Bereits in den insgesamt drei Trainingssessions am Donnerstag untermauerte das Mercedes-AMG Team AKKA ASP seine hohen Ambitionen für das IGTC-Saisonfinale auf dem Kyalami Grand Prix Circuit. Das Fahrer-Trio Timur Boguslavskiy (RUS), Jules Gounon (FRA) und Raffaele Marciello (SUI) fuhr mit dem Mercedes-AMG GT3 #89 sowohl in den beiden Tages- als auch im Nachttraining die jeweils schnellste Zeit. Ein weiteres Ausrufezeichen setzte Gounon im obligatorischen Pre-Qualifying am Freitagvormittag, in dem er mit einer knappen halben Sekunde Vorsprung auf den ersten Platz fuhr.
Weil ein Gewitter samt sintflutartiger Regenfälle eine Austragung des dreigeteilten Qualifyings und der folgenden Superpole am Nachmittag unmöglich machte, qualifizierte sich das Performance-Team aus Frankreich mit dem Pre-Quali-Ergebnis für die Pole-Position. Der Mercedes-AMG GT3 #75 von SunEnergy1 Racing, pilotiert von Mikaël Grenier (CAN), Kenny Habul (AUS) und Martin Konrad (AUT), nahm das Joburg Kyalami 9 Hour vom vierten Gesamtrang und Platz eins der Pro-Am-Klasse in Angriff.
Marciello erwischte in der #89 einen sehr guten fliegenden Start und hielt die Konkurrenz von Beginn an auf Distanz. Im Mercedes-AMG GT3 #75 behauptete sich Startfahrer Grenier derweil gegen diverse Pro-Fahrzeuge und verteidigte zunächst seinen vierten Platz. Nach einer Anfangsphase ohne größere Zwischenfälle entwickelte sich auf dem 4,522 Kilometer langen südafrikanischen Traditionskurs ein von Taktik geprägtes Saisonfinale.
Unterschiedliche Taktiken führen zu unvorhersehbarem Rennverlauf
Einige Konkurrenzfahrzeuge versuchten sich mit ungewöhnlich frühen Stopps ohne Fahrerwechsel an unkonventionellen Strategien, um den in Führung liegenden Marciello unter Druck zu setzen. Das Mercedes-AMG Team AKKA ASP ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und bog nach etwas über einer Stunde erstmals in die Boxengasse ab. Marciello übergab das Steuer an Boguslavskiy, der nach den deutlich kürzeren Stopps der Konkurrenz als Dritter auf die Strecke zurückkehrte.In der Folge führten die verschiedenen Taktiken zu regelmäßigen Führungswechseln und sorgten so für einen spannenden Rennverlauf. Als Marciello nach etwas über sieben Stunden zum letzten Fahrerwechsel an die Box kam und den Mercedes-AMG GT3 an Schlussfahrer Jules Gounon übergab, belegte das Team zunächst wieder Rang drei. Mit schnellen Rundenzeiten holte der 27-jährige Franzose anschließend kontinuierlich auf und übernahm nach den finalen Fahrerwechseln der Konkurrenz erneut die Führung, die er bis zum Ende nicht mehr aus den Händen gab. Damit bescherte das AKKA ASP Team Mercedes-AMG den ersten Gesamtsieg bei einem IGTC-Rennen seit Suzuka 2018.
SunEnergy1 Racing trotzt technischem Defekt und holt Pro-Am-Titel
Die #75 von SunEnergy1 Racing musste bereits früh im Rennen zwei Mitstreiter der Pro-Klasse ziehen lassen, führte die Pro-Am-Wertung aber weiterhin souverän an. Nach rund sechs Stunden entriss ein Defekt an der Servolenkung dem Team dann aber doch noch den sicher geglaubten Klassensieg. Martin Konrad, der das Steuer erst wenige Runden zuvor übernommen hatte, musste den Mercedes-AMG GT3 für Reparaturarbeiten in der Garage parken.Nach wenigen Runden konnte der Österreicher das Rennen auf Gesamtrang sieben fortführen, ein Rückstand von acht Runden auf den Pro-Am-Spitzenreiter erwies sich allerdings als uneinholbar. Doch auch der zweite Platz in der Klasse reichte dem Team, um sich schlussendlich den Titel in der Pro-Am-Gesamtwertung zu sichern.
