Mercedes-AMG Kundensportteams im Rennen um acht Meisterschaften
Bereits im Vorfeld hatten sich die sieben Mercedes-AMG Customer Racing Teams hohe Ziele für das letzte Rennwochenende des Endurance Cup gesetzt. Schließlich waren noch acht Meisterschaften in Reichweite: jeweils die Fahrer- sowie Teamtitel im Endurance Cup und im Gesamtklassement, im Gold Cup und in der Bronze-Wertung. Das AKKODIS ASP Team um Boguslavskiy, Gounon und Marciello hatte mit 15 beziehungweise 18 Punkten Vorsprung in den Overall-Wertungen die besten Aussichten. Winward Racing (Gold) und das Haupt Racing Team (Bronze) mussten in ihren Klassen die direkten Rivalen schlagen, um ihre Meisterschaftschancen zu wahren. Ihre Konkurrenzfähigkeit in dem Rekordfeld von 54 Fahrzeugen konnten die elf Mercedes-AMG GT3 bereits am Samstag unter Beweis stellen. Im Pre-Qualifying gelang Luca Stolz (GER) mit der #777 vom Mercedes-AMG Team AlManar die schnellste Umrundung (1:41,075 Minuten) der Session. Auf Platz zwei und vier folgten die #87 vom Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP und das Schwesterauto mit der #88.
Mit diesen positiven Ergebnissen vom Vortag ging es für die Mercedes-AMG Teams im dreigeteilten Qualifying am Sonntagvormittag darum, sich in eine vielversprechende Ausgangsposition für das Rennen zu bringen. Jules Gounon gelang im zweiten Segment eine beeindruckende Zeit von 1:39,017 Minuten und damit die schnellste Runde des gesamten Wochenendes. Bester Mercedes-AMG GT3 war am Ende die #777 vom Mercedes-AMG Team AlManar als Viertplatzierter. Das zweite Performance-Fahrzeug, die #87 vom Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP, startete von P5. Die #88 nahm das Rennen von der neunten Startposition auf. Winward Racing qualifizierte sich für die Plätze vier und sechs im Gold Cup, die #79 vom Haupt Racing Team für Rang fünf in der Bronze-Klasse.
AKKODIS ASP Team ebnet früh den Weg zur Meisterschaft
Raffaele Marciello machte beim Start des Rennens am Nachmittag mit der #88 gleich mehrere Plätze gut. Nach der Anfangsphase belegte er Rang vier vor seinem sechstplatzierten AKKODIS ASP-Teamkollegen Thomas Drouet (FRA) in der #87. Mit diesen Zwischenplatzierungen stellte das AKKODIS ASP Team bereits frühzeitig die Weichen für die angestrebte Team- und Fahrermeisterschaft. Nach einer knappen halben Stunde führten einige Berührungen im Mittelfeld und mehrere Teile auf der Strecke zu drei aufeinanderfolgenden Full-Course-Yellow-Phasen. Die letzte davon nutzten die meisten Teams für ihren ersten Fahrerwechsel. Timur Boguslavskiy, der die #88 von Raffaele Marciello übernahm, startete als Dritter in seinen Stint und verteidigte anschließend gekonnt seine Position auf der Strecke. Das AKKODIS ASP Team entschied sich für einen späten zweiten Boxenstopp der #88, wodurch sich Schlussfahrer Jules Gounon auf der fünften Position wiederfand.
Zwei weitere Safety-Car-Phasen in Folge eines Öllecks beruhigten das Geschehen etwas und verhinderten zunächst weitere Positionswechsel. Jules Gounon wagte daraufhin kein Überholmanöver mehr und brachte den fünften Platz souverän ins Ziel. Mit dieser Platzierung krönte sich das AKKODIS ASP Team mit Boguslavskiy, Gounon und Marciello zum zweiten Mal in Folge zum Fahrer- und Teamchampion – sowohl im Endurance Cup als auch vorzeitig in der kombinierten Gesamtwertung. Marciello hatte bereits 2022 beide Fahrertitel gewonnen.
