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24h Spa
03.07.2023

Eng, Wittmann und Yelloly triumphieren für ROWE Racing im BMW M4 GT3

Dritter Triumph für ROWE Racing bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps (BEL)! In einem bis zur letzten Stunde spannenden Rennen fuhren Philipp Eng (AUT), Marco Wittmann (GER) und Nick Yelloly (GBR) im #98 BMW M4 GT3 nach 537 Runden zum Sieg und sorgten damit für den 25. Gesamterfolg von Rekordsieger BMW. Für Eng war es der dritte Spa-Triumph mit BMW M Motorsport nach 2016 und 2018. Wittmann feierte seinen ersten Sieg bei einem 24-Stunden-Rennen überhaupt. Yelloly krönte mit seinem zweiten Langstreckenerfolg nach den 24h Nürburgring (GER) 2020 eine perfekte Woche, die mit dem ersten Sieg im BMW M Hybrid V8 in Watkins Glen (USA) begonnen hatte.

Die BMW M4 GT3 Teams mussten sich in der Anfangsphase des 24-Stunden-Rennens zunächst einmal durch das Feld arbeiten, nachdem sie beim von einsetzendem starkem Regen beeinflussten Qualifying die Super Pole verpasst hatten. Die Aufholjagd gelang zunächst dem #32 BMW M4 GT3 vom BMW M Team WRT und dem #998 BMW M4 GT3 von ROWE Racing am besten. Die beiden Fahrzeuge kämpften schnell um die Spitzenplätze mit, während das spätere Siegerfahrzeug durch einen unglücklich getimten Boxenstopp und ein Problem mit der Tankanlage zwischenzeitlich weit zurückfiel. Erst am Abend startete die beeindruckende Aufholjagd der Nummer 98, die sich in der Nacht erstmals an die Spitze des Feldes setzte. Diese Platzierung geriet durch eine 30-Sekunden-Zeitstrafe wegen zu vieler Überschreitungen der Track Limits noch einmal in Gefahr, am Ende holten sich Eng, Wittmann und Yelloly jedoch Rang eins zurück.

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Auf Platz sechs beendete der #46 BMW M4 GT3 vom BMW M Team WRT mit den Fahrern Augusto Farfus (BRA), Maxime Martin (BEL) und Valentino Rossi (ITA) das Rennen. Sie zeigten ebenfalls starken Speed, wurden aber immer wieder durch Zeitstrafen zurückgeworfen. Der #30 BMW M4 GT3 des WRT-Teams mit Niklas Krütten (GER), Jean-Baptiste Simmenauer (FRA) und Calan Williams (AUS) belegte den zweiten Platz im Gold Cup und schaffte damit den Sprung aufs Podium. Der #31 BMW M4 GT3 mit Adam Carroll und Lewis Proctor (beide GBR) am Steuer belegte Platz 25.

In der zwölften Rennstunde kam es zu einem unglücklichen Unfall zwischen Neil Verhagen (USA) im #998 BMW M4 GT3 von ROWE Racing und Charles Weerts (BEL) im #32 BMW M4 GT3 vom BMW M Team WRT. Beide Fahrzeuge fuhren im Kampf um die Spitzenplätze direkt hintereinander, als die Rennleitung ein nicht eindeutiges Full-Course-Yellow-Prozedere einleitete. Dadurch kam es zu einer Verkettung unglücklicher Umstände, und beide Fahrer erhielten unterschiedliche Informationen über den genauen Zeitpunkt des Beginns der Gelbphase. Weerts reduzierte seine Geschwindigkeit, Verhagen wurde davon überrascht und konnte das Auffahren auf das Heck des WRT-Autos nicht mehr verhindern. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt, die Fahrer blieben zum Glück unverletzt. Auf den Unfall folgte aufgrund von Reparaturarbeiten an den Leitplanken eine rund zweistündige Gelbphase. Der #35 BMW M4 GT3 von Walkenhorst Motorsport schied ebenfalls vorzeitig aus.

Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Ein unglaubliches Wochenende mit dem ersten Sieg für unseren BMW M4 GT3 bei einem der großen 24-Stunden-Klassiker und dem 25. Gesamtsieg für BMW in den Ardennen! Vielen Dank an die Fahrer und das Team ROWE Racing für die fantastische Leistung und an jeden Mitarbeiter von BMW M Motorsport, der dazu beigetragen hat, so ein großartiges GT3-Fahrzeug zu entwickeln. Das Rennen hat für uns schwierig begonnen, nachdem wir die Super Pole verpasst hatten und aus dem Mittelfeld starten mussten. Doch all unsere Crews haben sich im Laufe der ersten Rennstunden weit nach vorn gekämpft. Schade, dass es in der Nacht zu dem Unfall kam, bei dem wir zwei Fahrzeuge verloren haben. Das war eine Verkettung unglücklicher Umstände, die wir uns noch genau anschauen müssen. Leider ist vor allem bedingt durch diesen Ausfall das Heimspiel für das BMW M Team WRT enttäuschend verlaufen, auch wenn die #46 Crew mit Platz sechs noch ein respektables Ergebnis eingefahren hat. Zudem gratuliere ich der Mannschaft des #30 BMW M4 GT3 zum Podium im Gold Cup! Auch in der GT4 European Series gab es hier in Spa-Francorchamps Grund zu feiern. Glückwunsch an Teams und Fahrer zum Sieg und den Podiumsplätzen mit dem BMW M4 GT4.“

