Montag, 2. September 2024
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ADAC Racing Weekend
02.09.2024

Gelungenes Gastspiel des ADAC Racing Weekend in Spa-Francorchamps

Bei der Premiere des ADAC Racing Weekend auf der Formel-1-Strecke von Spa-Francorchamps zeigten sich die Ardennen mit sommerlichem Wetter zwei Tage lang von ihrer besten Seite. Im GT60 powered by Pirelli, dem Langstreckenrennen des GTC Race, siegte erstmals die ukrainische Paarung Konstantin Gutsul / Ivan Peklin (Audi R8 LMS GT3 Evo II), die Besten in den beiden ebenfalls zum GTC Race gehörenden GT Sprints waren Jay Mo Härtling und Julian Hanses (beide Mercedes-AMG GT3).

In der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) war Stefan Wieninger (Audi R8 LMS GT3 Evo) der Doppelsieg nicht zu nehmen, während im ADAC Tourenwagen Junior Cup Storm Gjerdrum und Mike Müller (beide VW up! GTI) je einmal die volle Punktzahl mitnehmen konnten. Die Gewinner beim ersten Auftritt des ADAC GT Masters im Rahmen eines ADAC Racing Weekend hießen Tom Kalender / Elias Seppänen (beide Mercedes-AMG GT3) sowie Maxime Oosten / Leon Köhler (beide BMW M4 GT3). In der Youngtimer Trophy erreichten Adrian Remmele (Opel Kadett C Coupé GT/E) und Edgar Salewsky / Nick Salewsky (beide Porsche 911 RSR) jeweils einmal als Erste die Ziellinie, in der Cup & Tourenwagen Trophy sicherte sich Markus Weege (BMW E46 M3) zweimal den größten Pokal. Peter Mücke feierte mit seinem Ford Turbo Capri Gruppe 5 einen nie gefährdeten Doppeltriumph bei den Tourenwagen Golden Ära.


Ukrainischer Premierenerfolg im GTC Race

Das GT60 powered by Pirelli lieferte viel Dramatik. Zunächst führten Luca Arnold / Marvin Dienst (beide Mercedes-AMG GT3), bis Arnold mit einem technischen Defekt ausrollte. Dann erlitt das neue Spitzenreiter-Duo Julian Hanses / Jay Mo Härtling einen Reifenschaden, konnte aber weiterfahren. Für die beiden GTC-Förderpiloten reichte es noch zum dritten Platz. Vorne freuten sich Konstantin Gutsul / Ivan Peklin über ihren ersten Triumph im GTC Race, Friedel Bleifuss und Jannes Fittje (beide Mercedes-AMG GT3) wurden als Zweite abgewinkt. In den beiden GT Sprints lief es für Härtling und Hanses besser, beide konnten ihre jeweiligen Rennen gewinnen. Arnold, der kurz nach dem Start von Sprint eins ins Kiesbett rutschte, zeigte eine Aufholjagd, die ihn bis auf den zweiten Rang hinter Härtling brachte. Gutsul sah nach einem harten Kampf mit Bleifuss als Dritter die Zielflagge, doch weil er die Schuld für eine Kollision zwischen den beiden Kontrahenten bekam, erhielt er nach Rennende fünf Strafsekunden, die ihn hinter Bleifuss zurücksetzten. Sprint zwei ging an Hanses vor Peklin und Arnold.


Stefan Wieninger unschlagbar

Stefan Wieninger war in der STT das Maß der Dinge. Hinter ihm waren Henk Thuis (Pumaxs RT) und Oliver Plassmann (Ferrari 488 GT3) in Heat eins auf dem Weg zu den Plätzen zwei und drei, bis sie beim Überholversuch von Plassmann kollidierten. Jürgen Alzen / Timo Scheibner (beide BMW M4 GT3) erbten so Rang zwei vor Jürgen Bender (Chevrolet Corvette C7 GT3), der das BMW-Duo kurz vor dem Zielstrich noch überholte. Somit triumphierte Wieninger vor Bender und Alzen / Scheibner. Auch im zweiten Lauf war Wieninger der bestimmende Mann. Alzen / Scheibner freuten sich über die zweite Position vor Bender. Für erstgenanntes Duo, das erst seit Hockenheim in der STT startet, war es der vierte Podestplatz im vierten Rennen; für Wieninger, der zuvor schon auf dem Nürburgring in der STT antrat, war es gar der vierte Sieg bei seinem vierten STT-Auftritt in 2024.


