Der Audi R8 LMS GT3 EVO II des Saintéloc Junior Teams (#18, Michael Doppelmayr / Pierre Kaffer / Elia Erhart / Swen Herberger) kämpfte sich während der ersten Rennhälfte an die Spitze und führte schließlich auf dem Weg zu einem verdienten Sieg 297 der 401 Runden auf dem Misoano World Circuit Marco Simoncelli das Geld an. Hinter Saintéloc sorgten hohe Temperaturen und zahlreiche Zuverlässigkeitsprobleme dafür, dass mehrere GT3-Spitzenreiter aus dem Rennen fielen, so dass der Kampf um die letzten Podiumsplätze in der Gesamtwertung und mehrere Klassensiege bis zur letzten Sekunde spannend blieb.
Vor allem Hofor Racing (#11, Michael Kroll / Chantal Prinz / Alexander Prinz / Maximilian Partl / Kenneth Heyer) war auf dem besten Weg, in der letzten Stunde einen sensationellen zweiten Platz in der Gesamtwertung und den Sieg in der Klasse GT3-AM einzufahren. Zwischenzeitlich kam der Mercedes-AMG GT3 bis auf 22 Sekunden an den Audi des Saintéloc-Teams heran und die Gesamtführung schien sogar in Reichweite.
Allerdings wurde der Mercedes-AMG GT3 kurz nach dem vermeintlich letzten Boxenstopp wieder in die Garage geschoben, nachdem sich die Pedalbox gelöst hatte. Ölverlust aus dem Getriebe, als der Mercedes auf die Strecke zurückkehren wollte, bedeutete für das Schweizer Team mit nur noch 45 Minuten auf der Uhr das vorzeitige Aus.
„Das war ein verrücktes Rennen“, erklärte Elia Erhart zu Diana Binks von radiolemans.com. „Am Anfang fuhren wir auf Platz drei, dann auf P2, dann P1, und danach haben wir keine Fehler gemacht. Das war der Unterschied. Schade für Hofor Racing, dass sie so kurz vor Schluss ihre Probleme hatten, aber sie haben uns einen guten Kampf geliefert. Das ist für uns ein toller Sieg!“
Das Aus für Hofor Racing bedeutete, dass der Juta Racing-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#71, Arunas Geciauskas / Leonardas Dirzys / Justas Jonušis / Simas Juodvirsis) mit Gesamtrang zwei sein bislang bestes Gesamtergebnis in den 24h Series einfuhr. Es war für das Team die erste Platzierung auf dem Gesamtpodium in der Serie seit mehr als zwei Jahren.
Die Probleme für die Teams aus der GT3-Spitzengruppe bedeuteten, dass 992- Klassensieger Fulgenzi Racing (#922, Andrea Buratti / Corrado Costa / Eric Wagner / Enrico Fernando Fulgenzi) seinen ersten Gesamtpodiumsplatz in den 24h Series feiern konnte. Mit dieser Leistung sicherte sich das italienische Team auch die angesehene ‚Spirit of the race'-Trophäe von radiolemans.com. „Es war ein unglaubliches Rennen“, sagte Teambesitzer Enrico Fernando Fulgenzi zu John Hindhaugh von radiolemans.com.
„Danke an meine Fahrer und meine Mannschaft, denn wir haben gesehen, wie viele Autos während dieses Rennens technische Probleme hatten. Es war bis zum Schluss sehr schwierig, aber unser Auto war unschlagbar und darum haben wir dieses Ergebnis verdient!“
Hankook 12h Misoano –Top-Drei Gesamtwertung
1. Saintéloc Junior Team (#18, Audi R8 LMS GT3 EVO II) – 401 Runden2. Juta Racing (#71, Audi R8 LMS GT3 EVO II) – 395 Runden
3. Fulgenzi Racing (#922, Porsche 992 GT3 Cup) – 385 Runden
Ein weiteres Team, dass vom Ausfall von Hofor Racing profitierte, war Land Motorsport (#34, Dr. Johannes Kirchhoff / Elmar Grimm / Stefan Wieninger). Der Audi R8 LMS GT3 EVO II hatte in der Anfangsphase viel Zeit verloren, zunächst durch eine Kollision mit Haas RT und später durch einen überhitzten Motor, aber schaffte es letztendlich auf Rang sechs ins Ziel und sicherte sich nach einem spannenden Kampf innerhalb von sieben verbliebenen Rennrunden den Sieg in der GT3-AM-Klasse. Passend für Dr. Johannes Kirchhoff, der seine 50. Teilnahme an einem Rennen von CREVENTIC feierte.
