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Tourenwagen Allgemein
09.03.2022

Sieg für Wimmer Werk Motorsport bei der Premiere

Gleich mit ihrem ersten Auftritt in der DMV NES 500 gelang Felix und Max Wimmer (Seat Cupra TCR) der Gesamtsieg. Die beiden Österreicher ließen beim Saisonauftakt auf dem Hockenheimring Luther/Schmickler und Viszokay/Lengyel/Piana (beide BMW M4 GT4) hinter sich.

Als 45 Minuten vor Schluss wegen einer Ölspur auf der Start- und Zielgeraden das Safety-Car ausrückte, war klar – das könnte knapp werden. Zu diesem Zeitpunkt hatten noch nicht alle Teams ihren letzten Pflichthalt absolviert. Die bis dato Gesamtführenden Felix und Max Wimmer hatten dagegen die vorausgegangene Code 60 Phase zum dritten Stopp genutzt. Für rund 18 Minuten wurde das Feld noch einmal von der Leine gelassen. Am Sieg für Wimmer/Wimmer gab es nichts mehr zu rütteln. Nach Ablauf der 3-Stunden hatte das Duo eine Runde Vorsprung auf Rang zwei. So ganz war der Erfolg nicht abzusehen, denn der Cupra war im Qualifying ohne Zeit geblieben. Von der letzten Startposition aus ins Rennen gegangen räumten die beiden das Feld von hinten auf. Bereits nach sechs Runden lag Startfahrer Felix Wimmer auf Rang drei. Als Koen de Wit (BMW M4 GT4) zum ersten Mal stoppte, übernahm die Wimmer-Truppe hinter dem Führenden Heiko Hammel (Opel Astra TCR) Rang zwei. In der 45. Runde übernahmen die Österreicher zum ersten Mal die Führung. Zehn Runden später lag der Seat erneut an der Spitze. Diese gaben Wimmer/Wimmer nur noch einmal während des letzten Boxenhalts kurzzeitig aus der Hand.

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„Gestern war es für uns noch etwas frustrierend. Aber wir wussten, was wir können. Wenn wir die ersten zwei Runden gut durch den Verkehr kommen, haben wir eine realistische Chance. Ich habe eher Viszokay/Lengyel/Piana als Gegner gesehen. Aber die hatten am Anfang Pech. Wir haben das Safety-Car perfekt erwischt. Unter Berücksichtigung, dass das Fenster bald schließen wird, haben wir den Stopp ein bisschen vorgezogen. Da hatten wir schon zwei Runden Vorsprung und gewusst, dass nach der Safety-Car Phase nichts mehr passieren wird“, erklärte Felix Wimmer. „Felix ist gut durchgepflügt. Wir haben die Boxenstopps von den Zeiten her gut getroffen. Natürlich hatten wir auch extrem Glück mit der Code 60 und der Safety-Car Phase am Ende. Aber wir waren auch schon ohne die Phasen vorne. Es war ein perfektes Rennen für uns und das Team hat super funktioniert. Jetzt sind wir sehr zufrieden“, befand Max Wimmer.

Rang zwei und drei an die GT4

Die Qualität an der Spitze der DMV NES 500 hatte noch einmal enorm zugelegt. Neben drei GT4 BMWs standen noch sieben TCR-Wagen am Start, die allesamt für vordere Plätze in Frage kamen. Die Anfangsphase gehörte einmal mehr Heiko Hammel, der mit seinem Opel Astra TCR dem restlichen Feld erst einmal enteilte. Für die Verfolger lief es dahinter nicht ganz nach Plan. Zunächst auf Platz zwei mussten Viszokay/Lengyel/Piana kurzzeitig abstellen und wieder neu starten. Dadurch war die Spitze erst einmal enteilt. Und auch Christian Ladurner, der zeitweise die zweite Position übernommen hatte, wurde durch eine Drive Through zurückgeworfen. Hinter Hammel sortierten sich schließlich Koen de Wit, Wimmer/Wimmer und Luther/Schmickler in der Verfolgerrolle ein. Zudem schlugen Viszokay/Lengyel/Piana ein hohes Tempo an, um die verlorene Zeit wieder wett zu machen. Koen de Wit erwischte es in Runde 28 als erster aus der Spitzengruppe.

