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Rallye Allgemein
03.04.2023

Loeb siegt bei Premiere im Škoda Fabia RS Rally2

Zuvor hatte er noch nicht allzu viele Erfahrungen mit Fahrzeugen der Rally2-Kategorie gesammelt. Doch dieses Manko hielt den neunmaligen Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb nicht davon ab, bei seiner Premiere am Lenkrad eines Škoda Fabia RS Rally2 zu gewinnen. Der Franzose und seine Beifahrerin Laurène Godey setzten sich bei der Azoren-Rallye, dem dritten Lauf der Tour European Rally (TER), gegen ihre Toksport WRT-Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Torstein Eriksen aus Norwegen durch.

Die Azoren-Rallye, in der zurückliegenden Saison ein Lauf zur FIA Rallye-Europameisterschaft, wurde auf der Insel São Miguel ausgetragen mit dem Rallye-Zentrum in der Hauptstadt Ponta Delgada. Sie umfasste zwölf Wertungsprüfungen (WP) mit einer Gesamtlänge von 109,32 Wettbewerbskilometern. Schotterstraßen, die oft nicht viel breiter als ein Rallye-Fahrzeug waren, in Kombination mit dem vom Regen aufgeweichten rutschigen Untergrund ließen keinen Spielraum für Fehler. São Miguel ist außerdem bekannt für eine atemberaubende Landschaft. Das galt besonders für die Prüfung ,Sete Cidades‘, die teilweise am Rand eines Kratersees entlang verlief.
Die anspruchsvolle Rallye lockte ein hochklassiges Teilnehmerfeld mit dem neunmaligen Weltmeister Sébastien Loeb aus Frankreich an der Spitze. Für seinen ersten Start bei der traditionsreichen Veranstaltung auf der Insel weit draußen im Atlantischen Ozean hatte sich der Franzose ganz bewusst für einen Škoda Fabia RS Rally2 des Teams Toksport WRT entschieden. Sein Teamkollege war Andreas Mikkelsen aus Norwegen, der Rallye-Europameister des Jahres 2021.

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Loeb und Beifahrerin Laurène Godey gewannen im Verlauf der ersten Etappe vier von fünf WP und fuhren bis zum Tagesziel einen Vorsprung von 15,1 Sekunden auf Andreas Mikkelsen/Torstein Eriksen heraus. „Wir hatten einen tollen Tag, ich fühle mich im Škoda Fabia RS Rally2 wohl und das Duell mit Andreas ist klasse“, rapportierte Loeb am Freitagabend. Mikkelsen war nicht ganz so zufrieden: „Wir haben ein paar kleine Fehler gemacht, deshalb hatten wir nur einen durchschnittlichen Tag. Aber ich muss zugeben. Séb ist wirklich beeindruckend. Ich hoffe, wir können morgen etwas Zeit gutmachen.“ Ole Christian Veiby und Beifahrer Stig Rune Skjærmoen aus Norwegen beendeten in einem weiteren Škoda Fabia RS Rally2 die erste Etappe als Dritte mit rund 20 Sekunden Rückstand auf Mikkelsen/Eriksen.

Loeb/Godey hatten vor dem Start das Qualifying gewonnen und waren dadurch am Freitag hinter Mikkelsen/Eriksen gestartet. Als Führende zur Halbzeitpause mussten die beiden Franzosen allerdings während der zweiten Etappe jeweils als Erste starten. Mikkelsen nutzte den Vorteil einer etwas saubereren Ideallinie sofort aus und gewann alle vier Prüfungen am Samstagmorgen. Zur Mittagsservice war sein Rückstand auf Ex-Weltmeister Loeb auf 11,6 Sekunden geschrumpft. „Heute sind die Streckenverhältnisse für uns komplett anders als gestern. Die Rolle des Straßenfegers gefällt mir gar nicht“, analysierte Loeb.

Nach zehn Prüfungen trennten die beiden Škoda Crews nur noch 8,4 Sekunden. Doch eine WP später war das Duell beendet. Mikkelsen/Eriksen verloren fast zehn Sekunden auf ihre französischen Gegner. So gingen Loeb/Godey mit einem beruhigenden Vorsprung in die abschließende ,Power Stage‘. Den Sieg ließ sich der neunmalige Weltmeister nicht mehr aus der Hand nehmen. Am Ende gewannen Loeb/Godey mit 19,2 Sekunden Vorsprung vor Mikkelsen/Eriksen. Platz drei sicherten sich Nil Solans und Beifahrer Marc Martí aus Spanien, die das Vorgängermodell Škoda Fabia Rally2 evo fuhren. Insgesamt gingen die acht ersten Plätze der Gesamtwertung an Crews, die auf einen Škoda Fabia setzten.
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