Erfolgreicher Saisonabschluss in der Intercontinental GT Challenge
Das Neun-Stunden-Rennen auf dem Kyalami Grand Prix Circuit bildete für Mercedes-AMG Motorsport den verspäteten Abschluss einer erfolgreichen IGTC-Saison 2021. Danach sah es nach einem durchwachsenen Saisonstart beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps allerdings noch nicht aus. Der Mercedes-AMG GT3 #89 von AKKA ASP sicherte bei dem prestigeträchtigen Rennen in den Ardennen als Zehnter das einzige Top-Ten-Ergebnis für die AMG Customer Racing Teams. Das erreichte Gesamtresultat rückte durch einen überragenden Doppelsieg von Madpanda Motorsport und Toksport WRT in der Silver-Wertung allerdings in den Hintergrund.Deutlich positiver gestaltete sich der zweite Saisonlauf im US-amerikanischen Indianapolis. Dort fuhren Boguslavskiy und Marciello, die in diesem Rennen von Daniel Juncadella (ESP) unterstützt wurden, einen starken zweiten Platz ein. Der Mercedes-AMG GT3 #75 von SunEnergy1 Racing, an dessen Steuer sich auch damals Grenier, Habul und Konrad abwechselten, gewann auf dem Indianapolis Motor Speedway in der Pro-Am-Klasse und legte damit den Grundstein für den späteren Meisterschaftserfolg.
Bathurst 12 Hour eröffnet im Mai IGTC-Saison 2022
Bereits vom 13. bis 15. Mai wird mit dem Bathurst 12 Hour, das im vergangenen Jahr den Auswirkungen der Pandemie zum Opfer fiel, die neue Saison der Intercontinental GT Challenge eröffnet. Auf den Saisonauftakt in Australien folgen das berühmte 24-Stunden-Rennen von Spa (28. bis 31. Juli), das Indianapolis 8 Hour (7. bis 9. Oktober) und die Rückkehr nach Kyalami (1. bis 3. Dezember). Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Wir sind mit dem Ziel nach Südafrika gereist, die IGTC-Saison erfolgreich abzuschließen – und das ist uns mit dem Gesamtsieg unseres Performance-Teams AKKA ASP auch eindrucksvoll gelungen. Dass sich SunEnergy1 gleichzeitig den Pro-Am-Titel sichern konnte, ist die Krönung eines emotionalen Saisonfinales für Mercedes-AMG. Der Dank geht deshalb vor allem an unsere beiden Teams, die über die gesamte Saison hinweg hervorragende Arbeit geleistet und sich ihren jeweiligen Erfolg damit mehr als verdient haben.“
Jules Gounon, Mercedes-AMG Team AKKA ASP #89: „Ein wunderschöner Sieg, der nur durch die fantastische Arbeit des AKKA ASP Teams möglich wurde. Wir haben aus unserem Mercedes-AMG GT3 das Maximum herausgeholt und können zurecht stolz auf das Erreichte sein. Ich bin überglücklich, die Saison so abschließen zu können und möchte dem Team für diese Gelegenheit danken.“
Mikaël Grenier, SunEnergy1 Racing #75: „Zunächst einmal möchte ich mich bei allen bedanken, die uns dabei geholfen haben, den Pro-Am-Titel zu gewinnen. Das bedeutet dem gesamten Team sehr viel. Im Rennen hatten wir eigentlich durchgehend eine gute Pace. Natürlich ist man etwas enttäuscht, dass uns dieses kleine Problem den Klassensieg gekostet hat, aber insgesamt war mein erstes Mal Kyalami eine tolle Erfahrung. Hoffentlich kommen wir nächstes Jahr wieder.“