Beim Finale in Zandvoort reichte Thomas Ardelt sein zweiter Platz im ersten Rennen zum vorzeitigen Titelgewinn. Fast wäre es gelungen mit einem Sieg zur Meisterschaft zu fahren. Von der dritten Startposition setzte sich Ardelt im ersten Durchgang an die Spitze. Einzig Bastian Hein blieb am Führenden dran und konnte nach einiger Zeit die Lücke wieder zufahren. Als die Strecke immer trockener wurde, ging Hein in der elften Runde vorbei. Mit 4,3 Sekunden Abstand wurden die beiden M4 abgewinkt. „Die feuchte Linie lag uns vom Setup her mehr. Im Trockenen konnten wir den neuen M4 nicht halten. Da ist er einfach zu stark mit der Traktionskontrolle. Wichtig war in dem Moment nur nichts riskieren, denn wir hatten die GTR Meisterschaft vor Augen“, befand Ardelt. Ähnlich war der Verlauf des zweiten Rennens. Wiederum lag Ardelt vor Hein an der Spitze, wobei diesmal nach sieben Runden die Führung wechselte. Kurz darauf wurde das Rennen wegen eines Unfalls abgebrochen und Hein feierte mit 3,5 Sekunden Vorsprung seinen zweiten Sieg. „Es ging im Grunde nur noch darum das Ding nach Hause zu schaukeln und den Vorsprung mitzunehmen. Wir haben es geschafft. Wir sind beim ersten Anlauf mit diesem Auto Meister aller GTR Klassen geworden. Darauf sind wir stolz. Auch, dass wir es mit einem kleinen Team geschafft haben“, freute sich Ardelt über den Titelgewinn.
Genau wie Ardelt war auch Bastian Hein sicherlich eine der Überraschungen der Saison. Der M4-Pilot war erst nach den ersten beiden Veranstaltungen eingestiegen und danach der dominierende Fahrer der Serie. Viermal strich er die maximale Punktzahl ein. In Zandvoort holte er sich die Gesamtsiege vier und fünf ab. „Der Regen zwischendurch war kurz schwierig, gerade auf Ende Start und Ziel. Da sind wir echt ins Schlingern gekommen. Blöd war dann die Full Course Yellow und das Ende mit der roten Flagge. Das Ende des letzten Rennens der Saison stellt man sich doch etwas schöner vor. Ansonsten war es mit den beiden Siegen schon ein schöner Abschluss“, fand Hein.
Treppchen für van den Munckhof und Kessel
Mit drei Punkten Rückstand auf Ardelt durfte sich Erik van den Munckhof (KK M4 GTR) noch leise Titelhoffnungen machen. Die Pole für das erste Rennen war ein guter Beginn, doch schon im Verlauf der ersten Rennrunde fand sich der Niederländer auf der dritten Gesamtposition wieder. Glück hatte van den Munckhof, dass ein Quersteher in der Rob Slotemakerbocht im engen Pulk nicht zu einem Dreher führte. Der Routinier rettete den M4 gekonnt und konnte dadurch seinen dritten Platz sicher nach Hause bringen. „Bastian war beim Start schneller. Das Auto ist einfach schneller als meines. Der Basti hatte die trockene Linie, ich musste auf die nasse Seite ausweichen. Ich musste da anbremsen und das ist schief gegangen. Dabei sind die anderen mir durchgegangen. Mit Platz drei bin ich aber zufrieden, da die beiden anderen Autos einfach schneller sind“, so van den Munckhof. Dahinter landete Nils Mierschke, erstmals im BMW M4 GT4 G82 von Cerny Motorsport unterwegs, auf der vierten Position. In der Anfangsphase auf Platz acht zurückgefallen, arbeitete sich Mierschke wieder nach vorne. Und noch einer musste sich nach vorne kämpfen. Thomas Kessel (M2 GTR) landete von Startplatz 23 noch auf einem starken fünften Gesamtplatz.Das Ergebnis toppte Kessel noch einmal in Rennen zwei. Gleich von Beginn an übernahm der M2-Pilot die dritte Gesamtposition und gab diese nicht mehr aus der Hand. Ein souveräner Abschluss sorgte für einen versöhnlichen Saisonabschluss. Hinter GTR 2 Sieger Arnd Meier (AVP ST 3,0 E90) landete Sebastian Kühn (1M GTR) auf der fünften Gesamtposition.