RD Signs – Siauliai racing team (#69, Audrius Butkevicius / Nicola Michelon / Paulius Paskevicius / Tim Müller) verlor kurz nach Halbzeit des Rennens etwa 45 Minuten an der Box wegen Probleme mit der Lichtmaschine. Danach lief das Auto problemlos, so dass der Lamborghini Huracán GT3 letztendlich auf Rang acht der Gesamtwertung und auf Platz zwei in der GT3-AM-Klasse gewertet wurde.
Wegen der hohen Ausfallquote in Misoano belegte Hofor Racing trotz des eigenen Ausfalls immer noch Rang neun in der Gesamtwertung und schaffte es auch auf das Podium in der GT3-AM-Klasse.
Der Prime Speed Sport-Aston Martin Vantage AMR GT3 EVO (#42, Heremana Malmezac / Liam Talbot / Earl Bamber) komplettierte das GT3-PRO/AM-Podium, obwohl mehrere Reifenschäden, zwei Kollisionen auf der Strecke sowie ein defekter Stoßdämpfer in der Schlussphase bedeuteten, dass das neuseeländische Team in der Gesamtwertung Rang 14 belegte.
Mehrere Defekte der Kraftstoffpumpe waren der Grund, dass es der Mercedes-AMG GT3 EVO von Pole-Sitter PTT by Schnitzelalm Racing (#74, Martin Kaczmarski / Mateusz Lisowski / Jay Mo Härtling) nicht ins Ziel schaffte. Das polnische Team wurde ein Platz hinter Haas RT (#1, Marcel Zalloua / Sergio Pires / Theo Koundouris) gewertet. Das letztgenannte Team zeigte nach einer Kollision in der Anfangsphase eine tolle Aufholjagd und befand sich nach drei Vierteln der Renndistanz wieder in den Top-Ten. Motorprobleme bedeuteten für den Audi R8 LMS GT3 EVO II des Teams aus Antigua 90 Minuten vor Schluss jedoch das endgültige Aus.
Der Herberth Motorsport-Porsche 992 GT3 R (#91, Scott Noble / Ralf Bohn / Jason Hart) verteidigt die Tabellenführung in der GT3-Team-Gesamtwertung trotz eines turbulenten Rennens, inklusive einer Kollision auf der Strecke und Zeitverlust von einer Stunde wegen eines gebrochenen Spurstangenhebels, in dem das Team auf Gesamtrang 13 und auf Platz 4 in der GT3-AM-Klasse gewertet wurde. E2P Racing (#90, Pablo Burguera / Antonio Sainero / Álvaro Parente) schien in der Anfangsphase auch ein Sieganwärter zu sein, verlor aber 3,5 Stunden an der Box wegen Schaden aus einer Kollision in der Tankzone. Immerhin belegte der Porsche 991.2 GT3 R auf Platz 21 der Gesamtwertung und Position 4 in der GT3-PRO/AM-Klasse. Mit diesem Ergebnis behält das spanische Team die Führung in der GT3-PRO/AM-Teamwertung, während das Saintéloc Junior Team wesentlich aufgeschlossen hat.
992
Hinter Fulgenzi Racing sicherte sich RPM Racing (#907, Tracy Krohn / Niclas Jönsson / Philip Hamprecht) den zweiten Platz in der Klasse und den vierten Gesamtrang. Das deutsche Team schien den 992-Klassensieg bereits eingefahren zu haben, als das Rennen in die Schlussphase ging. Dann jedoch gab es einen Defekt am Bremspedal, nur 20 Minuten vor Schluss. Ironisch genug bedeutete ein schleichender Plattfuss uns der anschließende Boxenstopp für Fulgenzi Racing, dass der RPM Racing-Porsche 992 GT3 Cup die 992-Klassenführung acht Minuten vor Schluss zurückerobern konnte, aber ohne Bremsen konnte Tracy Krohn die Führung nicht behalten. Trotz der Enttäuschung bleibt RPM Racing in Führung in der 992-AM-Teamwertung.Hinter den beiden genannten Teams fuhr das Orchid Racing Team (#917, Alexandre Mottet / Laurent Misbach / Antonio Garzon / Jeremy Brodard) seinen zweiten Klassenpodiumsplatz der Saison ein, gleichzeitig den ersten Podiumsplatz mit dem Porsche 992 GT3 Cup mit der Startnummer #917. Das Schweizer Team fuhr auf Gesamtrang fünf ins Ziel, so dass die drei Teams auf dem 992-Klassenpodium allesamt unter den ersten Fünf der Gesamtwertung landeten.