Hans-Peter Naundorf (Teamchef ROWE Racing): „Das war unser bisher härtester Sieg hier in Spa. Wir wissen, wie herausfordernd der Weg zum Triumph bei diesem Rennen ist, was ihn umso spezieller macht. Unsere Konkurrenz war unglaublich stark und das Endergebnis verdammt eng. An ein intensiveres GT-Rennen kann ich mich nicht erinnern. Am meisten beeindruckt mich die Konstanz unseres Teams. Wir standen in diesem Jahr in fast jedem Rennen, in dem wir gestartet sind, auf dem Podium. Hier in Spa haben wir seit 2016 drei Siege und zwei zweite Plätze eingefahren. Das geht nur mit einem unglaublich motivierten und ehrgeizigen Team – und das haben wir. Es freut mich auch zu sehen, wie wertvoll dieser Sieg für alle an diesem Projekt Beteiligten ist. Es war an der Zeit, dass der BMW M4 GT3 in seinem zweiten Jahr so ein großes Rennen gewinnt.“

Philipp Eng (#98 BMW M4 GT3, ROWE Racing, 1. Platz): „Ein 24-Stunden-Rennen zu gewinnen, ist der Traum eines jeden Rennfahrers. Und das hier ist das am schwierigsten zu gewinnende GT-Rennen. Von daher bedeutet es mir unglaublich viel, das schon zum dritten Mal in meiner Karriere erleben zu dürfen. Das ist eine große Ehre für mich. Das Rennen war alles andere als leicht für uns. An einem Punkt hatten wir eine Runde Rückstand, und nichts deutete darauf hin, dass wir noch würden gewinnen können. Aber das Team hat einen fantastischen Job gemacht, um uns wieder ins Rennen zurückzubringen. Die letzten zwei Stunden haben sich dann wie eine Ewigkeit angefühlt.“

Marco Wittmann (#98 BMW M4 GT3, ROWE Racing, 1. Platz): „Ich versuche nun seit ungefähr zehn Jahren, ein 24-Stunden-Rennen zu gewinnen. Nun hat es endlich geklappt! Das ist ein unglaubliches Gefühl. Ein großes Kompliment an das Team und meine Fahrerkollegen. Wir hatten ein extrem gutes Paket aus Fahrer, Team und Auto, das mir meinen ersehnten ersten 24-Stunden-Sieg beschert hat.“

Nick Yelloly (#98 BMW M4 GT3, ROWE Racing, 1. Platz): „Eine fantastische Leistung vom gesamten Team. Um so ein Rennen gewinnen zu können, muss unheimlich viel zusammenpassen. Das hat es heute getan. Vielen Dank an alle, die diesen Erfolg möglich gemacht haben! Für mich persönlich ist das der Abschluss einer herausragenden Woche, die mit dem ersten GTP-Sieg für den BMW M Hybrid V8 in Watkins Glen begonnen hat.“

Valentino Rossi (#46 BMW M4 GT3, BMW M Team WRT, 6. Platz): „Ich bin happy. Das war für mich ein positives Rennen. Ich habe zum zweiten Mal an den 24 Stunden von Spa-Francorchamps teilgenommen. Nach Platz 17 im Vorjahr war der sechste Rang diesmal ein großer Schritt. Aber natürlich wollen wir mehr und werden im nöchsten Jahr einen neuen Anlauf nehmen. Vielen Dank an das Team und meine Fahrerkollegen für ihren großartigen Einsatz!“

Charles Weerts (#32 BMW M4 GT3, BMW M Team WRT, Ausfall): „Am wichtigsten ist, dass nach diesem heftigen Unfall Neil und ich unverletzt sind. Die Situation war sehr verwirrend, und ich kann gar nicht genau sagen, was passiert ist. Ich habe die Information im Auto angezeigt bekommen, dass eine Full Course Yellow bevorsteht. Daraufhin habe ich meine Geschwindigkeit reduziert. Neil war genau hinter mir und hat diese Information ganz offensichtlich nicht gehabt. Das war sehr seltsam und muss genau untersucht werden, denn so etwas ist sehr gefährlich und darf eigentlich nicht passieren. Ich bin extrem enttäuscht, denn das ist mein Heimrennen, und ich hoffe schon seit einigen Jahren darauf, hier zu gewinnen. Diesmal hätten wir eine gute Chance gehabt.“

Neil Verhagen (#998 BMW M4 GT3, ROWE Racing, Ausfall): „Vor dem Unfall ist etwas in der Kommunikation der Full Course Yellow schiefgelaufen. Ich hatte keine Information, dass ich abbremsen muss, offensichtlich im Gegensatz zu Charles. Aber warum das so war, dazu kann ich nichts sagen. Es ging alles so unglaublich schnell, und ich bin einfach nur froh, dass wir Fahrer okay sind. Für BMW M Motorsport ist es natürlich extrem schade, durch diesen Zwischenfall zwei Autos mit Siegchancen verloren zu haben.“