Stuttgart. Dramatische Wende im Kampf um den Titel im Porsche TAG Heuer Esports Supercup: Auf dem virtuellen „Circuit des 24 Heures du Mans“ gehörte ausgerechnet der bis dahin überlegene Tabellenführer Jordan Caruso zu den Pechvögeln. Der australische Altus-Esports-Fahrer war mit 78 Punkten Vorsprung in den neunten von zehn Saisonläufen gegangen. Im Sprint belegte Caruso nur Rang sieben, während der Sieg an seinen schärfsten Verfolger ging, den Briten Sebastian Job aus dem Team Oracle Red Bull Racing Esports. Im Hauptrennen wurde Caruso kurz vor dem Ziel in eine Kollision verwickelt und verlor einen möglichen Podiumsplatz. Sein Vorsprung auf Job schmolz dadurch auf nur noch 37 Punkte zusammen. Beim Finale in zwei Wochen im italienischen Monza gehören außerdem auch Zac Campbell (USA/VRS Coanda) und Alejandro Sánchez (E/Stormforce Racing ART) rechnerisch noch zu den Meisterschaftskandidaten.
Ein Dreikampf zwischen dem von der Pole-Position gestarteten Titelverteidiger Diogo C. Pinto (P/Team Redline), Sánchez und Job kennzeichnete den Sprint über drei Runden auf dem 13,62 Kilometer langen Kurs. Mehrfach wechselte die Führung. Am Ende siegte Job vor den im Windschatten folgenden Pinto und Sánchez.
Zahlreiche Überholmanöver, die gelegentlich sehr resolut aus dem Windschatten heraus geführt wurden, bestimmten auch das Hauptrennen über sechs Runden. Der Italiener Alessandro Bico (Williams Esports), Charlie Collins (VRS Coanda) aus Großbritannien und der Franzose Yohann Harth (Apex Racing Team) wechselten sich oft mehrmals pro Runde an der Spitze ab. Direkt dahinter lauerten Jordan Caruso und Sebastian Job auf ihre Chance, getrennt durch Alejandro Sánchez. Harth konnte sich schließlich mit weniger als 0,2 Sekunden Vorsprung gegen Sanchez durchsetzen und feierte damit seinen ersten Sieg im Porsche TAG Heuer Esports Supercup. Caruso wurde kurz vor dem Ziel leicht angeschoben und drehte sich von der Strecke. Der Australier setzte die Fahrt zwar fort, musste sich aber mit Position 24 begnügen. Job kam als Achter ins Ziel.
Casey Kirwan gewinnt vorzeitig Titel bei den Allstars
Mit dem Sieg im Hauptrennen der Allstars sicherte sich Casey Kirwan bereits ein Rennen vor Saisonende die Meisterschaft der Content Creator. Zuvor musste der US-Amerikaner seinen virtuellen Porsche 911 RSR im Sprint über fünf Runden nach einem Dreher abstellen. Dank der umgekehrten Startreihenfolge für das Hauptrennen spülte ihn dies aber auf die Pole-Position. Über die Führung konnte er sich jedoch nur kurz freuen: Durch eine Slow-down-Strafe fiel er schon nach wenigen Kilometern auf Rang vier zurück. Anschließend nutzte Kirwan auf den langen Geraden des „Circuit des 24 Heures“ seine ganze Windschatten-Erfahrung aus virtuellen NASCAR-Rennen und arbeitete sich wieder nach vorne. In der fünften von sechs Runden übernahm er erneut die Spitze, im Ziel betrug sein Vorsprung vor dem Deutschen Daniel „Dan Suzuki“ Sosulski über zwei Sekunden.Um Rang zwei der Gesamtwertung kämpfen beim Saisonfinale in zwei Wochen in Monza der Spanier Pablo „ThePulpoLópez“ López und Tyson „Quirkitized“ Meier. Der Titelverteidiger aus den USA gewann in Le Mans das Sprint-Rennen vor López und wurde im Hauptrennen Dritter.
