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VLN
28.06.2022

Scherer Team Projekt holt TCR-Klassensieg bei NLS4

Sensationeller Einstand in der „Grünen Hölle“: Gleich beim ersten Auftritt in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) gelang Scherer Sport der Sieg in der TCR-Klasse. Auch von einem Unfall im Zeittraining ließ sich die Mannschaft, die aus Mitarbeitern der Scherer Gruppe besteht, nicht zurückwerfen und holte mit dem Fahrertrio Christoph Breuer (42/Nettersheim), Andreas Gülden (43/Reifferscheid) und Benjamin Leuchter (34/Duisburg) zudem den ersten NLS-Klassensieg des neuen Audi RS 3 LMS gen II.

„Der erste Renneinsatz des Scherer Team Projekt ist eine tolle Geschichte“, sagt Scherer-Sport-Chef Christian Scherer. „Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie das ganze Team trotz des Rückschlags im Qualifying nie aufgegeben und unter Zeitdruck das Auto wieder startklar gemacht hat. Im Rennen haben sich die Jungs nach einer perfekten Leistung dann mit dem TCR-Klassensieg belohnt. Das war ein sensationeller Abschluss für die gelungene Premiere des Scherer Team Projekt. Ich bin sehr stolz auf die ganze Mannschaft, für die es überwiegend der erste Renneinsatz überhaupt war.“

Rückschlag im Zeittraining

Nach einem kurzen Roll-out am Dienstag sammelte Scherer Sport am Freitag dank einiger Testrunden erste Nordschleifen-Erfahrungen mit dem Einsteiger-Tourenwagen von Audi, der zum ersten Mal überhaupt in der NLS eingesetzt wurde. In einer Nachtschicht wurde das Fahrzeug-Set-up anschließend für den ersten Renneinsatz vorbereitet, ehe am Samstagmorgen das Zeittraining begann. Doch bereits auf seiner ersten schnellen Runde rutschte „Benny“ Leuchter im Abschnitt „Hohe Acht“ in die Leitplanken. Dabei wurde das Fahrzeug so stark beschädigt, dass das Zeittraining ohne eine gezeitete Runde abgebrochen werden musste. „Der Unfall tut mir für das ganze Team unendlich leid“, so ein geknickter Leuchter. „So etwas ist mir in 18 Jahren Nordschleife noch nie passiert.“ Nach der Begutachtung des Schadens entschied das Team sofort, das Auto für das 4-Stunden-Rennen zu reparieren. „Jetzt erst recht!“ lautete das Motto der hoch motivierten Mannschaft, deren Mitglieder zum Großteil vorher noch nie an einer Rennstrecke gearbeitet hatten. In knapp zwei Stunden wurden Karosserie- und Aufhängungsteile getauscht, sodass der Audi gerade noch rechtzeitig in die Startaufstellung fahren konnte.

Beeindruckendes Rennen

Startfahrer Andreas Gülden ging vom Ende des Feldes in das 4-Stunden-Rennen und eroberte nach einer starken Aufholjagd bereits in der dritten Runde die Führung in der TCR-Klasse. „Mein Stint hat unglaublich viel Spaß gemacht“, so der 43-Jährige. „Das Team hat mir ein perfektes Auto hingestellt. Großer Respekt dafür.“ Christoph Breuer baute den Vorsprung anschließend dank schneller Rundenzeiten deutlich aus. Schlussfahrer Leuchter brachte den Audi danach souverän als TCR-Klassensieger ins Ziel. Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten betrug am Ende eine Runde. „Ich habe das Auto am Ende nur noch ins Ziel getragen und habe jeden Curb vermieden“, so Leuchter. „Vielen Dank an das ganze Team, das diesen Sieg erst möglich gemacht hat. Einfach sensationell, was es heute geleistet hat.“ Auch Christoph Breuer zog ein positives Fazit: „Das war ein sehr emotionaler Tag. Nach dem Rückschlag im Qualifying lief es im Rennen wirklich optimal. Das ganze Team hat einen fehlerlosen Job gemacht und wir sind natürlich sehr happy mit dem Ergebnis.“

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Großes Lob gab es für die Mitglieder des Scherer Team Projekt auch von Einsatzleiter Denys Tessmann: „Ein ganz großes Kompliment an die Jungs. Sie haben gleich beim ersten Einsatz praktisch alles erlebt, was man an einem Rennwochenende erleben kann. Sie haben nie aufgegeben, sich auch vom Unfall im Zeittraining nicht herunterziehen lassen und in der Kürze der Zeit den Fahrern ein Topauto hingestellt. Es hat sich wieder gezeigt, dass Motorsport ein echter Teamsport ist. Es sind nicht nur die Fahrer, die gewinnen, sondern auch das ganze Team, das am Auto schraubt. Vielen Dank auch an Phoenix Racing, die uns beim ersten Einsatz unterstützt haben.“