. Der Niederländer aus dem Team GP Elite hatte die Tabellenspitze beim zurückliegenden Rennen verloren, weil er unverschuldet in einen Unfall verwickelt wurde.
„Die Fahrer an der Spitze der Gesamtwertung agieren alle auf einem Spitzen-Niveau. Ich denke, in der zweiten Saisonhälfte wird der Titelkampf im Supercup so spannend wie schon lange nicht mehr“, blickt Oliver Schwab voraus, der Projektleiter des Porsche Mobil 1 Supercups. „Das Rennen in Le Castellet kommt da genau richtig. Keiner der vier Piloten an der Tabellenspitze ist dort schon einmal ein Rennen gefahren. Die Chancen sind für dieses Quartett also absolut identisch.“
Pereira hat in der ersten Saisonhälfte zwei Rennen gewonnen, ten Voorde und Heinrich holten sich jeweils einmal den Siegerpokal. Alle drei kennen den Circuit Paul Ricard aus der Cockpitperspektive bisher nur von privaten Testfahrten ihrer Teams. Auf Rennerfahrung mit der 5,842 Kilometer langen Strecke können dagegen einige französische Supercup-Piloten zurückgreifen. So waren zum Beispiel CLRT-Fahrer Marvin Klein und Dorian Boccolacci, der Tabellensechste aus dem Team Martinet by Alméras, im Rahmen des Porsche Carrera Cup France mit dem rund 375 kW (515 PS) starken 911 GT3 Cup in Le Castellet am Start.
„Ob sie ihren Heimvorteil nutzen können, wird sich bestimmt schon in den 45 Minuten des Trainings zeigen“, blickt Tabellenführer Dylan Pereira voraus. „Der Circuit Paul Ricard hat einige knifflige Kombinationen, wo du tief in Kurven hineinbremsen musst – diese Passagen bieten auch gute Überholmöglichkeiten.“
Porsche-Junior Laurin Heinrich hofft auf einen für ihn ähnlich positiven Rennverlauf wie beim Supercup-Start in Silverstone, wo er seinen ersten Saisonsieg feierte. „Für mich ist die Situation ähnlich: Ich bin in Le Castellet noch nie ein Rennen gefahren. Vielleicht gelingt mir ja ein Ergebnis wie in England.“
Zu den 28 fest eingeschriebenen Teilnehmern des Porsche Mobil 1 Supercup gesellen sich in Le Castellet vier Gastfahrer. Zu ihnen zählen die beiden für das französische Team Martinet by Alméras genannten Australier Aaron Love und Stephen Grove sowie der für Huber Racing startende Ariel Levi. Der erste Supercup-Pilot aus Israel tritt zum zweiten Mal in der laufenden Saison an.
Die 1970 eröffnete Rennstrecke ist nach ihrem ersten Besitzer benannt, dem Likörfabrikanten Paul Ricard. Zu den Besonderheiten gehörten die 1,6 Kilometer lange Mistral-Gerade und Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel die Begrenzung der Strecke durch Randsteine (Curbs), die für die damalige Zeit innovativen Charakter besaßen. Von 1971 bis 1990 trug die Formel 1 in Le Castellet einige Grands Prix von Frankreich aus. Nach dem Verkauf an ein Unternehmen des damaligen Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone und dem Umbau nach Plänen des deutschen Architekten Hermann Tilke setzte die Rennstrecke erneut neue Maßstäbe bei der Sicherheit. Es stehen mehrere Streckenvarianten mit Längen von bis zu 6,105 Kilometern zur Verfügung. 2018 kehrte der Große Preis von Frankreich der Formel 1 auf die heute offiziell „Paul Ricard High Tech Test Track“ genannte Anlage zurück. Sie wird von vielen Teams auch für Ausdauertests im Vorfeld des 24-Stunden-Rennens in Le Mans genutzt. Der Porsche Mobil 1 Supercup trägt zum ersten Mal einen Lauf auf der 5,842 Kilometer langen Grand-Prix-Strecke aus.