Rallye WM
20.11.2023
Škoda dominiert bei Mikkelsens WRC2-Sieg
Wolkenbrüche, zwischendurch Sonnenschein und sogar etwas Schnee: Die Rallye Japan bot alles. Der 13. und letzte Lauf zur diesjährigen FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) forderte den Fahrern mit diesen extremen Wetterverhältnissen einiges ab. In der WRC2-Kategorie meisterten Andreas Mikkelsen und sein Beifahrer Torstein Eriksen die Herausforderungen am besten. Die norwegische Crew im Škoda Fabia RS Rally2 gewann die WRC2-Wertung mit mehr als einer Minute Vorsprung und setzte auf 14 der ausgetragenen 21 Wertungsprüfungen die schnellste WRC2-Zeit. Auf der total verregneten ersten Etappe lag das für Toksport WRT startende Duo zwischenzeitlich sogar auf dem vierten Platz im Gesamtklassement. „Es war ein wirklich anspruchsvolles Rallye-Wochenende. Ich glaube, unsere Erfahrung war der Schlüssel zum Erfolg“, fasste Andreas Mikkelsen zusammen. Er und Eriksen hatte den WRC2-Fahrer- und Beifahrertitel bereits vor drei Wochen beim vorletzten WM-Lauf, der Rallye Zentraleuropa, unter Dach und Fach gebracht.
Da Mikkelsen/Eriksen unbeeindruckt dem WRC2-Sieg entgegenfuhren, rückte der Kampf um den Gesamtsieg in der WRC2 Challenger-Wertung in den Blickpunkt. Sowohl Kajetan Kajetanowicz als auch Nikolay Gryazin hatten in Japan noch die Chance, den Tabellenführer Sami Pajari abzufangen. Der junge Finne hatte zuvor bereits bei sieben WM-Läufen gepunktet – da dies das vom Reglement erlaubte Maximum ist, war er in Japan nicht angetreten.
Gryazin und Beifahrer Konstantin Aleksandrov gewannen in ihrem von Toksport WRT eingesetzten Škoda Fabia RS Rally2 die WRC2-Challenger-Wertung und erreichten Gesamtrang zwei in der WRC2-Kategorie. Direkt dahinter liefen Kajetan Kajetanowicz und sein Stammbeifahrer Maciej Szczepaniak mit ihrem Škoda Fabia RS Rally2 des ORLEN Rally Teams ein – diese Platzierung reichte dem polnischen Duo, um sich zu den Titelgewinnern der erstmals ausgeschriebenen WRC2 Challenger-Klasse zu krönen. In dieser Subkategorie kämpfen seit Anfang 2023 Fahrer um Punkte, die für die WRC2-Weltmeisterschaft gemeldet sind, aber noch keinen WM-Titel mit einem Rally2-Auto gewonnen haben. „Jetzt dürfen wir uns Champions nennen – ein tolles Gefühl“, jubelte der dreifache FIA Rallye-Europameister und vierfache polnische Titelträger Kajetanowicz.
Durch ihre WRC2-Podestplätze in Japan klettern Gryazin und Kajetanowicz in der Abschlusstabelle der Kategorie auf die Plätze vier und fünf. Damit belegen Škoda Piloten vier der ersten fünf Positionen in der Gesamtwertung der zweithöchsten Rallye-Liga der Welt. Der Titel im WRC Masters Cup geht an den Spanier Alexander Villanueva (Škoda Fabia RS Rally2), das Škoda Motorsport Kundenteam Toksport WRT 3 steht als WRC2-Teamweltmeister 2023 fest.
Mit den Plätzen vier und fünf in der WRC2-Wertung stellten die japanischen Lokalmatadoren Osamu Fukunaga/Misako Saida (Three Five Motorsport) und die Polen Daniel Chwist/Kamil Heller (Eurosol Racing Team Hungary) beim Saisonfinale einen Fünffacherfolg für Škoda sicher.
Wie schon im Vorjahr nutzte der frühere Formel 1-Pilot Heikki Kovalainen die Rallye Japan für einen Gaststart in der WRC2. Der Finne und seine einheimische Beifahrerin Sae Kitagawa hatten für das Škoda Motorsport Kundenteam Aicello erst kürzlich zum zweiten Mal die japanische Rallye-Meisterschaft gewonnen. Bis zu ihrem Ausfall auf der zweiten Etappe hielten sie sich zeitweise auf Rang drei der WRC2-Wertung.
Die WRC2-Teams starten nun in eine kurze Winterpause. Am 25. Januar beginnt mit der Rallye Monte Carlo die Saison 2024 der FIA Rallye-Weltmeisterschaft.