Die entscheidenden Momente des Rennens passierten kurz vor dem Start. Nach Sonnenschein am Vortag zogen immer wieder Regenwolken über die Lausitz. Kurz vor dem Rennstart schienen bei leichtem Nieselregen Regenreifen eine gute Wahl. Darauf setzte auch fast das komplette Feld. Die späteren Gesamtsieger entschieden sich dagegen noch auf Slicks zu wechseln. Die goldrichtige Entscheidung. Während Startfahrer Adam Lengyel auf der wieder trockenen Piste vorneweg fuhr, verloren die Teams dahinter pro Runde zehn Sekunden. Die Verfolger versuchten sich über die Zeit bis zum Pflichthalt zu retten. Da hatten sich die Spitzenreiter längst abgesetzt. Ohne Probleme spulte das Duo die restliche Distanz herunter und sicherte sich den überlegenen Sieg. „Wir entschieden uns kurz vor Beginn des Rennens für Slicks und hatten dann Glück mit dem Wetter. Das war ein Vorteil für uns. Wir hatten das ganze Rennen über immer die richtigen Reifen auf dem Auto. Ich denke, dass wir das nicht hätten besser machen können“, kommentierte Lengyel den Erfolg.
War an der Spitze früh alles entschieden, ging es dahinter spannend zur Sache. Gleich fünf Teams waren in der Verlosung um die weiteren Plätze. Während Kortüm/Luther/Schmickler (BMW M4 GT4 G82), Hammel/Nehls (Opel Astra TCR), van den Munckhof/Barten und Berwanger/Eis (Seat Cupra TCR) trotz hohem Zeitverlust weiter auf der Strecke blieben, entschieden sich Henriksen/Vodder (Audi RS3 LMS TCR) einen zusätzlichen Stopp zum Wechsel auf Slicks einzulegen. Die Frage war, welche Taktik am besten aufgehen würde. Nach Ablauf der 3-Stunden Distanz waren es Eric van den Munckhof und Mike Barten, die sich den zweiten Platz holten. Bei immer stärker werdendem Regen war Barten klar schnellster Fahrer auf der Strecke. Als Kontrahenten um die zweite Gesamtposition verlieben noch Kortüm/Luther/Schmickler, die allerdings in der Anfangsphase nach einem Dreher Zeit verloren hatten und gegen Ende nicht mehr dagegen halten konnte. Bis zum Schluss baute Barten den Abstand auf die Markenkollegen auf über 42 Sekunden aus.
Hammel/Nehls sichern sich mit Endspurt den Sieg in der NES 7
Heiko Hammel gaste auf den letzten Runden trotz nachlassender Reifen stark an. Zunächst schnappte sich Hammel den Seat Cupra TCR von Berwanger/Eis, die früh im Rennen eine Drive Through sowie im Nachgang noch einmal 30 Extra-Sekunden bekommen hatten. Vor Hammel lagen noch die beiden Dänen Henriksen/Vodder, die ihr Heil in der Flucht suchten. Der schnellen Gangart des Opel-Piloten hatten die beiden nichts mehr entgegen zu setzten. Kurz vor Schluss übernahm Hammel den vierten Gesamtplatz. Das brachte ihm gemeinsam mit Reinhard Nehls den Sieg in der NES 7 vor Henriksen/Vodder und Berwanger/Eis. „Von der Strategie her haben wir leider etwas verwachst. Wir hatten Regenreifen montiert und das war ein Fehler. Wir haben dann auf Slicks zurückgetauscht. Das war die richtige Entscheidung. Damit waren wir 10 bis 12 Sekunden schneller. Nachdem es wieder stärker regnete, mussten wir leider wieder auf Regenreifen zurück. Da konnte ich nur so zwei Sekunden pro Runde gutmachen. Es hat dann gerade so gereicht an beiden Autos noch vorbeizukommen. Am Ende hatte ich mit abbauenden Reifen zu kämpfen und der Luftdruck war etwas zu hoch“, berichtete Heiko Hammel.Einen ungefährdeten Erfolg in der NES 6 holten sich auf Gesamtplatz sechs Martin Heidrich und Dirk Volmer (BMW M135 GTR). Da Driescher/Neuhauser/Mühlich (BMW M240i RC-Evo) durch Probleme mit der Zündspule viel Zeit verloren, war der Sieg nie gefährdet. Platz drei holten sich beim ersten Einsatz des neuen BMW 335i E92 Schäfer/Olbrisch/Capliuk. Ebenfalls einen klaren Sieg gab es in der NES 5, wo sich Pia Ohlsson erstmals den VW Scirocco mit ex-Champion Nils Mierschke teilte. Mit zwei Runden Vorsprung setzte sich das Duo gegen Alpiger/Huonder im BMW M235i RC durch.