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FIA Formel E
22.06.2023

Porsche will in Portland seine WM-Führung ausbauen

Go West: Mit dem Portland E-Prix gastiert die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft am 24. Juni erstmals im Nordwesten der USA. Das Rennen in der Wirtschaftsmetropole des US-Bundesstaats Oregon ist der letzte Überseeauftritt der innovativen Elektrorennserie, bevor sie auf der Zielgeraden der Saison nach Europa zurückkehrt. Für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team sind Pascal Wehrlein und António Félix da Costa (POR) im Porsche 99X Electric am Start.

Die USA sind kein Neuland für die Formel E. Seit ihrer Premiere 2014 war sie schon in Long Beach, Miami und New York zu Gast. Mit dem Portland E-Prix in der größten Stadt Oregons erschließt sie jetzt auch den Nordwesten des Landes. Der Portland International Raceway ist nach Hyderabad, Kapstadt und São Paulo bereits die vierte neue Strecke im Formel-E-Kalender 2023. Auf dem IndyCar-Kurs im Schatten des 3.425 Meter hohen Mount Hood setzt neben dem TAG Heuer Porsche Formel-E-Team auch das Porsche-Kundenteam Avalanche Andretti zwei der in Weissach entwickelten Porsche 99X Electric ein. Die Fahrer sind Jake Dennis (GBR) und André Lotterer (GER).

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Mit dem Gastspiel in Portland beginnt das letzte Saisondrittel der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft. Und das verspricht Spannung bis zum Schluss. Die aktuell aussichtsreichsten Titelkandidaten liegen bei fünf noch ausstehenden Rennen eng zusammen: Pascal Wehrlein, der zuletzt in Jakarta seinen dritten Saisonsieg feierte und sich damit wieder an die Spitze der Fahrerwertung setzte, hat 134 Punkte auf seinem Konto. Er liegt damit einen Zähler vor Jake Dennis, dem Gewinner des Auftaktrennens in Mexiko, und sechs vor dem drittplatzierten Nick Cassidy (NZL). António Félix da Costa, der Sieger von Kapstadt, ist mit 78 Punkten Sechster, André Lotterer belegt den 14. Platz.

In der Teamwertung hat das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team im ersten Rennen des Double Headers von Jakarta wieder die Führung übernommen und sie im zweiten weiter ausgebaut. Nach elf von 16 Saisonläufen liegt die Mannschaft aus Weissach mit 212 Punkten an der Spitze vor Envision Racing (190), Jaguar (171) und Avalanche Andretti (156). Mit vier Rennsiegen durch Pascal Wehrlein (3) und António Félix da Costa (1) ist sie das erfolgreichste Team der bisherigen Saison. Der neue Porsche 99X Electric bringt es mit dem Auftakterfolg von Avalanche Andretti sogar auf fünf Siege.


Fragen und Antworten zum Portland E-Prix


Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E


Mit dem Sieg in Jakarta habt ihr die WM-Führung zurückerobert. Wie kam es nach einigen nicht so guten Rennen zu dieser Leistungssteigerung und was bedeutet das für Portland? 
„Unser starker Auftritt ist nicht auf einzelne Parameter zurückzuführen. Wir haben in Jakarta unter extremen Verhältnissen eine tolle Teamleistung gezeigt, für die ich unserer Mannschaft an der Strecke und in Weissach nicht genug danken kann. Das Team war auf diese Herausforderung sehr gut vorbereitet. Die Streckencharakteristik und die äußeren Bedingungen haben gut zu unserem Auto gepasst. Das Qualifying war unser bisher bestes in dieser Saison und ausschlaggebend für den grandiosen Sieg von Pascal im ersten Rennen. Auf diese Leistung müssen wir in Portland aufbauen und voll konzentriert versuchen, mit einem weiteren Topergebnis unsere WM-Führung auszubauen.“

In dieser Saison sind nur noch fünf Rennen zu fahren. Bleibt das Titelrennen offen bis zum Finale in London? Und wie bereitet ihr euch auf die neue Strecke in Portland vor?
„Nach zwei Dritteln der Saison liegt das Feld unglaublich eng zusammen, vor allem in der Fahrermeisterschaft, wo Pascal gerade mal mit einem Punkt führt. Ich gehe davon aus, dass bis zum letzten Rennen hart um den Titel gekämpft wird. Auf dem Weg dorthin wartet mit Portland die vierte neue Strecke in dieser Saison. Wir waren noch nie dort und verfügen deshalb über keine aussagekräftige Datenbasis. Dass der Portland International Raceway kein für die Formel E typischer Stadtkurs ist, sondern eine permanente Rennstrecke, die unter anderem von der IndyCar Series genutzt wird, macht für die Vorbereitung keinen großen Unterschied. Die Strecke sieht sehr interessant aus und bringt neue und spannende Herausforderungen für das komplette Technikpaket unseres Porsche 99X Electric mit sich. Darauf haben wir uns akribisch vorbereitet.“


Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94)


Wie groß war nach deinem Sieg in Jakarta die Erleichterung und woher kommt die neue Stärke im Qualifying?
„Jakarta war ein Mega-Wochenende für uns mit meinem Sieg im ersten Rennen und einer guten Punkteausbeute im zweiten. Damit haben wir uns die in Monaco verlorene Führung in der Weltmeisterschaft zurückgeholt und gezeigt, dass wir noch da sind, dass mit uns weiter zu rechnen ist. Entsprechend groß waren die Freude und die Erleichterung. Was das Qualifying betrifft, so haben wir nach Monaco analysiert, was gut gelaufen ist in den ersten Rennen und was wir zur Saisonmitte hätten besser machen können. Daraus haben wir die richtigen Schlüsse gezogen. Das alles wollen wir auch in Portland in ein Topergebnis umsetzen.“

In Portland fahrt ihr auf keinem Stadtkurs, sondern auf einer permanenten Rennstrecke. Hatte das Einfluss auf die Vorbereitung?
„Nein, wir haben unser normales Programm im Simulator abgespult und dabei eine gute Vorstellung davon bekommen, wie sich die Strecke anfühlen wird. Ich denke, dass wir mit einem guten Basispaket in Portland ankommen und auch dort wieder stark unterwegs sein werden. Die nächsten Wochen werden sehr intensiv werden. Es wäre deshalb sehr wichtig für uns, in Portland erfolgreich ins letzte Saisondrittel zu starten.“


António Félix da Costa, Porsche-Werksfahrer (#13)


In Jakarta konntest du wichtige Punkte zum guten Teamergebnis beitragen. Wie siehst du deine Rolle für den Rest der Saison?
„Ich werde das Team und Pascal so gut es geht unterstützen und alles dafür geben, dass beide Weltmeistertitel an Porsche gehen. Diese Rolle nehme ich gerne an, weil ich sicher bin, dass es Pascal umgekehrt genauso machen würde. Für mich ist das kein Problem. Wir sind in einem Teamsport. Unser gemeinsames Ziel ist es, Rennen und Meisterschaften zu gewinnen. Dafür arbeiten wir.“ 

Portland ist bereits die vierte neue Strecke in dieser Saison. Was ist die große Herausforderung?
„Die Strecke ist superschnell. Eine wichtige Rolle wird das Energiemanagement spielen. Von der Strategie her wird das sicherlich nicht einfach werden, doch auch auf anderen neuen Strecken in dieser Saison haben wir gut abgeschnitten. In Hyderabad holten wir ein Podium, in Kapstadt den Sieg. Warum sollte das in Portland anders sein? Ich finde es großartig, dass wir wieder in den USA fahren. Die Rennen dort sind immer etwas Besonderes.“