FIA WEC
11.07.2024
6h São Paulo: Peugeot kehrt auf ungewohntes Terrain zurück
Oder besser gesagt zum zweiten Mal, denn Peugeot ist hier schon einmal angetreten und hat 2007 mit den LMP1-Prototypen 908 HDi FAP von Minassian/Gené und Sarrazin/Lamy auf der Strecke von Interlagos einen Doppelsieg eingefahren. 17 Jahre später stellt das Rennen jedoch eine neue Herausforderung für die Hypercars dar, für die diese Strecke völlig unbekannt ist.
„Es ist fast so, als ob wir noch nie in Interlagos gefahren wären“, gab Olivier Jansonnie, Technischer Direktor von Peugeot Sport, zu. „Unsere Vorbereitung basiert ausschließlich auf der Arbeit im Simulator. Das ist natürlich schwieriger als die Vorbereitung auf ein Rennen, das wir kennen, aber wir sind alle in der gleichen Situation. Wir gehen an das Rennen in São Paulo genauso heran wie an die Rennen in Katar oder Imola.“
Das südlich der größten Stadt Brasiliens gelegene Autódromo José Carlos Pace – besser bekannt als Interlagos – war Austragungsort von 40 Formel 1 Grand Prix und drei Rennen der FIA World Endurance Championship in den Jahren 2012, 2013 und 2014. Nach einer zehnjährigen Pause kehren die 6 Stunden von São Paulo in den FIA WEC-Kalender zurück.
Mit nur 4,309 Kilometern Länge (die kürzeste Strecke der Saison) ist Interlagos eine hügelige und kurvenreiche Strecke, die gegen den Uhrzeigersinn verläuft. Sektor eins ist mit den Kurven „S do Senna“ und „Curva do Sol“ schnell, Sektor zwei ist langsamer mit acht Kurven, und Sektor drei führt die Fahrer bergauf zur Start-Ziel-Geraden.
Von den sechs Fahrern des Teams Peugeot TotalEnergies ist nur Mikkel Jensen mit der Strecke nicht vertraut. Paul di Resta, Loïc Duval, Nico Müller, Stoffel Vandoorne und Jean-Éric Vergne sind alle schon einmal auf dieser legendären Strecke gefahren, entweder im Langstreckenrennen oder in der Formel 1.
„Wir wollen auf der Zuverlässigkeit aufbauen, die der Peugeot 9X8 2024 in Le Mans unter Beweis gestellt hat, um im freien Training so viel Zeit wie möglich auf der Strecke zu verbringen, damit wir das beste Set-up für das Rennen festlegen können“, so Olivier Jansonnie abschließend.
Neunzehn Hypercar-Prototypen werden zum Rennen in Interlagos erwartet. Nach den ersten drei freien Trainings und dem Qualifying am Freitag, 12. und Samstag, 13. Juli, starten die Rolex 6 Stunden von São Paulo am Sonntag, 14. Juli um 11.30 Uhr Ortszeit (16.30 Uhr MEZ).
Nico Müller (# 93 Peugeot 9X8): „Nach zwei sehr intensiven Wochen in Le Mans hatten wir die Möglichkeit, unsere Batterien wieder aufzuladen, und ich bin bereit für das nächste Rennen. Interlagos ist eine schöne Strecke mit viel Tempo und Höhenunterschieden. Außerdem hat sie eine reiche Geschichte. Der erste Sektor ist mit der ‚S do Senna'-Kurve ein legendärer Abschnitt, der gut zu unserem Gesamtpaket passen könnte. Sektor zwei ist ziemlich langsam, was vielleicht nicht unsere Stärke ist. Allerdings hat noch niemand in Interlagos getestet, wir fangen also alle bei Null an. Es wird für alle ein unbekanntes Terrain sein, und ich liebe eine neue Herausforderung.“
Stoffel Vandoorne (# 94 Peugeot 9X8): „Es ist tatsächlich eine neue Strecke für das Team. Sie unterscheidet sich natürlich stark von Le Mans, da sie sehr kurz und ziemlich hügelig ist. Das Ziel wird sein, das richtige Set-up zu finden, weiterhin gute Boxenstopps zu absolvieren und eine gute Rennstrategie zu entwickeln, um konkurrenzfähig zu sein. Wir haben noch Arbeit vor uns, um mehr aus dem neuen Fahrzeug herauszuholen, aber das motiviert uns für die kommenden Rennen.“