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Rallye WM
20.03.2023

Dreifachsieg für Škoda-Piloten in der WRC2

Fünf Wochen nach seinem ersten WRC2-Sieg bei der Rallye Schweden gewann der neue Škoda Fabia RS Rally2 seine Kategorie auch beim ersten WM-Lauf des Jahres auf Schotter. Der Brite Gus Greensmith und sein Beifahrer Jonas Andersson aus Schweden feierten auf der obersten Stufe des Siegerpodiums bei der Rallye Mexiko. Nicht die einzige Premiere: Die dritte Runde der FIA Rallye-Weltmeisterschaft war für Gus Greensmith auch der erste WM-Lauf am Lenkrad eines Škoda. Außerdem fuhr er zum ersten Mal auf WM-Ebene mit dem schwedischen Beifahrer Jonas Andersson.

Die Rallye Mexiko war erst der dritte WM-Lauf für den Škoda Fabia RS Rally2. Mit Wertungsprüfungen (WP) in Höhen von stellenweise über 2.700 Metern sowie einem Belag aus grobem Schotter und großen Steinen stellte die Veranstaltung wieder eine neue Herausforderung für das jüngste Rallye-Auto der tschechischen Marke dar. Das Team Toksport WRT brachte zwei Škoda Fabia RS Rally2 für Gus Greensmith/Jonas Andersson (GBR/SWE) und Oliver Solberg/Elliott Edmondson (SWE/GBR) nach Léon. Auf den 19 WP, die von den WRC2-Teilnehmern bestritten wurden, waren diese beiden Crews 13-mal die Schnellsten. Die verbleibenden sechs WP-Siege – darunter die mit drei Extrapunkten belohnte Bestzeit auf der abschließenden ,Power Stage‘ – sicherten sich die amtierenden WRC2-Weltmeister Emil Lindholm/Reeta Hämäläinen. Wegen der komplexen Logistik beim Transport der Rallye-Autos nach Nordamerika vertrauten die beiden Finnen allerdings auf das Vorgängermodell Škoda Fabia Rally2 evo. Auch für dessen Einsatz war das in der Nähe des Nürburgrings beheimatete Team Toksport WRT verantwortlich.

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Gus Greensmith kannte den Škoda Fabia RS Rally2 zuvor lediglich von einem Test und einer lokalen Rallye in Portugal. Auch an den schwedischen Beifahrer Jonas Andersson musste sich der 26-jährige Londoner erst gewöhnen, der im vergangenen Jahr eines der wesentlich leistungsstärkeren Rally1- Autos fuhr. Die Eingewöhnungszeit für die neu formierte Crew war bemerkenswert kurz. Schon nach der sechsten Wertungsprüfung übernahmen Greensmith/Andersson die WRC2-Führung und verteidigten sie erfolgreich bis ins Ziel der WP 23. „Ich hatte die Rallye eigentlich immer unter Kontrolle. Wenn die anderen aufholten, fuhren wir einfach schneller. Es ging hauptsächlich darum, keine Fehler zu machen. Das ist die perfekte Art, die Saison zu beginnen“, kommentierte Greensmith, der die ersten beiden WM-Läufe des Jahres freiwillig ausgelassen hatte. Das britisch-schwedische Duo wurde am Ende sogar Sechster der Gesamtwertung – ein weiterer bemerkenswerter Erfolg für eine Mannschaft aus der Kategorie WRC2.

Obwohl Emil Lindholm und seine Beifahrerin Reeta Hämäläinen noch nie zuvor die Rallye Mexiko bestritten hatten, übernahmen sie vom Start weg die Führung. Am Donnerstag gewannen sie die beiden spektakulären Asphaltprüfungen auf den Straßen – und teilweise in Tunnels unter – der historischen Innenstadt von Guanajuato. Auf den Schotter-WP am Freitagmorgen gelang es Lindholm, die Führung zu verteidigen. Doch nach der Servicepause verlor er merklich den Rhythmus, während sein Teamkollege Gus Greensmith einen Gang höher zu schalten schien.

Zu diesem Zeitpunkt kämpfte Oliver Solberg mit Ford-Pilot Adrien Fourmaux um den zweiten Platz in der WRC2. Ein Reifenschaden in WP 8 kostete Solberg allerdings fast zwei Minuten. Mit einer Serie von Bestzeiten arbeiteten sich Solberg und sein britischer Beifahrer Elliott Edmondson im Verlauf der Samstagsetappe wieder zurück auf den vierten Platz. Vor ihnen rangierten am Ende der zweiten Etappe die Teamkollegen Lindholm/Hämäläinen.

Doch das Duell um die Ränge zwei und drei war noch längst nicht entschieden. Als der lange Zeit Zweiplatzierte, Adrien Fourmaux, durch ein technisches Problem auf WP 21 aufgehalten wurde, war das Podium endgültig komplett in der Hand der Škoda Crews.

Lindholm/Hämäläinen erreichten das Ziel mit 32,9 Sekunden Rückstand auf Greensmith/Andersson. „Wir haben unseren Plan umgesetzt. Aber um ehrlich zu sein: Das lag mehr oder weniger daran, dass andere Probleme hatten. Immerhin haben wir viele Meisterschaftspunkte geholt und viel gelernt“, fasste Lindholm zusammen. In der Schlussphase war er auch nicht mehr in Gefahr, von Solberg noch überholt zu werden. „Leider machte der Motor Probleme, nach dem ich auf der vorletzten Prüfung einen mitten auf der Piste liegenden großen Stein voll erwischt hatte. So konnten wir am Ende nicht mehr um den zweiten Platz kämpfen“, erklärte Solberg. „Aber Platz drei ist trotzdem gut für die Meisterschaft.“ Tatsächlich: Der dritte Platz reichte dem 21 Jahre alten Sohn des ehemaligen Rallye-Weltmeisters Petter Solberg, um die Führung in der WRC2-Fahrerwertung zu übernehmen.

Škoda Crews besetzten nicht nur das komplette Podium. Der vierte Rang ging an Kajetan Kajetanowicz und Beifahrer Maciej Szczepaniak aus Polen im Škoda Fabia Rally2 evo des ORLEN Rally Teams. Nächste Station für die WRC2-Teilnehmer ist die erste reine Asphaltveranstaltung des Jahres, die Rallye Kroatien (20. bis 24. April 2023) auf den Straßen rund um die Landeshauptstadt Zagreb.
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