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Porsche Super Cup
04.09.2022

Sieg von Marvin Klein vertagt Titelentscheidung auf das Finale in Monza

Marvin Klein hat in Zandvoort den turbulenten siebten Saisonlauf zum Porsche Mobil 1 Supercup gewonnen. Für den Franzosen und sein Team CLRT war es der erste Sieg im internationalen Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup. Dylan Pereira wurde auf der Formel-1-Rennstrecke an der Nordsee Zweiter. Der Luxemburger baute damit Rang seine Tabellenführung auf 19 Punkte aus und sicherte BWT Lechner Racing vorzeitig den Gesamtsieg in der Team-Wertung. Das Supercup-Finale findet schon am kommenden Wochenende im italienischen Monza statt.

Stuttgart. Marvin Klein zeigte beim siebten Lauf zum Porsche Mobil 1 Supercup Nerven aus Stahl. Gleich drei Mal musste der Franzose aus dem Team CLRT seine Führungsposition gegen die drängelnden Verfolger verteidigen: beim regulären Start sowie bei zwei Restarts nach Safety-Car-Phasen. „Das war knifflig, weil die Strecke sehr rutschig war, vor allem mit kalten Reifen“, berichtete er und verriet: „Ich habe mich auf meine Linie konzentriert und möglichst wenig in den Rückspiegel geschaut.“ Diese Taktik ging auf. Nach zwölf Runden fuhr Klein mit dem knappen Vorsprung von vier Zehntelsekunden vor Morris Schuring über die Ziellinie. Der amtierende Meister des französischen Porsche Carrera Cup feierte damit seinen ersten Sieg im internationalen Markenpokal mit dem rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup.

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Schuring freute sich dagegen zu früh über Rang zwei. Am Start hatte er seinen Neunelfer nicht exakt auf die vorgeschriebene Position gestellt. Die Sportkommissare belegten ihn dafür mit einer Zeitstrafe von fünf Sekunden. Der erst 17 Jahre alte Niederländer aus dem Team Huber Racing fiel dadurch im offiziellen Rennergebnis weit zurück.

Tabellenführer Dylan Pereira erlebte beim vorletzten Saisonlauf ebenfalls eine Achterbahn der Gefühle. Der Schnellste im Qualifying war wegen einer Kollision auf Startplatz vier zurückversetzt worden. Nach der ersten Runde lag er nur auf Rang acht und wurde in zahlreiche Positionskämpfe verwickelt. Dennoch erreichte er das Ziel als Dritter und rückte durch die Strafe für den zunächst vor ihm platzierten Morris Schuring auf die zweite Position vor – der Luxemburger aus dem Team BWT Lechner Racing konnte sich über mangelnde Abwechslung nicht beklagen. „Ich habe mich das ganze Rennen über hauptsächlich auf Larry ten Voorde konzentriert. Ich wollte zumindest direkt hinter ihm ins Ziel kommen“, beschrieb Pereira sein Fernduell mit dem Supercup-Titelverteidiger. „Dass ich Larry dann noch überholen konnte, nimmt für das Finale in Monza sehr viel Druck von meinen Schultern.“

Ten Voorde hat nun zwar 19 Punkte Rückstand auf Pereira, war mit Rang drei beim Heimrennen dennoch zufrieden: „Mein Start war perfekt, ich konnte sogar Dylan überholen“, erzählte der Lokalmatador aus dem Team GP Elite. „Aber ich muss zugeben, mein Tempo hatte nicht ausgereicht, um Dylan das ganze Rennen über hinter mir zu halten. Hauptsache, ich konnte die Titelentscheidung bis zum Finale offenhalten.“

Ten Voorde übernahm in der Gesamtwertung Rang zwei von Porsche-Junior Laurin Heinrich, der in Zandvoort Fünfter wurde. „Von Platz zehn in der Startaufstellung war nicht viel mehr drin. Die Unterbrechungen haben das Rennen zu sehr verkürzt, um mich noch weiter nach vorne zu arbeiten“, fasste der deutsche SSR Huber Racing-Fahrer zusammen.