PESC-Finale in Monza: Entscheidung im „Temple of Speed“
Zum Finale gastiert der Porsche TAG Heuer Esports Supercup (PESC) in zwei Wochen in Norditalien. Das Autodromo Nazionale in Monza zählt zu den schnellsten Rennstrecken der Welt. Dies brachte dem 5,793 Kilometer langen Kurs den Beinamen „Temple of Speed“ ein. Auch für die Fahrer der virtuellen Porsche 911 GT3 Cup gilt das geschickte Ausnutzen jedes verfügbaren Windschattens als Schlüssel zum Erfolg im Sprint- und im Hauptrennen.In Monza bestreiten auch die Content Creator ihr aus zwei Läufen bestehendes Saisonfinale. Die Allstars treten dann zum ersten Mal mit dem Mission R an, einem elektrisch angetriebenen Konzept-Rennwagen von Porsche. Das Live-Streaming der Allstar-Rennen startet am 3. Juni ab 20.00 Uhr (MESZ) auf www.twitch.com/porsche und https://www.youtube.com/@Porsche.
Sebastian Job (UK/Oracle Red Bull Racing Esports): „Ich wusste, dass meine Geschwindigkeit auf den Geraden heute nicht die beste war. Ich denke, wir sind alle mit minimalem Abtrieb gefahren. Also musste ich beim Anbremsen mutig sein.“
Yohann Harth (F/Apex Racing Team): „Teamwork war heute der Schlüssel zum Erfolg. Alejandro Sánchez aus unserem Schwester-Team Stormforce Racing ART hat mich regelrecht zum Sieg geschoben. Das war nicht abgesprochen, sondern rein instinktiv.“
Alejandro Sánchez (E/Stormforce Racing ART): „In der letzten Runde haben Yohann und ich tolles Teamwork gezeigt. Ich musste während des ganzen Rennens mit Untersteuern kämpfen. Deshalb bin ich froh, dass ich trotz einiger Zwischenfälle um mich herum in der letzten Runde wieder zur Spitzengruppe aufschließen konnte. Ich freue mich auch sehr für Yohann, der seinen ersten Sieg errungen hat.“
Charlie Collins (UK/VRS Coanda): „Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, seit ich zum letzten Mal auf dem Podium im Porsche TAG Heuer Esports Supercup stand. Ich bin sehr glücklich. Zu Beginn der letzten Runde wähnte ich mich in einer guten Position für den Sieg. Letztlich bin ich wahrscheinlich etwas zu aggressiv vorgegangen. Deswegen hat es leider nicht ganz zum Sieg gereicht.“
Casey Kirwan (USA): „Das war eine sehr schöne Saison, die mit der ganzen Gruppe der Content Creator sehr viel Spaß gemacht hat. Ein Rennen kommt jetzt noch, dann fahren wir den Mission R von Porsche. Das wird wahrscheinlich ein ziemlich wildes Rennen, denn über allzu viel Erfahrung mit diesem elektrisch angetriebenen Auto verfügt keiner von uns.“
Ergebnisse
Le Mans (F), Sprintrennen1. Sebastian Job (UK/Oracle Red Bull Racing Esports)
2. Diogo C. Pinto (P/Team Redline)
3. Alejandro Sánchez (E/Stormforce Racing ART)
4. Zac Campbell (USA/VRS Coanda)
5. Charlie Collins (UK, VRS Coanda)
Le Mans (F), Hauptrennen
1. Yohann Harth (F/Apex Racing Team)
2. Alejandro Sánchez (E/Stormforce Racing ART)
3. Charlie Collins (UK, VRS Coanda)
4. Alessandro Bico (ITA/Williams Esports)
5. Zac Campbell (USA/VRS Coanda)
Gesamtwertung nach 9 von 10 Wertungsläufen
1. Jordan Caruso (AUS/Altus Esports), 465 Punkte
2. Sebastian Job (UK/Oracle Red Bull Racing Esports), 428 Punkte
3. Zac Campbell (USA/VRS Coanda), 427 Punkte
4. Alejandro Sánchez (E/Stormforce Racing ART), 406 Punkte
5. Charlie Collins (UK, VRS Coanda), 363 Punkte