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Rallye WM
21.03.2023

M-Sport Ford und Ott Tänak erkämpfen sich in Mexiko wichtige WM-Punkte

Nach einem starken Auftakt hat sich das Team M-Sport Ford bei der schwierigen und harten WM-Rallye Mexiko mit Platz neun und der zweitbesten Zeit auf der Power Stage für Ott Tänak/Martin Järveoja begnügen müssen. Die beiden Esten waren als Tabellenführer auf den amerikanischen Kontinent gereist. Mit dem über 368 kW (500 PS) starken Ford Puma Hybrid Rally1 konnten sie direkt die beiden von Zuschauermassen gesäumten Auftaktprüfungen in der historischen Altstadt von Guanajuato für sich entscheiden. Als sie am Freitagmorgen als Spitzenreiter die erste vollwertige Schotteretappe unter die vier angetriebenen Räder ihres Hybridfahrzeug nehmen wollten, wurden sie jedoch von einem Turboladerdefekt eingebremst und verloren bis zum Erreichen des Mittagsservice viele Positionen.

Nach erfolgreicher Reparatur in der knappen Zeit, die zur Verfügung stand, kehrte Tänak in den Wettbewerb zurück und glänzte fortan konstant mit Wertungsprüfungsergebnissen in den Top 5. Im Etappenziel hatte sich der Champion von 2019 bereits von Platz 29 wieder auf Rang 17 vorgekämpft. Auch am Samstag schaltete er in den Angriffsmodus und setzte dabei auf zwei der neun Wertungsprüfungen (WP) Bestzeiten. Dies brachte ihn bis zum Abend auf die elfte Position. Der Gewinner der diesjährigen Rallye Schweden kratzte damit beim dritten Rallye-WM-Saisonlauf wieder an den WM-Punkterängen. Am Sonntag machte Tänak im gleichen Stil weiter und arbeitete sich bis auf Platz neu nach vorne. Auf der sogenannten Power Stage gab er dann nochmal alles, nutzte jeden Zentimeter der mexikanischen Schotterpisten aus und fuhr die zweitschnellste Zeit. Sie brachte ihm vier weitere WM-Punkte ein, die auf dem Weg zum erklärten Saisonziel noch einmal wichtig werden könnten: der Weltmeisterschaftskrone.

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Pierre-Louis Loubet im zweiten Ford Puma Hybrid Rally1 trat in Mexiko zu seiner ersten Rallye außerhalb Europas an. Der talentierte Franzose sollte vor allem die Strecken kennenlernen und Erfahrungen sammeln. Mit der drittschnellsten Zeit beim Shakedown, der offiziellen Testgelegenheit, setzte er gemeinsam mit seinem belgischen Beifahrer Nicolas Gilsoul ein erstes Ausrufungszeichen. Doch auch für Loubet war die erste Etappe am Freitagmorgen relativ schnell zu Ende, als er die Radaufhängung seines Turbo-Hybrid-Allradlers an einem Felsen derangierte. Das gleiche Missgeschick unterlief dem Korsen zu Beginn des zweiten vollen Rallye-Tags. Am Sonntag ging er erneut an den Start und sammelte wichtige WP-Kilometer für seinen Lernprozess als junges Rallye-Talent.

Einen dritten Puma Hybrid Rally1 hatte M-Sport Ford für Jourdan Serderidis und Copilot Frédéric Miclotte nach Mexiko gebracht. Ein kleiner, aber folgenreicher Fahrfehler beendete ihren Freitag vorzeitig, ab Samstagmorgen lieferten sie eine saubere Vorstellung ab und erreichten das Ziel ohne weitere Probleme.

In der Rally2-Division konnten Adrien Fourmaux/Alexandre Coria das Potenzial des Ford Fiesta Rally2 unter Beweis stellen. Die beiden Franzosen zählten durchgehend zu den drei Schnellsten der WRC2-Wertung. Platz zwei in ihrer Klasse schien für sie am Sonntag in Reichweite zu liegen, als ein Stein auf der zweiten Prüfung der letzten Etappe den Lichtmaschinen-Keilriemen eliminierte. Für Fourmaux bedeutete dies: zehnn schweißtreibende Kilometer ohne Servolenkung und eine Lichtmaschine, die zunehmend Spannung einbüßte. Die notwendige Reparatur am Streckenrand erledigte er gemeinsam mit Coria unter widrigen Bedingungen und hohen Außentemperaturen in nur 17 Minuten. Mit Erfolg: Auf der Power Stage setzte Fourmaux anschließend die Bestzeit und sicherte sich drei weitere wichtige WM-Punkte.

"Auf dem Papier sieht unserer Ergebnis hier bei der Rallye Mexiko nicht gut aus, daran gibt es keinen Zweifel", räumt Richard Millener ein, der Teamchef von M-Sport Ford. "Dennoch bin ich unglaublich stolz darauf, wie unsere Mannschaft es noch geschafft hat, Ott Tänak ein zählbares Ergebnis zu ermöglichen. Was zuerst nach einem Ausfall aussah, konnten wir durch einen Turboladerwechsel in einer kaum für möglichen gehaltenen Zeit doch noch zum Guten drehen. Dieser Team Spirit hat uns zu einem Top-10-Ergebnis und zusätzlichen Punkten auf der Power Stage verholfen. Hinzu kommt natürlich die tolle, fahrerisch fehlerfreie Vorstellung von Ott. Auf diese Weise können wir weiterhin auf eine solide Position in der Fahrerwertung schauen. Pierre-Louis Loubet hat ein Wochenende erlebt, an dem er wachsen und aus dem er seine Lehren ziehen wird. Er konzentriert sich bereits auf den bevorstehenden WM-Lauf in Kroatien, wo er im vergangenen Jahr sehr stark unterwegs war. Adrien Fourmauxs zweiter Auftritt in der WRC2-Klasse in dieser Saison begann sehr gut. Er war schnell und zählte zu den Anwärtern auf den Klassensieg. Ein Defekt, für den er nichts kann, machte diese Chance zunichte. Dass er den Lichtmaschinen-Keilriemen in der Prüfung gewechselt hat, obwohl dies selbst im Service Park eine längere Reparatur ist, beweist seinen Kampfgeist. Und danach geht er hin und gewinnt die Power-Stage-Wertung..."
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