Montag, 25. November 2024
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ROTAX MAX Euro Trophy
11.07.2023

Ereignisreiches Wochenende der RMC Euro Trophy in Mariembourg

Auf der Rennstrecke im belgischen Mariembourg ging es für die internationale Rotax-Elite am vergangenen Wochenende wieder ums Ganze. Die Rotax MAX Challenge Euro Trophy läutete die zweite Saisonhälfte ein und brachte die Meisterschaftsentscheidungen mit den Wertungsläufen fünf und sechs ein ganzes Stück näher. 145 Akteure aus der ganzen Welt gaben dazu Vollgas und duellierten sich bei teils schwierigsten Wetterverhältnissen um die Siege in den insgesamt fünf Kategorien. Am Ende zeigten sich neben bekannten Gesichtern auch neue Namen auf den Siegertreppchen des Events.

Das lange Warten hatte für die Fahrerinnen und Fahrer der RMC Euro Trophy am zurückliegenden Wochenende endlich ein Ende. Die sechswöchige Pause vom Halbzeitrennen im französischen Val d’Argenton bis zum Startschuss in die zweite Saisonhälfte in Mariembourg war überstanden und die Pilotinnen und Piloten somit heiß auf die allmählich endgültigeren Duelle in der internationalen Rotax-Rennserie. Die Veranstaltung in Mariembourg hatte es dazu in sich: Nach anfangs guten Wetterbedingungen in den Qualifyings, den Heats sowie den Prefinals der einzelnen Klassements, sorgte Petrus zu den Finalrennen mit einem Wetterumschwung für komplett neue Herausforderungen. Unter schwierigen Bedingungen behaupteten sich letztlich Jacob Ashcroft (Mini MAX), Armand Hamilton (Junior MAX), Mark Kimber (Senior MAX), Martijn Van Leeuwen (DD2 Max) und Nicolas Picot (DD2 MAX Masters) mit Bravour und strahlten vom obersten Podestplatz.   

Mini MAX: Jacob Ashcroft holt Goldpokal  

Nikita Ljubimov (Bouvin Power) startete als schnellster Pilot der Mini-Kategorie in das Rennwochenende in Belgien und ergatterte die Pole-Position auf dem anspruchsvollen Kurs. Ähnlich erfolgreich ging es für den Estländer daraufhin in den Vorläufen weiter: Mit zwei von drei möglichen Siegen lag der Youngster im Zwischenranking vorn und hatte damit beste Chancen – Cole Denholm (Dan Holland Racing) platzierte sich als Zweiter in der Startaufstellung direkt daneben.  

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Ljubimov wusste seinen Platz an der Sonne nach Freigabe des Prefinales vorerst vor Denholm und Jacob Ashcroft (Dan Holland Racing) zu behaupten. Zwischenzeitlich ereignete sich ein spannender Fünfkampf um den Sieg, den Denholm zu Rennhälfte für sich entschied. Der Brite übernahm das Zepter – zeitgleich wirbelte eine Kollision von Ljubimov und Ashcroft die Positionen unter den Top-Rängen durcheinander. Nach einer Slowphase und anschließendem Restart freute sich Denholm gefolgt von Felipe Reijs und Maxim Bobreshov (George Gibbons Motorsport) über den Sieg. Vierter wurde Albert Friend (Strawberry Racing) vor Vic Van Campenhout.

Besonders spannend wurde es im Finale. Regen sorgte für neue Bedingungen auf dem 1.366 Meter langen Asphalt und brachte reichlich Action in die Geschehnisse. Ashcroft lief dabei zu Höchstformen auf und zeigte sich einmal mehr in seinem Element. Nach einem Ausfall im Prefinale startete der Dan Holland Racing-Schützling von Platz 21 aus in das Rennen und machte dieses zu seiner Show. Runde für Runde ging der Brite an seinen Kontrahenten vorbei und schaffte schließlich den Sprung bis an die Spitze. Ashcroft siegte damit vor Denholm als Zweitplatzierter und Lars Lambers auf Platz drei. Die Top-fünf komplettierten Kristian Sejersen (RS Competition) und Zdenek Babicek (TEPZ Racing Team) auf den Plätzen vier und fünf.      

