DTM
10.07.2023
Hartes Pflaster für GRT bei der DTM auf dem Norisring
Die Mannschaft von Teamchef Gottfried Grasser und ihre beiden Lamborghini Huracán GT3 EVO2 erlebten in den Straßen Nürnbergs abermals zwei herausfordernde Rennen. Clemens Schmid ließ in der Hitzeschlacht am Sonntag als Siebter seiner Qualifying-Gruppe aufhorchen, konnte den vielversprechenden Startplatz aufgrund eines technischen Problems jedoch nicht in ein Resultat verwandeln. Mick Wishofer hatte es im ersten Lauf in die Punkte geschafft, das Ergebnis im Nachhinein jedoch verloren.
Das gesamte Wochenende über hatte der Hochsommer den 2,162 Kilometer langen Stadtkurs in Bayern fest im Griff. Praller Sonnenschein und Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius stellten Mensch und Maschine auf eine harte Probe. Darüber hinaus zeigte sich bereits in den Trainings am Freitag, dass GRT durch die Einstufung des Lamborghini Huracán GT3 EVO2 in der Balance of Performance der DTM vor einer schwierigen Aufgabe stand. In den Startreihen zehn und elf hatten Mick Wishofer und Clemens Schmid für das Samstagsrennen im hochkarätigen DTM-Feld mit 27 GT3-Boliden erwartungsgemäß viel Arbeit vor sich.
Im ersten Lauf über 60 Minuten plus eine Runde zeigte sich am Start der spezielle Charakter des Norisrings. Die erste Kurve wurde wie üblich zur Rush Hour mit Gewinnern und Verlierern. Während Mick Wishofer zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und vier Positionen gewann, büßte Clemens Schmid im Stau drei Plätze ein. Im weiteren Verlauf des Rennens ging es für beide GRT-Piloten vorwärts. Wishofer positionierte sich im Verkehr gut und stieß so zeitweise in die Top-10 vor. Die Ziellinie überquerte er nach 69 Runden in den Punkterängen, doch die Freude währte nur kurz. Da er nach dem Rennen nicht beim Wiegen erschien, wurde ihm das Resultat aberkannt. Schmid kämpfte sich von der 24. auf die 18. Position vor.
Die Lehren des Samstags setzte der 32-Jährige aus Steinach am Brenner in Tirol im zweiten Qualifying eindrucksvoll um. In seiner Gruppe erreichte Clemens Schmid einen starken siebten Platz und stellte damit Reihe sieben im Grid für das zweite Rennen sicher. Mick Wishofer nahm den Lauf aus Reihe zwölf in Angriff. Der 23-jährige Wiener machte in der Anfangsphase erneut eine gute Figur und eroberte bis zum Boxenstopp in Runde 31 sechs Positionen. Der Lohn für die harte Arbeit blieb den GRT-Piloten trotz der Anstrengungen verwehrt. Für Schmid endete das Rennen im 38. Umlauf aufgrund thermischer Probleme am Fahrzeug vorzeitig. Wishofer musste in Runde 51 ebenfalls abstellen.
Clemens Schmid: "Es war ein weiteres sehr schwieriges Wochenende für uns. Mit meiner Runde im zweiten Qualifying war ich zufrieden, aber im Rennen litt die Performance im Verkehr durch die hohen Temperaturen, sodass wir uns nicht nach vorne orientieren konnten. Es ist für uns alle keine einfache Situation, aber wir dürfen nicht den Mut verlieren. Der Nürburgring kommt dem Lamborghini mit seinem Layout entgegen und wir müssen uns darauf konzentrieren, dort optimal vorbereitet zu sein und mehr aus unseren Möglichkeiten zu machen."
Mick Wishofer: "Der Norisring war für mich neu und ich musste in den Trainings schnell in einen Rhythmus finden. Das Qualifying war wie schon in Zandvoort ziemlich tricky. In den Rennen kam ich zu Beginn jeweils sehr gut zurecht, aber leider liefen einige Dinge gegen uns. Der Boxenstopp war am Samstag nicht optimal, aber wir schafften es trotzdem in die Punkte. Das Ergebnis durch eine Nachlässigkeit und die daraus resultierende Disqualifikation zu verlieren, war sehr enttäuschend. Am Sonntag ging es im Rennen wieder gut los, aber aufgrund der technischen Schwierigkeiten bei der Hitze musste ich ebenfalls abstellen."
Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: "Das Wochenende war im Grunde eine Fortsetzung dessen, was wir zuletzt bei ähnlichen Bedingungen gesehen hatten. Sobald das Thermometer deutlich über 30 Grad Celsius anzeigt, bekommen wir thermische Probleme, die sich auf die Performance der Autos auswirken. Wir dürfen nicht vergessen, dass es ein neues Fahrzeug ist und trotz der intensiven Testarbeit immer noch unbekannte Szenarien entstehen. Der Norisring in Kombination mit dieser Hitze und einem Feld von fast 30 Autos, stellt eine Anforderung dar, die sich beim Testen so nicht abbilden lässt. Wir arbeiten sehr eng mit Lamborghini zusammen und alle Seiten sind bestrebt, schnellstmöglich eine Verbesserung zu erreichen. Clemens ist am Samstag ein wirklich gutes Qualifying gefahren und wir haben am Morgen bei kühleren Temperaturen gesehen, wie viel Potential im Auto steckt. Wir müssen es schaffen, dies auch bei heißeren Bedingungen abzurufen. Allgemein sahen wir allerdings auch, dass wir mit der Balance of Performance kein leichtes Los hatten. Es hat kein Lamborghini-Fahrer die Chance auf das Podium gehabt, was zeigt, dass es für uns schwierige Voraussetzungen waren. Wir bauen darauf, dass wir bis zum Nürburgring weitere Fortschritte machen und vielleicht kommen uns ja auch die Bedingungen in der Eifel etwas entgegen."