Drittes Rennen und schon der erste große Erfolg für Storm Gjerdrum

Spannung pur boten einmal mehr auch die Youngster des ADAC Tourenwagen Junior Cup, die alle einen einheitlichen VW up! GTI bewegen. Nach einer Safety-Car-Phase, in der Storm Gjerdrum die Führung in seinen Händen hatte, war im ersten Heat nur noch eine Runde zu fahren. Der Norweger hatte auf dem langen Weg die Kemmel-Gerade entlang jedoch keine Chance, seine Rivalen kassierten ihn aus dem Windschatten. Zwei Unfälle auf der Strecke ließen die Rennleitung den Lauf mit der roten Flagge abbrechen, so dass Gjerdrum laut Reglement vor Mike Müller und Maxim Felix Dacher als Sieger gewertet wurde. Auch Durchgang zwei verlief nicht ohne Zwischenfälle. Gewonnen hat letztendlich Müller vor Dacher und Gjerdrum, nachdem der ursprünglich zweitplatzierte Julian Konrad wegen einer Kollision mit Gjerdrum zehn Strafsekunden bekommen hat.

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Gjerdrum ist der erste Sieger in der Saison 2024 des ADAC Tourenwagen Junior Cup, der nicht schon 2023 in der Nachwuchsserie gestartet ist. Der 15-Jährige blickt gar erst auf ein komplettes Rennwochenende im VW-Markenpokal zurück. „Einmal P1 und einmal P3, ich bin total glücklich über dieses Wochenende. Spa-Francorchamps ist nun meine Lieblingsrennstrecke“, strahlte der Skandinavier. „Diese Piste ist einfach legendär und hier beim ersten Auftritt zu gewinnen ist sehr besonders.“ Sein Debüt im ADAC Tourenwagen Junior Cup gab der letztjährige Formel-4-Pilot, der beim Experience Day im Oktober 2023 erstmals in einem VW up! GTI saß, in Hockenheim, doch da musste er sich noch mit zwei sechsten Rängen zufriedengeben. Für die restliche Saison hat er sich weitere Podiumsplätze vorgenommen. „Ich möchte einfach Erfahrung sammeln, um im kommenden Jahr dann möglicherweise den Titel in Angriff zu nehmen.“


Titelkandidaten Kalender / Seppänen und Oosten / Köhler je einmal ganz vorne

Tom Kalender und Elias Seppänen triumphierten im ersten Heat des ADAC GT Masters, der über 80 Minuten ging. Startfahrer Seppänen gab die Spitze bis zum ersten Fahrerwechsel nicht aus der Hand. Als er seinen Renner an Kalender übergab, reihte der sich aufgrund unterschiedlicher Strategien der einzelnen Fahrzeuge auf Rang sieben ein. Als Dritter bekam Seppänen den Mercedes zum letzten der drei vorgeschriebenen Stints zurück und steuerte ihn wieder in Führung liegend über die Ziellinie. Alain Valente und Jean-Luc D'Auria (beide Ferrari 296 GT3), die zwischenzeitlich Platz eins inne hatten, beendeten den zweiten Endurance-Lauf in der Geschichte des ADAC GT Masters auf Position zwei vor Mike David Ortmann und Denis Bulatov (beide Aston Martin Vantage GT3). Rennen zwei wurde als 40-minütiger Sprint ausgeschrieben, in dem ein Fahrerwechsel vorgesehen war. Auch in diesem Durchgang wurden Kalender / Seppänen zunächst als Sieger abgewinkt, doch eine nachträglich ausgesprochene Strafe von 15 Sekunden wegen eines Unfalls mit D'Auria warf die deutsch-finnische Paarung auf die sechste Stelle zurück. Maxime Oosten und Leon Köhler rückten so auf Rang eins vor, gefolgt von Alexander Schwarzer / Alexander Fach (beide Porsche 911 GT3 R 992) und Jonas Karklys / Pablo Schumm (Audi R8 LMS GT3 Evo II).