HRT Performance (#967, Nicolas Stürzinger / Amedeo Pampanini / Linus Diener) kämpfte für den größten Teil der 12 Stunden mit Brems- und Handlingproblemen, die aus Schaden am Vorderwagen stammten. Immerhin belegte das deutsche Team den vierten Platz der 992-Klasse, unmittelbar vor SebLajoux Racing by DUWO Racing (#908, Philippe Polette / Gilles Blasco / Jean-François Demorge / Benjamin Roy), und komplettierte damit die Top-Ten der Gesamtwertung.
Keiner der Teilnehmer der 992-PRO-Kategorie schaffte es bei den Hankook 12h Misoano ins Ziel. Ein Problem mit der Elektrik im Antriebsstrang, das nicht gefunden werden konnte, bedeutete, dass Red Camel-Jordans.nl (#909, Ivo Breukers / Luc Breukers / Rik Breukers / Fabian Danz) gar nicht erst ins Rennen startete. 992- Tabellenführer Red Ant Racing (#903, Ayrton Redant / Yannick Redant / Kobe de Breucker) hatte es mit einem ähnlichen unbekannten Elektrikproblem zu tun und nach einer ausgiebigen Testfahrt wurde der Porsche 992 GT3 Cup kurz nach Halbzeit offiziell als Ausfall gemeldet.
Das Red Ant Racing-Schwesterauto (#904, Brent Verheyen / Peter Guelinckx / Michiel Haverans) schien das Wochenende für das belgische Team mit Platz zwei in der Klasse zu retten, bis zu hohe Wasser- und Öltemperaturen das Rennen des Porsche mit der Startnummer #904 vorzeitig beendeten.
Obwohl es das Team nicht ins Ziel geschafft hatte, hält Red Ant Racing vor den Hankook 24h BARCELONA weiterhin die Plätze eins und zwei der 992-Teamwerung.
Vortex V8 (#701, Lionel Amrouche / Philippe Bonnel / Gilles Courtois) sicherte sich trotz wiederholter Probleme mit der Elektrik den GTX-Klassensieg in Misoano.
Hankook 12h Misoano – 992 / 992-AM Top-Drei
1. Fulgenzi Racing (#922, Porsche 992 GT3 Cup) – 385 Runden2. RPM Racing (#907, Porsche 992 GT3 Cup) – 383 Runden
3. Orchid Racing Team (#917, Porsche 992 GT3 Cup) – 375 Runden
GT4 und TCE
Buggyra ZM Racing (#416, Aliyyah Koloc / David Vršecký / Adam Lacko) behält nicht nur die Führung in der GT4-Teamwertung, sondern bleibt 2024 weiterhin ungeschlagen nach dem vierten Klassensieg der Saison in Misoano. Der Mercedes-AMG GT4 fuhr auf Platz sieben der Gesamtwertung ins Ziel.Buggyras härtester Klassenrivale, der Lionspeed GP Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport (#424, José Garcia / Patrick Kolb / Dennis Bohn), verlor Zeit nach mehreren Reifenschäden und Handlingproblemen, schaffte es aber auf Platz zwei in der Klasse ins Ziel. Der Pole-Sitter in der Klasse, StreetArt Racing (#407, Jahid Fazal-Karim / Pascal Bachmann / Julien Darras), das am Anfang auch die Führung innehatte, versuchte, Zeitverlust nach Reifenschäden und Bremsproblemen aufzuholen, aber stellte den Aston Martin Vantage AMR GT4 letztendlich aus Sicherheitsgründen ab. Immerhin wurde das belgische Team auf Rang drei in der Klasse gewertet.
SR Motorsport (#111, Michael Sander / Wilhelm Kühne / Tim Neuser) krönte sein Debüt in den 24h Series mit dem TCE-Klassensieg nach einer fehlerfreien Leistung mit dem Porsche 718 Cayman GT4 CS der Baureihe 982. Trotz einer Reihe Motor- und Dämpferprobleme als Folge der hohen Temperaturen schaffte es der CWS Engineering- Ginetta G55 (#178, Colin White / Daniel Morris) über die gesamte Distanz und belegte Rang zwei in der Klasse.
Hankook 12h Misoano – Top-Drei GT4
1. Buggyra ZM Racing (#416, Mercedes-AMG GT4) – 370 Runden2. Lionspeed GP (#424, Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport) – 283 Runden
3. StreetArt Racing (#407, Aston Martin Vantage AMR GT4) – 209 Runden
Nach einer kurzen Sommerpause kehrt die 24h Series powered by Hankook zu ihrem europäischen Saisonfinale am 13., 14. und 15. September auf den Circuit de Barcelona-Catalunya zurück, wo die 25. Auflage der Hankook 24h BARCELONA stattfinden wird. Weitere Einzelheiten gibt es unter unter 24hSeries.com/races.