Unglückliche Strafe kostet Mercedes-AMG Team AlManar den Gesamtsieg
Maro Engel (GER) erwischte in der #777 vom Mercedes-AMG Team AlManar ebenfalls einen guten Start und arbeitete. Noch in der ersten Runde arbeitete er sich auf die dritte Position nach vorne. Nach einem schnellen und fehlerfreien Stopp während der Full-Course-Yellow-Phase kehrte Fabian Schiller (GER) als Führender auf die Strecke zurück. Der Mercedes-AMG Performance-Fahrer zeigte am Steuer der #777 eine bemerkenswerte Leistung und führte das Feld während seines Stints ununterbrochen an.Nach knapp zwei Stunden übergab Schiller das Steuer seines Mercedes-AMG GT3 mit rund sechs Sekunden Vorsprung an seinen Teamkollegen Luca Stolz. In der Phase des letzten Restarts kurz vor Rennende verhängte die Rennleitung aufgrund einer Kollision beim Start eine Fünf-Sekunden-Strafe gegen die führende #777. Die verbleibenden zehn Minuten unter regulären Rennbedingungen reichten Luca Stolz nicht, um einen ausreichend großen Vorsprung herauszufahren. Nach Abzug der Zeitstrafe wurde das Mercedes-AMG Team AlManar Vierter.
Gold Cup: Winward Racing feiert Doppelpodium und Vizemeisterschaft
Auch die beiden Mercedes-AMG GT3 von Winward Racing profitierten von den Full-Course-Yellow-Phasen und nahmen den zweiten Stint auf Platz zwei (#157) und drei (#57) der Gold-Wertung in Angriff. Auf diesen Positionen beendete das Kundensportteam auch das Rennen und liegt damit punktgleich an der Spitze der Teammeisterschaft in seiner Klasse. Aufgrund der wenigeren Klassensiege schließt Winward Racing jedoch die Team- und auch die Fahrermeisterschaft als Zweitplatzierter ab. Die #79 vom Haupt Racing Team verpasste den Titel in der Bronze-Kategorie ebenfalls nur knapp. Mit der vierten Position in der Klasse feierte das Team aber die Vizemeisterschaft in beiden Wertungen. Ein Klassenpodium feierte außerdem die #2 von GetSpeed, die Dritter in der Pro-AM-Wertung wurde.Zum ersten Mal seit 2018 wird die Saison der Fanatec GT World Challenge Europe in diesem Jahr nicht mit einem Langstreckenrennen beendet. Auf dem Circuit Zandvoort finden am 14. und 15. Oktober noch die zwei finalen Wertungsläufe des Sprint Cup statt. Auch dort führt das AKKODIS ASP Team mit Boguslavskiy und Marciello vor dem Saisonabschluss die Team- und Fahrerwertung an. Das Haupt Racing Team kämpft mit Jordan Love (AUS) außerdem noch um beide Sprint-Titel im Silver-Klassement.
Fanatec Esports GT Pro Series: Vizemeisterschaften für Madpanda Motorsport und Winward Racing
Bereits am Samstag fand im Rahmenprogramm das Saisonfinale der Fanatec Esports GT Pro Series statt. In dem einstündigen Rennen auf dem virtuellen Circuit de Barcelona-Catalunya wurde Alexey Nesov (BUL) für Madpanda Motorsport Zweiter im Silver Cup. Mit den dafür vergebenen vier Punkten sicherte sich das spanische Kundensportteam die Vizemeisterschaft in seiner Klasse. Winward Racing holte sich gleichzeitig die Vizemeisterschaft im Gold Cup. Marius Zug (GER) hatte zuvor mit dem virtuellen Mercedes-AMG GT3 #157 die vierte Position in seiner Klasse erreicht.Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Ich bin überglücklich, dass das AKKODIS ASP Team mit Timur, Jules und Raffaele in so einem spannenden Finale und auf so einer tollen Rennstrecke die Meisterschaft gewonnen hat. Es war ein sehr kompliziertes Rennen mit vielen Unterbrechungen. Mit ein bisschen mehr Glück hätte auch das Mercedes-AMG Team AlManar heute die Saison mit einem Sieg abschließen können, was sicherlich verdient gewesen wäre. Vielen Dank an unsere Kundensport- und Performance-Teams, die über die gesamte Saison einen hervorragenden Job gemacht haben. Es ist schön zu sehen, dass unser Mercedes-AMG GT3 über alle Klassen hinweg konkurrenzfähig ist.“
