Müller Brothers: Starke Leistung bei Rally Kumrovec wird nicht belohnt

Es war ein Rally-Spektakel ganz nach dem Geschmack der zahlreichen Zuschauer und der 80 Starter (13 in der Klasse Rally4). Bei der 12. Kärcher Rally Kumrovec, einem Lauf des Mitropa Rally Cups, ging es am vergangenen Wochenende über insgesamt 216 Kilometer durch die Hügel und Wälder im Norden Kroatiens. Die elf Wertungsprüfungen über 102 Kilometer haben es in sich: Sie werden auch von den Rally-Profis beim WM-Lauf Rally Croatia gefahren.

So anspruchsvoll und herausfordernd die Bedingungen auch waren: die beiden fränkischen Nachwuchspiloten kamen bestens zurecht. Nach den ersten beiden WPs am Freitag, die bis in die Nacht hinein dauerten, lagen sie nur wenige Sekunden hinter dem Klassenbesten Mark Škulji zurück: Liam auf Rang zwei, Jonas auf Platz fünf.

Packendes Bruderduell bei Rally Kumrovec

Und so ging es am Samstag zunächst weiter. Die Müller Brothers fuhren konstant schnelle Zeiten. Es entwickelte sich ein packendes Bruderduell, bei dem Jonas seinen älteren Bruder auch einmal hinter sich lassen konnte. „Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, obwohl die Strecke echt schwierig war“, so Jonas Müller. „Die vor uns fahrenden Allradfahrzeuge haben viele der Kurven geschnitten und dabei einiges an Dreck auf die Straße befördert. Obwohl es Asphalt ist, fühlte es sich teilweise an wie Schotter“, erklärt der 18-Jährige. „Gleichzeitig sind die Strecken so schnell und kurvenreich, dass die Beifahrer mit den Ansagen gar nicht hinterher gekommen sind“, ergänzt sein Bruder Liam lachend. Höchste Anforderungen an die Fahrer, Beifahrer und die Autos, vor allem bei den herrschenden hochsommerlichen Temperaturen.

Unfall kostet Jonas Müller viel Zeit

Die wurden Jonas Müller in WP8 zum Verhängnis. Durch die überhitzten Reifen kam der Opel Corsa Rally4 (156kW/212PS) nach einer Kuppe in einer engen Linkskurve von der Strecke ab, durchbrach einen Zaun, rutschte anschließend über eine Wiese und wurde dabei stark beschädigt. Mit defektem Ladeluft- und Wasserkühler konnten Jonas und seine Beifahrerin Katharina Müller (Hemhofen) die Prüfung noch langsam zu Ende fahren. „Wir haben uns so in den nächsten Service gerettet – und die Mechaniker von Schmack Motorsport haben das Auto wieder fahrtüchtig gemacht“, erzählt Jonas. Und so konnte er auf den letzten drei WP nochmal ordentlich Gas geben und freute sich trotz viel verlorener Zeit und einer zusätzlichen Zeitstrafe am Ende über Rang sechs in der Klasse Rally4 (Gesamtrang: 16.).

Liam Müller scheidet auf Klassenrang 2 liegend aus

Weniger Glück hatte der 19-jährige Liam: Bei der vorletzten WP wurde die Antriebswelle seines Opel Corsa Rally4 und in der Folge auch die Ölwanne beschädigt – das bedeutete das Ende für ihn und seinen Beifahrer Alexander Hirsch (Tannenberg). Bis dahin lagen sie aussichtsreich auf dem zweiten Rang in der Klasse Rally4. Der Nachwuchspilot nahm es sportlich: „So ist es halt manchmal, das ist Rally – hoffentlich wird es in Nova Gorica besser“. Dort starten die Müller Brothers von 22. bis 24. September 2023 bei der 11. Mahle Rally Nova Gorica.