Stuttgart. Lauf fünf der neuen ESL R1-Serie auf der Simulationsplattform „Rennsport“ endete für Porsche Coanda Esports Racing am Montagabend mit den Positionen sieben für den Australier Joshua Rogers und neun für seinen Landsmann Dayne Warren. Platz vier im Finale ging an den Norweger Tommi Östgard im Porsche des Teams Heroic. Rogers arbeitete sich mit seinem Ergebnis wieder auf den zweiten Meisterschaftsrang hinter dem Tschechen Jiri Toman vor.
Bereits am Freitag hatte das Werksteam seine Stärke mit dem virtuellen 911 GT3 R aufgezeigt: Jeder der vier Fahrer beendete sein individuelles Viertelfinale unter den sechs Erstplatzierten. Damit öffnete sich für alle die Tür in eines der beiden Halbfinalrennen. Dies verdankte das Quartett auch deutlich verbesserten Vorstellungen im Qualifying. Während der US-Amerikaner Mitchell deJong den Cut auf Platz fünf schaffte, fuhren Dayne Warren und der Niederländer Mack Bakkum auf Rang zwei. Josh Rogers widerum gelang beim fünften Saisonlauf das Kunststück, zum vierten Mal als Sieger aus seinem Viertelfinale hervorzugehen.
Der Australier setzte sich auch im ersten Halbfinale durch, das er von Platz zwei aufgenommen hatte. In der letzten von zehn Runden übernahm Rogers aus dem Windschatten heraus mit einem perfekten Ausbremsmanöver in der für Hockenheim charakteristischen Spitzkehre die Führung. Sein Teamkollege Warren verbesserte sich auf den ersten Metern von Rang sechs auf fünf. Diese Position verteidigte er bis ins Ziel und zog damit erstmals in das Finale eines ESLR1-Rennen ein.
Bakkum und deJong starteten von den Plätzen fünf und sieben in ihr Halbfinale. Ein Gerangel in der ersten Runde kostete sie aber alle Chancen auf das Weiterkommen. Der US-Amerikaner wurde nach starker Aufholjagd noch Achter, Bakkum Zwölfter. Die Pole-Position hatte sich ihr Marken- und ehemaliger Teamkollege Tommy Östgaard gesichert. Er vollendete das Rennen mit einem Start-Ziel-Sieg. Damit standen drei 911 GT3 R im Finale.
Dort qualifizierte sich Östgaard für Startplatz drei, Rogers ging als Sechster ins Rennen und Warren von Rang zwölf. Der Norweger büßte bereits vor der ersten Kurve eine Position ein und beendete das Finale als Vierter. Auch Rogers verlor zunächst etwas Boden, arbeitete sich aber wieder auf Platz sieben vor. Den zweikampfstarken Warren führte die Aufholjagd nach zehn Runden noch auf Rang neun. Wie zuvor in Spa ging der Sieg an Dáire McCormack aus Irland.
Die neue ESLR1-Serie der Electronic Sports League richtet sich primär an Werksteams und große Esports-Organisationen. Sie basiert auf der ebenfalls neuen Simulationsplattform „Rennsport“. Die Weltpremiere ging Mitte Februar als Doppelveranstaltung im polnischen Katowice vor Publikum über die Bühne. Bis Mitte Mai folgen insgesamt sechs weitere Läufe online. Das Spring Major Finale findet am 3. und 4. Juni auf der Rennsport Summit in München erneut vor Zuschauern statt. Der Frühjahrssaison folgt bereits im Herbst die nächste Runde.
Stimmen nach dem Rennen
Philip Stamm (D, Teamchef Porsche Coanda Esports Racing): „Mit allen vier Porsche das Halbfinale zu erreichen, ist ein starkes Ergebnis und in dieser Serie eine Herausforderung für sich. Auch heute hat der Tag für uns gut begonnen, denn Joshua Rogers und Dayne Warren konnten sich sofort fürs Finale qualifizieren. Im zweiten Halbfinale lief es eher unglücklich, unsere beiden Autos sind in der Spitzkehre mit einem anderen Teilnehmer kollidiert – ein Rennunfall, der passieren kann. Der Endlauf hat dann erneut gezeigt, wie eng es in der hart umkämpften ESL R1 zugeht, alles spielte sich im Tausendstelsekundenbereich ab. Platz sieben und neun ist eine super Leistung.“ Joshua Rogers (AUS, Porsche Coanda Esports Racing): „Der Montagabend hat seine Höhe- und Tiefpunkte. Im Halbfinale konnte ich in der letzten Runde von Platz zwei aus noch gewinnen – das war mein fünfter Sieg bei meinem fünften ESL R1-Lauf in Hockenheim. Leider riss diese Serie dann im Finale ab. Meine Qualifying-Runde war solide und reichte für Platz sechs. Beim Beschleunigungsduell am Start habe ich eine Position verloren. Danach kam ich nicht mehr nah genug an die Fahrzeuge vor mir heran, um sie zu attackieren. Aber wir haben gute Punkte mitgenommen, jetzt freue ich mich auf die nächsten Rennen.“
Dayne Warren (AUS, Porsche Coanda Esports Racing): „Für mich war es das erste Mal, dass ich in der ESL R1-Serie den Sprung ins Finale geschafft habe. Meine Pace hat grundsätzlich gepasst, aber ich habe die Qualifying-Runde nicht zusammenbekommen und musste von weit hinten starten. Dort konnte ich einige Plätze wieder aufholen und wurde noch Neunter. Insgesamt bin ich ganz zufrieden, aber beim nächsten Mal will im Finale besser abschneiden.“
Top-Drei Fahrerwertung nach 5 von 10 Wertungsläufen
1. Jiri Toman (CZ, R8G Esports) 186 Punkte2. Joshua Rogers (AUS/Porsche Coanda Esports Racing), 175 Punkte
3. Marcell Csincsik (CZ, R8G Esports) 175 Punkte