Jules Gounon, AKKODIS ASP Team #88: „Beim letzten Restart war es etwas rutschig und ich habe ziemlich Druck von hinten bekommen. Aber wir haben uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen und als Team einen fantastischen Job gemacht. Zweimal in Folge die größte GT-Meisterschaft der Welt zu gewinnen ist eine bemerkenswerte Leistung. Vielen Dank an das AKKODIS ASP Team und Mercedes-AMG, die diesen Erfolg möglich gemacht zu haben. Ich war auch heute wieder sehr zufrieden mit unserem Auto. Und am Ende hat uns Platz fünf gereicht.“
Raffaele Marciello, AKKODIS ASP Team #88: „Ich hatte viel Spaß in meinem Stint. Ich hatte einen guten Start und den ein oder anderen erfolgreichen Zweikampf. Mein Ziel war, so viele Positionen wie möglich zu gewinnen. Danach haben das Team und meine Teamkollegen eine super Leistung gezeigt. Jetzt bin ich einfach glücklich, dass wir die Meisterschaft gewonnen haben – und das schon zum zweiten Mal. Aber die Saison ist noch nicht vorbei. Ich möchte auch noch im Sprint Cup gewinnen.“
Timur Boguslavskiy, AKKODIS ASP Team #88: „Der Schlüssel war für uns heute, dass wir keine Fehler gemacht haben. Wir haben unter diesen Voraussetzungen das Maximum herausgeholt. Ein großes Danke an Mercedes-AMG, die ein so starkes Fahrzeug entwickelt haben. Danke auch an meine beiden Teamkollegen, die wieder schnell unterwegs waren. Wir haben die Meisterschaft gewonnen – und das macht mich sehr glücklich.“
Jérôme Policand, Teamchef AKKODIS ASP Team: „Es fühlt sich großartig an, diese Titel im Endurance Cup zum zweiten Mal gewonnen zu haben. Im letzten Jahr haben wir bis zur letzten Runde um die Meisterschaft gekämpft. Diesmal konnten wir das Rennen etwas mehr kontrollieren und managen. Insgesamt war das Wochenende sehr erfolgreich. Ich bin stolz auf Timur, Raffaele und Jules, wie sie das heute nach Hause gefahren haben. In erster Linie möchte ich mich aber bei meinem Team und Mercedes-AMG bedanken, die über die ganze Saison fantastisch gearbeitet haben.“
Maro Engel, Mercedes-AMG Team AlManar #777: „Es tut mir vor allem für meine Teamkollegen und das Mercedes-AMG Team AlManar leid, die alle einen super Job gemacht und das Rennen auf der Strecke gewonnen haben. Die unglückliche Berührung am Start war mein Fehler, die Strafe war leider gerechtfertigt. Es war aber natürlich keine Absicht, solche Dinge passieren manchmal. Entschuldigung an dieser Stelle an unsere Konkurrenten. Dass wir die Strafe so spät und unter dem Safety Car bekommen haben, ist ärgerlich. Dadurch hatten wir keine Zeit mehr, uns einen entsprechenden Vorsprung zu erarbeiten. Das hat uns heute den Sieg gekostet.“
Maximilian Götz, Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP #87: „Glückwunsch an das Team zur Meisterschaft. Auch an die Jungs von der #88, die verdient Endurance-Meister geworden sind. Es ist schön, dass wir etwas zur Teammeisterschaft beitragen konnten. Denn auch wenn wir immer schnell waren, hatten wir insgesamt ein schwieriges Jahr. Aber das AKKODIS ASP Team hat einen tollen Job gemacht. Jetzt werden wir die Mannschaft hochleben lassen.“
David Schumacher, Winward Racing #157: „Wir hatten einen ganz guten Tag. Mit Platz zwei in der Klasse können wir auf jeden Fall zufrieden sein. Im ersten Stint konnte ich ein paar Plätze gutmachen. Durch den ersten Stopp sind wir dann noch weiter nach vorne gekommen. Danke dafür an die Crew. Die Fahrermeisterschaft konnten wir leider nicht mehr gewinnen.“
Arjun Maini, Haupt Racing Team #79: „Es war ein anstrengendes Rennen. Wir hatten einen guten Start, haben aber viel Zeit beim Boxenstopp verloren. Wir haben uns auf den vierten Platz zurückgearbeitet, aber es war leider nicht genug für die Meisterschaft. Das ist schade, nachdem wir das ganze Jahr so hart gearbeitet haben. Es war knapp, aber am Ende eben nur die Vizemeisterschaft.“