Rallye WM
16.08.2022
M-Sport Ford schickt drei Puma Hybrid Rally1 zur WM-Rallye Belgien
Der Schub des neuen Rallye-Geräts von Ford steht bei dem belgischen WM-Lauf hoch im Kurs: Auf den 20 Wertungsprüfungen über eine Gesamtlänge von 282 Wettbewerbskilometern geht es gerne einmal geradeaus und die Kurven präsentieren sich häufiger als anderswo in Form rechtwinkliger Abzweige. Dennoch haben es die schmalen Pisten in sich: Zum einen werden sie oft von tiefen Wassergräben gesäumt, die jeden Fehler mit dem vorzeitigen Aus bestrafen können. Zum anderen wird in den Biegungen gnadenlos "gecuttet" - die Fahrer versuchen auf den Innenseiten so weit wie möglich abzuschneiden, um den Kurvenradius zu erweitern. Dies schaufelt viel Dreck und Schmutz auf die Bahn, was den Asphalt ab dem Scheitelpunkt in eine rutschige Angelegenheit verwandeln kann. Spätestens beim jeweils zweiten Durchgang über die Prüfungen gilt dann auch für die Erststartenden "Spur vor Linie": Wer die freigefahrene Spur verpasst und auf das lose Geröll daneben gerät, hat Abenteuerreisen gebucht. Kommt noch Regen hinzu, wird es nochmals schmieriger und schwieriger.
In puncto fahrendes Personal setzt M-Sport Ford auf die Stammbesetzung. Craig Breen und sein Landsmann Paul Nagle auf dem Beifahrersitz freuen sich bereits: Im vergangenen Jahr gelang dem irischen Duo der Sprung auf den zweiten Rang. Insgesamt gehen die beiden bereits zum sechsten Mal bei der Ypern-Rallye an den Start. 2019 konnten sie die Veranstaltung, seinerzeit ein Lauf zur belgischen Meisterschaft, sogar gewinnen. Für Adrien Fourmaux ist der neunte von 13 WM-Saisonläufen das Heimspiel: Der junge Franzose wuchs kaum 40 Kilometer vom Service-Park entfernt auf und kennt die Straßencharakteristik dieser Gegend entsprechend gut. Fourmaux hört wieder auf die Ansagen seines Copiloten Alexandre Coria. Wie die beiden Franzosen blicken Gus Greensmith/Jonas Andersson ebenfalls ihrem zweiten Auftritt bei dieser Rallye entgegen. Auch das britisch-schwedische Gespann will daher vor allem Erfahrung auf den tückischen Pisten sammeln.
Nach seinem Rally1-Debüt bei der Finnland-Rallye greift Jari Huttunen in Flandern wieder ins Lenkrad des rund 300 PS starken Fiesta Rally2. Sein Ziel: Der Finne will seinen WRC2-Klassensieg des Vorjahres zusammen mit Beifahrer Mikko Lukka wiederholen.
"Wir haben mit dem Sieg bei der Rallye Monte Carlo gezeigt, dass unser Puma Hybrid Rally1 speziell auf Asphalt sehr konkurrenzfähig ist - dies und die Zeiten, die wir im vergangenen Jahr in Belgien fahren konnten, stimmen mich zuversichtlich: Wir hätten gerne Pokale im Gepäck, wenn wir heim ins britische Cumbria kommen", betont M-Sport-Teamchef Richard Millener. "Wir hatten nicht viel Zeit, um uns nach der Rallye Finnland auf den nächsten WM-Lauf vorzubereiten. Ich muss dem ganzen Team daher ein großes Lob aussprechen: Alle haben ohne Pause gearbeitet, um die Autos an den Start zu bringen. Kein anderer WM-Lauf liegt näher zu unserem Workshop als die Ypern-Rallye in Flandern. Deswegen gehe ich davon aus, dass uns viele Kollegen und natürlich auch Fans besuchen werden, die in schwierigen wie in guten Phasen treu zu uns stehen. Sie wiederzutreffen, darauf freue ich mich sehr."