Teams und Zuschauer können dabei alle Facetten des 24h-Rennwochenendes „in Miniatur“ erleben, schließlich stehen auf dem Programm neben den Qualifikationstrainings und einem Top-Qualifying gleich zwei Rennläufe, von denen der erste bis in die Abendstunden hineinführt. Sechs Rennstunden bieten genug Zeit, um die Performance zu optimieren und die Kräfteverhältnisse einzuschätzen. Knapp einen Monat schweigen danach die Motoren vor den 24h, und es gibt keine weitere Vorbereitungsgelegenheit mehr. Entsprechend werden voraussichtlich alle Topteams und Hersteller aus der Spitzengruppe bei den 24h Qualifiers dabei sein. Eine tolle Gelegenheit für echte Fans also, sich vor Ort ein Bild vom Stand der Dinge zu machen – zumal bei aller Professionalität bei der Vorbereitung bei vielen Akteuren noch mehr Zeit bleibt als beim Saisonhöhepunkt, um auch einmal ein Benzingespräch zu führen oder einen Autogrammwunsch zu erfüllen. Tickets für die 24h Qualifiers kosten 23 Euro (Tageskarten Samstag / Sonntag im Vorverkauf) bzw. 38 Euro (Wochenendticket). Die vollständige Übersicht über Preise und Ermäßigungen sowie Zeitpläne gibt es in der Rubrik [Vor Ort erleben].
Mehr als ein Grund für den Start
Drei Läufe der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) gibt es vor den 24h Qualifiers – sogar noch am Wochenende vor dem 24-Prolog drehen sich am Ring die Räder. Und zumindest bis nach dem zweiten NLS-Lauf (8. April) wird das ein oder andere Team noch pokern, bevor es die Nennung endgültig abgibt: Der Nennschluss für die Qualifiers ist am Mittwoch nach Ostern (12. April). Entsprechend ist noch nicht genau zu prognostizieren, wer im Einzelnen am Start stehen wird. Allerdings haben die Teams bereits rund zwei Dutzend GT3-Fahrzeuge angekündigt, und ganz sicher kommt das ein oder andere Fahrzeug noch hinzu. Schließlich ist das Qualifiers-Wochenende nicht nur als Testgelegenheit attraktiv. Hier können sich Teams auch überproportional viele der heiß begehrten Startplätze für das Top-Qualifying der 24h sichern. Dieses Zeitfahren um die Reihenfolge in den ersten Startreihen ist nicht nur bei den 24h mittlerweile einer der Faktoren, die den Erfolg maßgeblich mit beeinflussen. Es ist als finale Zeitenjagd am Sonntagvormittag vor dem zweiten Qualifiers-Rennen auch bei diesem Prolog ein Bestandteil des Programms. Hier erhalten die Teams aus den Klassen SP9 (GT3), SP-X und SP-Pro eine finale Gelegenheit, die Abläufe auch für diesen Programmteil noch einmal intensiv durchzuspielen. Aber auch für Starter aus anderen Klassen ist das Wochenender der 24h Qualifiers wichtig, sodass sich auch in den weiteren Tourenwagen- und GT-Klassen eine Reihe von Startern finden werden. Für sie geht es unter anderem häufig darum, die notwendige Praxis zur Erlangung der DMSB-Permit als gesonderte „Nordschleifen-Lizenz“ zu erwerben. Denn ohne diese spezielle Lizenzstufe ist ein Start bei den 24h für keinen Piloten erlaubt.Abwechslungsreiches Rennprogramm auf der Nordschleife
Die Fans an der Rennstrecke erleben bei den 24h Qualifiers aber auch weitere Fahrzeuge auf der Strecke: Am Samstagmorgen steht ab 8:00 Uhr eine dreieinhalbstündige Gleichmäßigkeitsprüfung auf dem Programm – Breitensport der schönsten Sorte also, der bereits zum Besuch der Nordschleife anregt. Am Samstagnachmittag folgt dann im Anschluss an das Qualifying zum ersten Rennen eine Leistungsprüfung der RCN, die ebenfalls auf dreieinhalb Stunden angesetzt ist. Für die 24h-Teams bietet das Wochenende zwei Läufe: der erste am Samstagabend (19:30 – 21:30 Uhr) führt über zwei Stunden, Lauf zwei am Sonntagnachmittag (13:00 – 17:00 Uhr) bietet vier Stunden lang Rennaction.Gradmesser für die Kräfteverteilung in der aktuellen Saison
Die ADAC 24h Nürburgring Qualifiers waren in den vergangenen Jahren immer wieder ein wichtiger Gradmesser für die Kräfteverhältnisse auf der Nordschleife. Zwar gelang es bislang keinem der Siegerteams der bislang acht Auflagen, jeweils im gleichen Jahr auch die 24h Nürburgring zu gewinnen. Doch die Zusammensetzung des Podiums war immer wieder ein wichtiges Indiz für das Geschehen im Rennen: Marken, die bei den Qualifiers auf einer Podiumsplatzierung im Ziel ankamen, gehörten in der Regel auch bei den ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring zum engen Kreis der Podiums-Aspiranten. Verlass ist aber auch darauf nicht wirklich. So konnten etwa im vergangenen Jahr insbesondere die BMW-Teams bei den Qualifiern glänzen. Ihnen gehörten 2022 die Poles in beiden Qualifiers-Rennen, einem Doppelsieg in Heat 1 folgte ein zweiter Platz in Heat 2. Ganz anders dannbei den 24h, als der damals noch brandneue M4 GT3 vom Ausfallpech verfolgt war. Überhaupt ist das Geschehen des Jahres 2022 ein deutlicher Hinweis darauf, dass alle Prognosen gerade auf der Nordschleife immer wieder mit Vorsicht zu genießen sind: Die „Grüne Hölle“ hat ihre eigenen Gesetze. Und Veranstaltungen wie die 24h Nürburgring Qualifiers können zwar helfen, sich optimal auf den Langstreckenklassiker vorzubereiten. Aber die 24h vom Nürburgring bleiben unberechenbar, spannend und eben einzigartig.