Junior MAX: Armand Hamilton im Regen zum Sieg

Für Kasper Schormans (JJ Racing) hätte der Einstand in das Mariembourg-Wochenende nicht besser laufen können: Von der Pole-Position aus gewann der Niederländer gleich alle drei Heats und galt damit zurecht als Favorit für die Wertungsläufe. Mateja Radenkovic (Bouvin Power) konnte zwei Siege auf seinem Konto verbuchen und übernahm damit zu Beginn die Verfolgung.

Seine gute Ausgangslage wusste Schormans im Prefinale prompt auszunutzen. Der Nachwuchspilot diktierte zu Beginn das Tempo, geriet jedoch schon früh in das Visier von Alberto Kiko Fracassi (Strawberry Racing). Der Italiener löste die Besetzung an der Spitze frühzeitig ab und drehte in Führung liegend seine Runden. Das Duell um Platz zwei war fortan ziemlich turbulent. Schormans fiel nach Rangeleien vorerst zurück. Beau Lowette (Daems Racing Team) drehte währenddessen auf und sicherte sich den Verfolgerplatz. Im Ziel reihte sich Kenzo Craigie (Argenti Motorsport) als Dritter vor Schormans ein, der sich noch auf die vierte Position vorkämpfte. Die Top-fünf rundete Luka Scelles dahinter ab.

Mit einem Katapultstart setze sich Schormans im Finale am Start direkt in Führung und unterstrich seine Ambitionen. Fehlerfrei drehte der Fahrer aus den Reihen von JJ Racing seine Runden und ließ sich vom Druck seiner Verfolger nicht beirren. Armand Hamilton (Strawberry Racing) hielt mit der Rennbestzeit auf seinem Konto bis zum Fallen der Zielflagge den Anschluss – fand aber auf der Strecke keinen Weg mehr am Führenden vorbei. Eine Zeitstrafe machte Hamilton im Anschluss allerdings zum Sieger. Schormans rutschte im Ergebnis auf Platz zwei vor Timo Jungling (Dan Holland Racing) zurück. Archie Clark (KR Sport) beendete den Wertungslauf als Vierter vor Lowette, der ebenfalls im Nachhinein strafenbedingt seinen eigentlich dritten Platz abgeben musste und als Fünftplatzierter in der Tabelle stand.

Senior MAX: Nächster Erfolg für Mark Kimber – Großes Pech für Kai Rillaerts    

Bei den Senioren legte Kai Rillaerts (Strawberry Racing) mit einer genialen Vorstellung zu Beginn des Events in Mariembourg beachtlich vor. Im Zeittraining fuhr der Belgier mit knapp zwei Zehntelsekunden Vorsprung vor Sean Butcher (KR Sport) zur Pole-Position und präsentierte sich damit sofort im Angriffsmodus. Auch in den Vorläufen blieb der 16-jährige seiner starken Performance treu. In den drei zu absolvierenden Heats ging kein Weg am Strawberry Racing-Schützling vorbei. Damit gab Rillaerts auch am Start zum Prefinale den Takt vor und wurde erneut von Butcher als Zweitplatzierter begleitet.

Im ersten Wertungslauf des Wochenendes gelang Rillaerts eine einwandfreie Show. Vom Start weg führte der Tony Kart-Pilot die Geschehnisse an und holte letztlich den Sieg. Mark Kimber (Strawberry Racing) rangierte anfangs in Reichweite zu seinem Teamkollegen, musste seinen Platz dann aber noch an Devyan Roest (Bouvin Power) und Butcher abgeben. Der Meisterschaftsführende klassierte sich damit als Vierter gefolgt von Austin Lee (Strawberry Racing) als Fünftplatzierter.

Auch im Finale sah es in den ersten Runden nach einem starken Auftritt von Rillaerts aus. Der Belgier geriet jedoch früh in den Fokus seiner Verfolger und fiel nach Positionskämpfen zurück und schließlich aus. Lee übernahm zwischenzeitlich die Führung, musste mit zunehmender Renndistanz allerdings einen seiner Teamkollegen passieren lassen: Kimber zeichnete sich als neuer Mann der Stunde ab und brachte alles auf den Punkt. Mit solidem Vorsprung fuhr der Engländer als Sieger in das Ziel und baute seine Meisterschaftsführung damit aus. Ethan Jeff-Hall (Strawberry Racing) kam dahinter auf Platz zwei vor Kai Hunter (Dan Holland Racing) über die Ziellinie. Hunter erhielt nach dem Rennen jedoch einen Wertungssauschluss. Butcher war damit neuer Dritter vor Lee und Matthew Higgins (Strawberry Racing) auf den Plätzen vier und fünf.