Opel- und Porsche-Festival in den beiden Rennen der Youngtimer Trophy

Die Lorbeeren der ersten Gruppe der Youngtimer Trophy gingen an Adrian Remmele vor den Duos Martin Jargon / Andre Borkowsky (beide Opel Kadett E) und Friedhelm Pfingst / Andreas Telker (beide BMW 2002). Remmele holte sich schon in Runde eins die Führung und hatte am Ende des Ein-Stunden-Rennens über 45 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierten. Zusammen mit Alexander Brauer / Jörg Chmiela (Opel Kadett E GSI) und Tamara Zenz / Michael Nolte (Opel Kadett E 1GSI 6V) klassierten sich vier Opel Kadett auf den ersten fünf Positionen. In der zweiten Youngtimer-Gruppe dominierten Porsche 911 RSR, allen voran Edgar Salewsky und Nick Salewsky. André Kunkel und Ingo Pütz (beide Porsche 911 RSR) überholten Michael Wittke (Porsche 911 RSR) erst in der Schlussphase und sicherten sich den zweiten Rang. Oliver Boyke (Porsche 911 RSR IMSA) und Hans-Ulrich Kainzinger (Porsche Carrera RSR) komplettierten den Fünffach-Erfolg von Porsche-RSR-Modellen.


Markus Weege sichert sich zwei Siege in der Cup & Tourenwagen Trophy

Markus Weege holte sich ungefährdet den größten Pokal im ersten Heat der Cup & Tourenwagen Trophy. In der Anfangsphase stritt er sich noch mit Sascha Faath (Porsche 997 GT3 Cup) um die Führung, doch als dieser in Umlauf zwei nach einem Unfall ausschied, war der Weg frei für Weege. Jesco Kaczmarek (Porsche 997 GT3 Cup) wurde mit einem Rückstand von über acht Sekunden Zweiter, Herweg Duller (BMW E46 M3) vervollständigte gut elf Sekunden hinter Weege die Top-Drei. Dabei profitierte Kaczmarek von einer Strafe gegen seine zunächst vor ihm notierten Rivalen Duller und Michael Nolte (Porsche 911 Supercup 3500), die wegen zu schnellen Fahrens unter gelber Flagge jeweils 30 Strafsekunden erhielten. In Durchgang zwei schob sich Weege in Runde eins an die Spitze, gefolgt von Nolte und Duller. An dieser Reihenfolge änderte sich bis zum Zielstrich nichts mehr, so dass Weege seinen Doppelsieg perfekt machte.


Peter Mücke begeistert mit seinem Ford Turbo Capri Gruppe 5

Im ersten Lauf der Tourenwagen Golden Ära war niemand schneller als Peter Mücke. Der Berliner setzte sich am Start an die Spitze, konnte auch durch eine Safety-Car-Phase nicht von dieser verdrängt werden und feierte schließlich einen ungefährdeten Triumph. Sebastian und Roland Asch (Ford Sierra RS500) wurden als Zweite vor Daniel Schrey (Porsche 935 K3) gewertet. Auch in Heat zwei war Mücke nicht zu bezwingen. Das Verfolgerfeld führte lange Leonard Baterburg (BMW M3) an, bis Stefan Rupp (Audi A4 DTM) bei seiner Aufholjagd Rang zwei an sich riss. Doch der Audi-Pilot musste wenig später an der Box aufgeben und auch Batenburg konnte den zweiten Platz nicht ins Ziel bringen. Der ging letztendlich an Schrey vor Oliver Meurens (Seat Leon WTCC).
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