ADAC Opel Rallye Cup
20.09.2024
Zwei Opel-Pilotinnen setzen sich gegen starke Konkurrenz durch
Insgesamt 15 weibliche Rallyefahrer aus 13 Nationen waren vom Promoter der FIA World Rally Championship (WRC) zum Sichtungsfinale nach Krakau/Polen eingeladen worden. Die drei Besten von ihnen – neben Schönborn und Baudet auch noch die Finnin Suvi Jyrkiäinen – erhalten nun die große Chance, bei der zur zählenden Central European Rally vom 17. bis 20. Oktober rund um Bad Griesbach in einem rund 230 PS starken Rally3-Boliden ihr WM-Debüt zu geben. Wer von den Dreien dort den stärksten Eindruck hinterlässt, gewinnt ein Cockpit in der Junior-Weltmeisterschaft 2025, die ebenfalls mit Rally3-Fahrzeugen ausgetragen wird. Mit der Französin Emma Chalvin und der Deutschen Ann Felke waren zwei weitere Teilnehmerinnen aus dem ADAC Opel Electric Rally Cup nach Polen eingeladen worden.
Auf dem Sichtungsprogramm standen drei intensive Tage. Den Anfang machten Tests in den Bereichen Fitness, Medienarbeit und technische Fertigkeiten sowie ein Aufschrieb-Workshop, bevor es an den folgenden beiden Tagen im Rallyeauto zur Sache ging. Die Asphalt-Tests fanden auf einer Kartbahn in Tschechien statt, der Schotter-Shootout auf einer rund 1 Kilometer langen, schlammigen Waldpiste, welche die Teilnehmerinnen nach lediglich einer Besichtigungsrunde zweimal zu durchfahren hatten. Zu der Jury zählten auch die frühere deutsche Top-Beifahrerin Tanja Geilhausen sowie die Damen-Rallye-Weltmeisterin der Jahre 1994 und 1995, Isolde Holderied, die nun unter anderem in der ADAC Stiftung Sport tätig ist.
Vor allem Claire Schönborn, die erst vor fünf Wochen beim Lauf zum ADAC Opel Electric Rally Cup im Rahmen der ADAC Rallye Stemweder Berg als Gaststarterin im Corsa Rally Electric ihre erste Rallye bestritten hatte, konnte ihre Wahl kaum fassen: „Als mein Name aufgerufen wurde, war ich sprachlos und musste mit den Tränen kämpfen. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass ich unter so vielen schnellen, erfahrenen Mädels ausgewählt werden würde.“ Ihrem WM-Debüt sieht die talentierte Löffelscheiderin, die bei der Central European Rally von der international erfahrenen Copilotin Jara Hain (24) unterstützt wird, mit Spannung entgegen: „Ich fühle mich geehrt und werde versuchen, mich gemeinsam mit Jara bestmöglich vorzubereiten und bei der CER mein Bestes zu geben. Gleichzeitig möchte ich die Rallye ohne Druck angehen. Ich habe ja nichts zu verlieren. Ich freue mich riesig darauf, vor dieser imposanten Kulisse auf diesen tollen Wertungsprüfungen an den Start gehen zu dürfen.“
Lyssia Baudet, die vom königlichen belgischen Automobilsport-Verband RACB gefördert wird und in dieser Saison bereits mehrmals bewiesen hat, dass sie zu den Schnellsten im ADAC Opel Electric Rally Cup gehört, bringt deutlich mehr Rallye-Erfahrung mit. Doch auch für sie ist die WM-Rallye ein großer Schritt in ihrer jungen Laufbahn: „So eine Erfahrung macht man nur einmal im Leben. Obwohl ich mich bestmöglich vorbereitet hatte, habe ich rasch gemerkt, wie hoch der Level bei den Teilnehmerinnen war. Ich habe einfach alles gegeben, und nun unter den besten Drei zu sein, fühlt sich wie ein Traum an. Umso mehr sind wir nun motiviert, das Cockpit in der Junior-WM zu ergattern. Ich bin extrem dankbar für die Chance, also werde ich alles tun, um sie zu nutzen.“ Lyssias Beifahrerin bei der Central European Rally wird, wie auch im Corsa Rally Electric, Léa Sam-Caw-Freve (25) sein.
Opel-Motorsportchef Jörg Schrott freut sich sehr über den Erfolg „seiner“ Schützlinge: „Dass sich Lyssia und Claire gegen so starke internationale Konkurrenz durchgesetzt haben, ist eine tolle Sache und zeigt, wie hoch das fahrerische Niveau im ADAC Opel Electric Rally Cup ist. Ich bin sicher, die beiden werden bei der CER eine gute Leistung zeigen. Sowohl Claire als auch Lyssia gehören natürlich zur Opel-Familie, insofern werden wir ihr WM-Debüt genau beobachten und ihnen die Daumen drücken.“