DD2 MAX: Weiterer Schachzug von Martijn Van Leeuwen

Rookie Enzo Bol (SP Motorsport) sorgte im Zeittraining der DD2 für Aufsehen und holte sich als einer der jüngsten Fahrer des Feldes die Pole-Position. Doch Martijn Van Leeuwen (Schepers Racing) schlug bereits in den Vorläufen zurück und war mit zwei Siegen bestplatzierter Pilot des 22-köpfigen Klassements. In den Rennen setzte sich der Routinier anschließend die Krone auf: Sowohl bei trockenen als auch insbesondere unter nassen Bedingungen ließ Van Leeuwen seiner Konkurrenz keine Chance und beeindruckte mit zwei blitzsauberen Start-Ziel-Siegen.

Im Prefinale zeigten sich die Platzierungen im Verfolgerfeld klar verteilt. Bol behauptete sich über die gesamte Renndistanz hinweg auf Platz zwei liegend und kam damit vor Jakub Bezel (KSCA Sodi Europe) über den Zielstrich gefahren. In den ersten Runden ging Maxim Shchurko (Lenktyniu Linija) noch den Speed auf vierter Position mit. Mit zunehmender Rennzeit musste der Litauer aber etwas Pace einbüßen und gab seinen Platz damit an Axel Saarniala (SP Motorsport) ab.  

In den ersten Runden des Finales schien es nach einer Fortsetzung der Performance von Bol als direkter Verfolger Van Leeuwens. Doch auf regennasser Strecke schob sich Jakub Bezel noch vor den Junior MAX-Aufsteiger und verdrängte ihn damit auf die dritte Position. Victor Frost Bay (RS Competition) duellierte sich auf der vierten Position vor Sebastian Schou (RS Competition) als Fünftplatzierter.

DD2 MAX Masters: Doppelsieg für Nicolas Picot    

In der Masters-Wertung der DD2 wiederholte Denis Thum (Kraft Motorsport) seine Leistung aus dem vergangenen Jahr. Auf ein Neues holte sich der Deutsche die Pole-Position – doch lange konnte der erfahrene Kartfahrer diese nicht für sich beanspruchen. Nicolas Picot sorgte in den Heats für einen Schlagabtausch an der Spitze und übernahm die Führung im Zwischenklassement. Von dort aus gab es für den Franzosen auch in den Rennen kein Halten mehr. Im Prefinale sowie auch im Finale ließ der Tony Kart-Pilot keine Zweifel aufkommen, bestätigte unter anspruchsvollen Verhältnissen seine Fahrzeugbeherrschung und freute sich letztlich am Abend über einen Doppelsieg.
Martynas Tankevicius (Lenktyniu Linija) war im Prefinale mit guter Pace unterwegs, schaffte es trotz schnellster Rundenzeit aber nicht mehr an Picot vorbei und reihte sich folglich als Zweiter vor Thum ein. Der Kraft Motorsport-Repräsentant rangierte damit vor Christoph Capitaine (RM Concept) sowie Michael Becker auf den Plätzen vier respektive fünf. Im verregneten Finale verkürzte Tankevicius den Abstand zum führenden Picot deutlich. Im Ziel trennten die Akteure aus Frankreich und Litauen nur etwas mehr als eine Sekunde. Für Thum reichte erneut zur dritten Position vor Lukas Devera und Igor Mukhin (BirelART Baltics).

Nun blickt die Rotax MAX Challenge Euro Trophy bereits in Richtung des Saisonfinales auf dem Paul Fletcher International Karting Circuit in England. Erstmalig geht das Championat auf dem renommierten Kurs in Großbritannien an den Start und bringt dadurch zu den letzten Wertungsläufen des Jahres einige Herausforderungen mit sich. Dazu sind wieder alle Rotax MAX-Klassen vertreten sowie auch das Project E20. Die Meisterschaftsentscheidungen sind noch in allen Kategorien offen – Spannung ist vom 08. bis 10. September also vorprogrammiert.