Als engster Verfolger kristallisierten sich immer mehr Luther/Schmickler heraus, die mit sehr konstanten Zeiten bis auf die zwei nach vorne gefahren waren. Auch das M4 Duo erwischte noch rechtzeitig den letzten Boxenstopp, ehe das Safety-Car kam. Das Glück hatten Haselsteiner/Gross im zweiten Wimmer-Seat Cupra TCR nicht. Die zwei Seat-Piloten lagen zwar während der letzten Safety-Car Phase vorne, hatten aber noch nicht gestoppt. Mit dem Safety-Car kam das Duo zwar noch einmal hinein, doch die Zeit war abgelaufen. Aus dem möglichen dritten Gesamtplatz wurde am Ende Rang neun. Luther/Schmickler hatten dagegen mit einer nahezu fehlerfreien Fahrt fast alles richtig gemacht. Auch 15 Strafsekunden für einen zu kurzen Stopp konnten an dem zweiten Gesamtplatz sowie dem Sieg in der NES 9 nichts mehr ändern. Durch die Zeitstrafe für Haselsteiner/Gross wurden Viszokay/Lengyel/Piana doch noch auf Rang drei nach vorne gespült. Es wäre wohl durchaus mehr drin gewesen, denn Gabriele Piana war in seinem Schlussstint eindeutig der schnellste Pilot auf dem Hockenheimring. Dahinter reichte es für Heiko Hammel und Reinhard Nehls zu einem vierten Gesamtplatz. Im Ziel eigentlich nur Klassenvierter, landete das Opel-Duo durch die später ausgesprochenen Strafen noch auf Rang zwei in der eng umkämpften NES 8. Dritte wurden hier Christian Ladurner und Jens Wulf, der erstmals den Greenlion Motorsport Seat bewegte.

Sieg in der NES 5 fällt im Nachgang

Erst als die Pokale verteilt waren, wurden die Ergebnisse noch einmal zurechtgerückt. Zwar hatten Nils Mierschke und Jörn Saal als Erste der NES 5 die Ziellinie überquert. Doch die Titelverteidiger hatten ihren Stopp erst nach dem Schließen des Boxenstoppfensters absolviert. Durch die Entscheidung fiel das Duo auf den dritten Platz in der Klasse zurück. Den Sieg holten sich dagegen erstmals Nieman/Knap im Renault Clio. Die beiden Niederländer verwiesen Philipp Eis und Pia Ohlsson, die erstmals gemeinsam mit Matthias Schrey fuhren, auf Rang zwei.

Die NES 6+7 war eine klare Angelegenheit für Becker/Schmickler, die mit ihrem Porsche 911 als Gesamtsechste in die Top 10 fuhren. Auch dahinter entschieden die Boxenstoppstrafen über die weiteren Platzierungen. Da Bengel/Engel/Martin (BMW M240i RC) ihren Stopp ebenfalls zu spät absolvierten, ging es für Lange/Lott (BMW M235i RC) um einen Platz nach vorne. Klar war dagegen die Entscheidung in der NES 3. Hier gab es am Sieg von Martin Heidrich und Dirk Volmer (BMW 328i E36) nichts zu deuteln. Die beiden BMW-Piloten hatten bereits vor der Safety-Car Phase einen beruhigenden Vorsprung auf Obermann/Blum/Bock (BMW 325iS E90) und Capliuk/Eisberg/Ponkratz (BMW 325iS E36) herausgefahren. „Ich glaube unser Sieg war nie gefährdet. Es war eine sichere Angelegenheit. Von den Qualizeiten waren die Gegner eigentlich alle im Hundertstel Bereich beieinander. Für uns war es blöd, dass wir zum einen keinen Kontrahenten zum Kämpfen hatten, aber auch die wenigen Starter. Das gibt dann auch weniger Punkte. Das ist dann natürlich ärgerlich“, so das Duo nach dem Rennen. In der NES 1+2 wanderte der Sieg wie schon so oft im Vorjahr in die Schweiz. Rodella/Denzer (Suzuki Swift Sport) hatten ihre Klasse im Griff. Die Eidgenossen verwiesen Frank/Utz/Smyrlis und Hermann/Hermann/Hermann (beide BMW 318ti Cup) auf die weiteren Plätze.