Dabei konnte die PRTC wieder mit einem großen Starterfeld und einigen Neueinsteigern aufwarten. Ihr Tourenwagen-Debüt konnten dabei der 19-Jährige Simon de Mori aus Österreich (Hörbranz) und der 17-jährige Martin Held aus Deutschland (Berlin) geben und sich ihre ersten motorsportlichen Sporen verdienen.
„Real cars, real Racing. Das ist das Motto unserer Rennserie. Wir bieten professionell organisierte Rennen mit ansprechenden Tourenwagen in vier Wertungsklassen zu bezahlbaren Kosten bei einer guten Vermarktung. Dieses Konzept kommt immer besser an und wir freuen uns über den großen Zuspruch. Nicht zuletzt liefern unsere Rennfahrer eine grandiose Show für die Zuschauer ab. Wir freuen uns auf den Saisonstart“, gab Organisator Andreas Pfister zu Beginn des Rennwochenendes zu Protokoll.
Alle Rennfahrzeuge sind mit Einheitsreifen von TOYO TIRES, mit dem Semi-Slick Proxes R888R oder Slick Proxes RS1 ausgestattet, was in Verbindung mit dem Zentraleinsatz und „rotierendem System“ der CHEVROLET und CUPRA Rennfahrzeuge (Klasse 1 und 2) durch die Pfister-Racing GmbH für eine hohe Chancengleichheit zu bezahlbaren Kosten sorgt.
Der Sieger der Pfister-Racing Tourenwagen-Challenge (PRTC) 2022 der Klasse 2 erhält eine kostenfreie Testfahrt im 350 PS starken TCR-Boliden.
Kalte Streckenbedingungen sorgen für herausfordernde Verhältnisse
Durch den frühen Saisonstart wurden die Fahrer mit kühlen und windigen Witterungsverhältnissen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt empfangen, und es galt es die richtigen Kniffe zu finden um die Reifen schnell auf die richtige Betriebstemperatur in ein gutes Arbeitsfenster zu bringen.Im Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung gelang dies Hinrich Groeneveld am Besten, und er platzierte seinen CUPRA Leon MKII DSG Rennwagen des Teams ATT-Racing auf der ersten Position in der Klasse 3.
In der stets hart umkämpften Klasse 2 der CHEVROLET Cruze Eurocup Rennwagen erreichte Robin Renz mit einer Rundenzeit von 2:16:812 die beste Startposition knapp vor Tim Schestag und einem starken Marco Chianese aus Würzburg auf Startposition drei.
Nun erwarteten die Fans bereits mit Spannung die Freigabe des ersten Rennens mit einem rollenden „Indianapolis-Start“. Bereits im Laufe der ersten Rennrunde zeigte dabei Schestag, dass er sich mit seinem zweiten Startplatz nicht zufriedengeben würde und setzte sich in den Windschatten von Robin Renz.
In Klasse 3 hingegen ließ Hinrich Groeneveld nichts anbrennen und steuerte seinen mehr als 300 PS starken CUPRA Leon MKII Rennwagen in Richtung Klassensieg.
Auch der Rookie Martin Held nutzte seine Chance um mit den wichtigen Rennrunden erste Erfahrungen zu sammeln, und dabei in Klasse 1 mit dem CUPRA Ibiza V1 Cup Rennwagen Wertungspunkte einzuheimsen.
Der Pechvogel des Tages war allerdings David Stein. Aufgrund eines technischen Defektes konnte er nicht am Zeittraining und Rennen teilnehmen, was ihm trotz des ambitionierten Reparatureinsatzes der Mechaniker wichtige Punkte in der Gesamtwertung kostete.
Im Verlauf des ersten Rennens schaffte es dagegen Marco Chianese seine Rundenzeiten weiter zu verbessern und zu Dirk Ehlebracht aufzuschließen, was für einen engen Positionskampf um Platz drei sorgte.
An der Spitze gelang es Tim Schestag die führende Position zu übernehmen, und sich einen kleinen Vorsprung vor Robin Renz zu verschaffen. Neutralisiert wurde das Rennen daraufhin durch eine „Code-60-Phase“ die das Safety-Car ersetzt und die Fahrer ihre Geschwindigkeit auf 60 km/h drosseln müssen, was auch nach dem Rennen nochmals für eine Überprüfung der Rennleitung sorgte.
Nach Freigabe der Code-60-Phase zum Rennende schaffte es Groeneveld seinen Klassensieg einzufahren. In Klasse 2 erreichte Tim Schestag einen weiteren Sieg vor Robin Renz und Dirk Ehlebracht. Auf Platz vier kam Marco Chianese ins Ziel vor Thomas Eckert der die Top-Fünf komplettierte. Die schwarz-weiss karierte Flagge nicht erreichen konnte diesmal Marco Bedrich da er seinen Rennwagen mit einem Antriebswellenschaden abstellen musste.
Nach dem ersten Schlagabtausch der neuen Saison konnten die Rennfahrer nur kurz durchatmen, denn bereits am Sonntag Morgen stand das zweite Rennen des Wochenendes an. Bei wiederum kalten Verhältnissen entschied sich die Rennleitung dafür, den Fahrern diesmal zwei Einführungsrunden zu ermöglichen, um die Reifen besser auf Betriebstemperatur bringen zu können.
Rundenlanger Zweikampf um den Sieg in Rennen 2
An gebotener Spannung sollte das zweite Rennen allerdings den ersten Rennlauf noch überbieten. Mit seinem zweiten Platz vom Vortag hatte sich Robin Renz nämlich keineswegs abgefunden und machte sich daran Tim Schestag den Sieg des zweiten Rennens abzujagen.In echter Tourenwagen-Manier gingen die beiden Piloten in einem rundenlangen Zweikampf Seite-an-Seite durch das Motodrom und boten den Zuschauern Tourenwagen-Action pur, denn beide fuhren ihre „Chevys“ in einer eigenen Liga und kamen per Live-Stream sogar in das Wohnzimmer der Fans zuhause.
Etwas zu schnell zu Werke ging dahinter allerdings Thomas Eckert, nach einem Dreher in der ersten Kurve musste er versuchen das Feld wieder von hinten aufzurollen.
Wieder positiv in Szene setzen konnte sich in Rennen 2 dagegen David Stein. Mit einem frisch reparierten Rennwagen gelang es ihm sich einige Positionen bis in die Top-Fünf nach vorne zu arbeiten. Der Kampf um das Podium war währenddessen wieder zwischen Marco Chianese und Dirk Ehlebracht entbrannt. Chianese konnte zwar mit schnellen Rundenzeiten aufzeigen, doch Ehlebracht schaffte es mit seiner Routine sich den Weg zu seiner zweiten Podiums-Platzierung des Wochenendes zu ebnen.
Den zweiten Sieg sicherte sich indes Tim Schestag, knapp vor Robin Renz. Das Duell der beiden Baden-Württemberger gibt sicherlich auch einen Vorgeschmack auf den weiteren Kampf um den Meisterschaftstitel.
Auf den weiteren Platzierungen sicherten sich Marco Bedrich, Simon de Mori und Thomas Eckert die begehrten PRTC-Wertungspunkte der Klasse 2.
Fortgesetzt wird die Tourenwagen-Action in der PRTC vom 13. bis 15. Mai 2022 in der Motorsportarena Oschersleben – dann sicherlich wieder mit spannendem Motorsport zum Anfassen.