Rallye WM
01.06.2023
Rally Italien-Sardinien: Škoda-Fahrer Oliver Solberg will die WRC2-Führung erobern
Nachdem Fahrercrews mit dem Škoda Fabia RS Rally2 die WRC2-Klasse bei der Rallye Portugal Mitte Mai dominierten, wollen die Kundenteams der Marke auf der Mittelmeerinsel Sardinien sofort nachlegen. Besonders Oliver Solberg, der in Portugal nach einer mitreißenden Aufholjagd seinen zweiten WRC2-Saisonsieg bloß um 1,2 Sekunden verpasste, reist hochmotiviert auf die italienische Insel. „Ich schaue nie zurück. Ich habe gezeigt, wie schnell ich fahren kann, bin auf den extrem harten Schotterpisten in Portugal clever mit meinen Reifen umgegangen, habe keinen Defekt erlitten und unnötige Risiken vermieden. Jetzt muss ich auf die Situation in der WM-Wertung achten – deshalb werden wir wieder zugleich schnell und smart fahren“, umschreibt der 21-jährige Sohn des früheren Rallye-Weltmeisters Petter Solberg seine Strategie. Oliver Solberg liegt vor der Rallye Italien-Sardinien lediglich einen Punkt hinter dem derzeit Gesamtführenden, dem Franzosen Yohan Rossel.
Für Andreas Mikkelsen/Torstein Eriksen (NOR/NOR) ist der italienische Schotter-Event erst der zweite WRC2-Lauf des Jahres. Mikkelsen, der 2021 sowohl die FIA WRC2-Meisterschaft als auch die FIA Rallye-Europameisterschaft in einem Škoda Fabia gewonnen hatte, bereitet sich mit gemischten Gefühlen auf die nächste Runde vor. 2021 und 2022 ging der Norweger auf Sardinien jeweils leer aus. „Jetzt wollen wir diese Bilanz korrigieren – es wird Zeit für meinen ersten Saisonsieg. Ich bin zuversichtlich, denn ich weiß, wozu der neue Škoda Fabia RS Rally2 auf rauen Schotterprüfungen in der Lage ist“, gibt sich Mikkelsen angriffslustig.
Mit 39 gemeldeten Crews ist die WRC2-Kategorie in Italien bemerkenswert stark besetzt – und gleich 24 der WRC2-Fahrzeuge tragen das Škoda Logo. Zu den Anwärtern auf eine Spitzenplatzierung zählen dabei beispielsweise der Vorjahresdritte Kajetan Kajetanowicz (POL) und Mikołaj Marczyk (POL) im ORLEN Rally Team sowie der für Orsák Rally Sport startende Erik Cais (CZE). Gus Greensmith (GBR), Sieger der WRC2-Runden in Mexiko und Portugal, startet ebenso wie der amtierende WRC2-Champion Emil Lindholm (FIN) in einem von Toksport WRT eingesetzten Škoda Fabia RS Rally2. Beide haben die Rallye Italien-Sardinien als einen der Läufe nominiert, bei denen sie in der Fahrerwertung nicht punktberechtigt sind. Laut Reglement dürfen WRC2-Piloten dafür nur bei maximal sieben der 13 Läufe WM-Punkte sammeln.
Auch in den weiteren Rally2-Kategorien tummeln sich viele starke Škoda Besatzungen. In dem für Fahrer ab 50 Jahren ausgeschriebenen WRC Masters Cup wollen Armin Kremer (DEU), Mauro Miele (ITA), Johannes Keferböck (AUT) und Alexander Villanueva (ESP), der WRC Masters-Sieger in Portugal, Punkte auf den Gesamtführenden Zoltán László (HUN) gutmachen. Der Ungar gönnt sich und seinem Škoda in Italien eine Pause.
Als Tabellenführer nimmt Nikolay Gryazin (ANA) den nächsten Sieg in der WRC2 Challenger-Wertung ins Visier. Auch Sami Pajari (FIN), aktuell Dritter dieser Meisterschaft, startet in einem Škoda Fabia RS Rally2 von Toksport WRT in dieser Kategorie. Die WRC2 Challenger-Klasse ist Fahrern vorbehalten, die noch keinen WRC2- oder WRC3-Titel gewonnen haben und noch nie für WM-Punkte in der Herstellerwertung genannt waren.
Die Rallye Italien-Sardinien wird auf überwiegend sandigen und steinigen Schotterstraßen ausgetragen. Sie umfasst 19 Wertungsprüfungen (WP) mit einer Gesamtlänge von 334,05 Kilometern. Den Auftakt bildet am Donnerstag, 1. Juni, die 3,23 Kilometer kurze Showprüfung in der Hafenstadt Olbia, in der sich auch wieder der Servicepark befindet. Freitag finden sechs WP über zusammen 148,40 Kilometern statt, am Samstag stehen weitere 136,34 Kilometer, verteilt auf acht WP, auf dem Programm. Am Sonntag beschließen vier Prüfungen über insgesamt 46,08 Kilometer die Rallye.