Doppelsieg für Arnd Meier in der GTR 2
Lange sah es für Erik Bänecke (M240i RC-R) nach dem perfekten Saisonabschluss aus. Der GTR 2-Pilot lag im ersten Rennen lange auf der vierten Gesamtposition, Klassenführung inklusive. Zwar musste er Mierschke im stärkeren M4 noch passieren lassen, doch der Sieg in der GTR 2 schien sicher. Dann blieb der M20i nach der Steilkurve plötzlich stehen. Der Sieg war dahin. Aufgrund der zurückgelegten Distanz reichte es immerhin noch zu Platz sieben und Rang zwei in der GTR 2. „Bis zum Ende lief das Rennen sehr gut für mich. Ich hatte den Klassensieg vor Augen. Dann kurz vor Schluss lief der Motor einfach nicht mehr. Da war der Sieg dahin. Es hat sich herausgestellt, dass wir uns leider beim Benzin verrechnet haben“, so Bänecke. Den Sieg staubte dadurch Arnd Meier ab, der erstmals den E90 von AVP Motorsport im Rennen bewegte. Das Ergebnis mit dem sechsten Gesamtplatz toppte der zweimalige Meister der DMV BMW Challenge noch einmal in Rennen 2. Als Gesamtvierter holte er sich vor Erik Bänecke und Niklas Koch (Mini GTR 1,6T) den zweiten Klassensieg. „Am Wochenende sind wir eigentlich nur hierhergekommen, um das Auto zu testen. Wie alles funktioniert, ob alles hält. Wir hätten jetzt nicht gedacht, dass wir schon um den Sieg fahren könnten. Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden“, so Meier.Die Reifenwahl brachte in der GTR 3 Klasse die Entscheidung in Rennen 1. Kurz vor dem Start wechselte Michael Selbach (M3 E30). Die goldrichtige Entscheidung, denn Selbach beherrschte nicht nur die GTR 3, sondern landete in einem starken Starterfeld auch als Gesamtneunter in den Top 10. „Der kurzfristige Wechsel auf Slicks hat sich bewährt. Wir entschieden uns noch in der Box für den Wechsel und sind so zum Vorstart. Beim Start war vor uns ein Unfall. Da ging ich stark in die Eisen. Da sind die zwei Jungs an mir vorbei. Aber nach zwei weiteren Runden konnte ich beide wieder überholen und den Sieg nach Hause fahren“, berichtete Michael Selbach. Platz zwei holte sich Christian Kautz (330i GT E46) vor Stefan Hupfer, der sich im neu aufgebauten 320i E46 den Titel in der GTR 3 sicherte. Mit Regenreifen hatte Hupfer verwachst, zeigte aber ein vielversprechendes Debüt des neuen Autos.
Max Günther mit der maximalen Punkteausbeute
Die Siege in der Cup2 Klasse teilten sich an diesem Wochenende Alex Pawlow (328i ST E36) und Karl-Heinz Schneider (325iS E36). Im ersten Rennen siegte Pawlow klar vor Lutz Obermann (325iS E36) und Schneider. „Kurz vor Rennbeginn haben wir uns entschlossen von Regenreifen auf Slicks zu wechseln. Es war ein Poker. Aber alle in der Klasse waren auf Slicks. Aber im Nachhinein war es die richtige Entscheidung“, erzählte Pawlow. Nach seinem dritten Platz im ersten Rennen feierte Schneider einen souveränen Erfolg am Sonntagmorgen. Christian Bock (325iS E36) und Marius Jonas Schäfer (325i E90) belegten die weiteren Plätze.Max Günther zeigte beim Finale in Zandvoort erneut seine Qualitäten. Zwar stand der east-racing Motorsport Pilot bereits als Cup Meister fest, doch mit zwei weiteren Siegen feierte Günther einen gelungen Saisonabschluss. Dass er dabei die maximal mögliche Punktausbeute erzielte, war die Krönung einer starken Saison. „Ich kann mich nur bei meinem Team bedanken. Wir konnten uns bei dem Rennen vorher schon die Meisterschaft sichern. So war das Rennen heute für mich eher angenehm, hatte aber auch seine Höhen und Tiefen. In der dritten Runde stand es in Kurve drei kurz vor der Wand. Danach konnte ich wieder souverän aufholen und hatte mit Jan zusammen einen schönen Kampf“, so Günther. So wurde es mit einem Vorsprung von 7,766 Sekunden Vorsprung auf Jan Noller (318ti Cup) enger als sonst. Dritter wurde im ersten Heat Andreas Schmid (318ti Cup). Am Sonntag setzte sich Günther mit über 43 Sekunden Abstand durch. Dahinter tauschten Schmid und Noller die Plätze. Gerade einmal zwei Sekunden trennten die beiden 318ti Cup Piloten.