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24h Spa
02.07.2023

Gesamtrang zwei und Klassensieg für Mercedes-AMG bei 24h Spa

Das AKKODIS ASP Team um Timur Boguslavskiy (FIA), Jules Gounon (AND) und Raffaele Marciello (SUI) hat sich mit einer herausragenden Leistung bei der 75. Ausgabe der CrowdStrike 24 Hours of Spa den zweiten Platz gesichert. Nach dem verregneten Qualifying war der Mercedes-AMG GT3 #88 nur von der 23. Startposition in das größte GT3-Rennen der Welt gegangen.

Aber mit einer fehlerfreien Vorstellung des Fahrertrios und taktisch klugen Entscheidungen des Teams bahnten sich die Titelverteidiger ihren Weg durch das Feld und waren fortan auf Tuchfühlung mit der Spitze. In der Schlussphase setzte das Team alles auf eine Karte und kam eine Runde früher als die Konkurrenz zum Stopp. Damit konnte die französische Mannschaft gegen Ende die entscheidenden Positionen gutmachen. Jules Gounon verteidigte den zweiten Rang souverän, was mit dem verdienten Podestrang belohnt wurde. Der Rückstand auf den Spitzenreiter betrug nach 24 Stunden lediglich rund elf Sekunden. Der zweite Rang war bedeutete für Gounon nach zwei Gesamtsiegen bei den 24 Stunden von Spa eine weitere Podestplatzierung. Damit verteidigte er gleichzeitig seine Führung in der Fahrerwertung der Intercontinental GT Challenge. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Boguslavskiy und Marciello rangiert er nach dem 24-Stunden-Rennen außerdem auf dem zweiten Platz im Fahrerklassement des Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup.

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Mit der #777, die die meiste Zeit auf einer antizyklischen Strategie unterwegs war, platzierte sich ein weiterer Mercedes-AMG GT3 unter den ersten Zehn. Lucas Auer (AUT), Fabian Schiller und Luca Stolz (beide GER) vom Mercedes-AMG Team AlManar beendeten das intensive Rennen, das 28 Ausfälle forderte, nach 536 Runden auf der neunten Gesamtposition.

Einen hart umkämpften Klassensieg feierte SunEnergy1 Racing mit Nick Catsburg (NED), Martin Konrad (AUT), Chaz Mostert (AUS) und Adam Osieka (GER). Das Team, das nach dem Unfall von Kenny Habul (AUS) kurzfristig auf ein Ersatzfahrzeug und einen neuen Fahrer zurückgreifen musste, startete das 24-Stunden-Rennen zunächst aus der Boxengasse. Trotz dieser schwierigen Voraussetzungen arbeitete sich der Mercedes-AMG GT3 #75 kontinuierlich nach vorne, belegte am Ende die 22. Gesamtposition und Rang eins in der PRO-AM-Wertung. Teambesitzer Kenny Habul befindet sich nach dem Zwischenfall im Abschnitt Raidillon wieder auf dem Weg der Besserung.

Sieben Mercedes-AMG GT3 mussten das von zahlreichen Zwischenfällen und Kollisionen geprägte Rennen vorzeitig aufgeben, darunter auch zwei Performance-Fahrzeuge. Die #87 vom Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP fiel nach einem unverschuldeten Kontakt aus. Die #999 vom Mercedes-AMG Team GruppeM zog sich bei einer vorangegangenen Berührung einen Radlager-Schaden zu und musste demzufolge in den frühen Morgenstunden das Rennen vorzeitig beenden. Bis dahin war die gelbe Mamba immer in Schlagdistanz zur Spitze.

Die nächste Veranstaltung im Rennkalender des GT World Challenge Europe Endurance Cup findet am 29. und 30. Juli auf dem Nürburgring statt. In der Intercontinental GT Challenge steht erst einmal eine längere Pause an, bevor am 6. und 7. Oktober mit dem Indianapolis 8 Hour der vorletzte Saisonlauf ausgetragen wird.  

Christoph Sagemüller, Leiter Mercedes-AMG Motorsport: „Vor 24 Stunden hätte ich nicht gedacht, dass wir hier auf dem Podium stehen würden. Ich bin überglücklich, dass wir das Rennen auf dem zweiten Gesamtrang und mit dem Sieg in der PRO-AM-Klasse beenden konnten. Eine gute Strategie und eine tadellose Leistung von Fahrern und Team haben uns nach vorne gebracht. Spa-Francorchamps ist für uns als Marke immer wieder ein ganz besonderes und traditionsreiches Pflaster – zudem eines der härtesten Rennen weltweit. Für die zweite Saisonhälfte müssen wir noch etwas an unserer Ausbeute arbeiten. Ein Podium ist gut, aber Siegen ist natürlich immer besser – das ist einfach unsere Mentalität. Aber wir haben ein tolles Rennen und hochkarätigen Sport gesehen. Danke an all‘ unsere Fahrer und Teams für ihren leidenschaftlichen Einsatz und Gratulation an BMW Motorsport zu ihrem Sieg“

Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Es war der erwartete harte Kampf, der teilweise einem Schachspiel glich. Von allen unseren Teams in allen Klassen haben wir am Anfang ein wenig Pace vermisst. Im Laufe des Rennens haben wir uns aber steigern können und auch um den Gesamt- und Klassensiege fahren können. Wir haben zu der Sechs- und Zwölf-Stunden-Marke mit allen Performance-Autos gepunktet. Es war eine perfekte Leistung vom AKKODIS ASP Team und den Fahrern. Sich strategisch so nach vorne zu arbeiten und den zweiten Platz zu verteidigen, gebührt Respekt. Ein schönes Erlebnis ist, dass es Kenny Habul und SunEnergy1 durch die Unterstützung von Adam Osieka und HRT geschafft haben, das Ersatzfahrzeug fit zu machen und zum PRO-AM-Klassensieg zu fahren. BMW Motorsport und ROWE gratulieren wir natürlich zu ihrem wohlverdienten Sieg.“

Raffaele Marciello, AKKODIS ASP Team #88: „Es war ein hartes Rennen, in dem wir alles gegeben haben. Wir sind fehlerfrei geblieben, hatten keine Berührungen und keine Strafen. Es hat zwar nicht zum Sieg gereicht, aber nach dem Erfolg im Vorjahr wussten wir, dass es nicht einfach werden würde. Deshalb ist der zweite Platz ein tolles Ergebnis.“

Jules Gounon, AKKODIS ASP Team #88: „Wir können stolz auf uns sein, weil wir im Rennen das Bestmögliche herausgeholt haben. Der Spitzenreiter war heute einfach stärker. Dass wir nach dem Sieg im letzten Jahr wieder auf das Podium gefahren sind, zeigt, wie stark der Mercedes-AMG GT3 ist und wie gut das AKKODIS ASP Team arbeitet. Auch wenn ich natürlich immer gewinnen möchte, bin ich mit Platz zwei zufrieden. Das sind wichtige Punkte für die Meisterschaft.“

Nick Catsburg, SunEnergy1 Racing #75: „Das ist super toll für das Team. Sie haben es geschafft, ein Auto hierher zu bringen, das für hier gar nicht gedacht war und einen Fahrer einzusetzen, der nicht vorgesehen war. Sie hatten so viel Arbeit damit, und dann mussten wir auch noch von ganz hinten aus der Boxengasse starten. Aber irgendwie hat alles funktioniert. Hut ab vor dem ganzen Team, vor meinen Teamkollegen für den fehlerfreien Job und auch vor Kenny, der sofort gesagt hat: Ich möchte, dass ihr fährt. Hoffentlich können wir ihm den Pokal heute Abend ins Krankenhaus bringen. Es ist ein unglaubliches Gefühl.“

Kenny Habul, SunEnergy1 Racing #75: Für uns war es nicht das 24- sondern das 48-Stunden-Rennen von Spa. Die Jungs sind leidenschaftlich gefahren und haben sich dafür belohnt. Nach dem Donnerstag hatten wir mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, aber jeder von Mercedes-AMG, HRT und SunEnergy1 Racing hat unermüdlich gearbeitet, um das hier möglich zu machen. Ich bin sehr stolz, dass wir das Rennen mit Mercedes-AMG gewonnen haben. Ich hatte wirklich große Schmerzen und auch wenn ich heute nicht gemeinsam mit den Jungs Champagner trinken konnte, bin ich sicher, dass wir das nachholen werden.“

Fabian Schiller, Mercedes-AMG Team AlManar #777: „Ein etwas ernüchterndes Resultat für uns. Wir haben uns definitv mehr erhofft als Platz neun. Es hat dieses Jahr leider nicht gereicht. Wir waren im Rennen nicht in der Lage, anzugreifen. Das müssen wir jetzt analysieren und noch härter arbeiten, um nächstes Jahr stärker zurückzukommen.“

Jordan Love, Haupt Racing Team #79: „Die 24 Stunden von Spa sind immer herausfordernd, aber wir haben es ins Ziel geschafft. Wir wurden ziemlich geprüft und mussten immer wieder aufholen. In die Top 5 der Klasse zu kommen, ist ein gutes Ergebnis. Aber wir wissen, dass mehr möglich gewesen wäre. Es war einfach nicht unser Rennen. Wir haben das Beste aus den Umständen gemacht. Ich kann Mercedes-AMG und dem Haupt Racing Team für dieses Programm nicht genug danken.“

Philip Ellis, Winward Racing #57: „Es war ein sehr durchwachsenes Rennen mit für uns mehr negativen als positiven Highlights. Ab der vierten Runde waren wir drei Runden zurück, dann haben wir noch ein paar Strafen bekommen. Am Samstag waren wir nicht ganz zufrieden mit unserer Pace, ab der Nacht wurde es dann deutlich besser. Leider waren wir zu dem Zeitpunkt schon zu weit weg, um noch in den Kampf um das Klassenpodium einzugreifen.“
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