Zwischen ten Voorde und Heinrich kam der Däne Bastian Buus ins Ziel. Der Youngster aus dem Team BWT Lechner Racing gewann zum siebten Mal in Folge die Rookie-Wertung und sicherte sich vorzeitig den Titel. „Ich wollte eigentlich aufs Podium, hat heute aber leider nicht geklappt. Aber das ist jetzt auch egal“, meinte der 19-Jährige, der in der laufenden Saison sogar einen Gesamtsieg feiern konnte.

Auch BWT Lechner Racing steht bereits vor dem Finale der 30. Supercup-Saison am kommenden Wochenende als Gesamtsieger der Team-Wertung fest – der insgesamt zwölfte Titel für die Routiniers aus Österreich. „Am Saisonanfang haben wir davon geträumt. Jetzt bin ich unglaublich stolz auf meine gesamte Mannschaft, dass wir diesen Traum wahrgemacht haben“, freute sich Teamchef Robert Lechner.

Die Titelentscheidung in der ProAm-Wertung wurde dagegen vertagt. Tabellenführer Roar Lindland aus Norwegen (Pierre Martinet by Alméras) belegte nur den dritten Rang in dieser Klasse. Der Sieg ging an seinen britischen Teamkollegen Aaron Mason. Kurios dabei: Mason kam aufgrund eines Unfalls gar nicht ins Ziel. Allerdings sorgte dieser Zwischenfall für den Abbruch des Rennens. Das Ergebnis wird in solchen Fällen auf Basis der letzten regulären Runde erstellt – und zu diesem Zeitpunkt war Mason noch bestplatzierter ProAm-Fahrer.

Schon vor Masons Unfall musste das Rennen zweimal durch das Safety-Car neutralisiert werden. Für die erste Unterbrechung sorgten der Brite Harry King (BWT Lechner Racing) und Lokalheld Jaap van Lagen (Martinet by Alméras) schon in der zweiten Runde. Gestartet von Platz zwei beziehungsweise drei, kollidierten die beiden im Duell um Rang zwei und mussten vorzeitig aufgeben.

„Zandvoort ist seinem Ruf einmal mehr gerecht geworden, immer für äußerst abwechslungsreiche Rennen zu sorgen. Wir haben diesen großartigen Fans eine tolle Show geboten“, kommentierte Oliver Schwab, Projektleiter des Porsche Mobil 1 Supercup. „Ich gratuliere BWT Lechner Racing und Bastian Buus ganz herzlich zum vorzeitigen Titelgewinn. Jetzt freue ich mich auf das Finale in Monza und den spannenden Kampf um die Fahrermeisterschaft zwischen Dylan Pereira, Larry ten Voorde und Laurin Heinrich.“

Parade der Formel-1-Fahrer mit historischen Polizei-Porsche

Als direkte Nachbarn der Cup-Neunelfer sorgte im Supercup-Fahrerlager eine ganze Flotte historischer Porsche für Aufsehen, die in ihrem früheren Leben bei der niederländischen Autobahn-Polizei Dienst verrichtet haben. Die einzigartigen, von Porsche Nederland versammelten Cabriolet- und Targa-Modelle hatten in Zandvoort einen ganz speziellen Einsatz – bei der offiziellen Fahrerparade der Formel 1.

Ergebnis 7. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Zandvoort (NL)

1. Marvin Klein (Frankreich/CLRT), 23:57,458 Minuten
2. Dylan Pereira (Luxemburg/BWT Lechner Racing), +0,740 Sekunden
3. Larry ten Voorde (Niederlande/Team GP Elite), +1,155 Sekunden
4. Bastian Buus (Dänemark/BWT Lechner Racing), +2,652 Sekunden
5. Laurin Heinrich (Deutschland/SSR Huber Racing), +3,013 Sekunden

Tabellenstand Porsche Mobil 1 Supercup 2022 (nach 7 von 8 Rennen)

1. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), 137 Punkte
2. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), 119 Punkte
3. Laurin Heinrich (D/SSR Huber Racing), 117 Punkte
4. Bastian Buus (DK/BWT Lechner Racing), 97 Punkte
5. Harry King (GB/BWT Lechner Racing), 92 Punkte
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