Stuttgart. Zum dritten Saisonrennen wechselt das Team Porsche Penske Motorsport in den Sprintmodus: Nach dem 24-Stunden-Rennen in Daytona und dem Lauf über zwölf Stunden in Sebring geht es in Long Beach über die kurze Distanz von 100 Minuten. Im vergangenen Jahr spielte die IMSA-Mannschaft ihre Stärken voll aus. Der Brite Nick Tandy und Mathieu Jaminet aus Frankreich fuhren dank einer taktischen Glanzleistung des Teams zum ersten Rennsieg des Porsche 963. Einen solchen Erfolg möchte die Mannschaft am kommenden Wochenende wiederholen.
„Das Rennen in Long Beach war für uns im Vorjahr ein großer Meilenstein. Der erste Sieg mit unserem neuen Auto, beide Fahrzeuge auf dem Podest – einfach großartig“, blickt Thomas Laudenbach zurück. Der Leiter Porsche Motorsport ergänzt: „Unser Ziel ist es, einen solchen Erfolg zu wiederholen und unsere Führung in der Meisterschaft zu verteidigen. Nach zwei echten Langstreckenrennen geht es nun in einen kurzen Sprint auf einem spektakulären Stadtkurs. Die Voraussetzungen sind völlig andere als zuletzt in Daytona und Sebring, aber wir sind optimal gerüstet.“
„Die Straßen von Long Beach sind für unser Team Porsche Penske Motorsport ein ganz besonderer Ort, da wir dort den allerersten Sieg mit dem Porsche 963 realisiert haben“, erklärt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Long Beach wird das erste Sprintrennen des Jahres. Es erfordert perfekte Arbeit vom Team und von den Fahrern, nur so können wir unseren Triumph aus dem Vorjahr wiederholen. Unsere globale Mannschaft agiert 2024 auf einem extrem hohen Niveau. Wir freuen uns schon auf diese Herausforderung.“
Das Rennen
Der Long Beach Grand Prix steht als dritter Saisonlauf im Kalender der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Der 3,167 Kilometer lange Stadtkurs besitzt elf Kurven und gilt als amerikanisches Pendant zur Grand-Prix-Strecke in Monaco. Der Long Beach Street Course führt rund um das Convention Center und wird im Uhrzeigersinn befahren. Zu seinen besonderen Merkmalen zählen die gebogene Start-Ziel-Gerade entlang des Pazifik-Strands und die scharfe Rechtskehre am Ende der Runde.Der Sprint über 100 Minuten bildet gemeinsam mit dem Detroit Grand Prix im Juni den kürzesten Lauf des Jahres. Der temporäre Stadtkurs vor den Toren von Los Angeles dient bereits seit 1975 als Rennstrecke. Zwischen 1976 und 1983 bot er acht Mal der Formel 1 die Bühne. Am dritten April-Wochenende geht auch die in Amerika populäre IndyCar-Serie in Long Beach an den Start, in der das Team Penske mit drei Autos vertreten ist.
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Seit dem Ende des vergangenen Jahres sind wir mit unserer Startnummer 6 regelrecht vom Pech verfolgt – auf dem Weg zu möglichen Erfolgen kam beim Saisonfinale 2023 und in den ersten beiden Rennen dieses Jahres immer irgendetwas dazwischen. Das wird sich hoffentlich ändern. Vor zwölf Monaten haben wir in Long Beach dank einer erstklassigen Taktik gewonnen. Wir waren damals bezüglich der Reifen auf der allerletzten Rille unterwegs. In dieser Saison fahren wir ein neues Produkt von Michelin. Mal sehen, wie der veränderte Reifen in Long Beach halten wird. Ich freue mich schon sehr auf das Rennen und möchte am Ende mit einem möglichst großen Pokal nach Hause gehen.“Dane Cameron (Porsche 963 #7): „Nach den zwei längsten Rennen des Jahres folgt nun das kürzeste der gesamten Saison, das ist immer ein kleiner Schock auf der jährlichen IMSA-Reise. Ich mag die besonderen Herausforderungen auf dem Stadtkurs von Long Beach sehr gern. 2023 war ich in der FIA WEC unterwegs und habe diesen Sprint somit verpasst – und wirklich sehr vermisst. Der enge Kurs verzeiht keinerlei Fehler. Wenn wir blitzsauber über die Distanz kommen, haben wir hoffentlich eine Chance auf unseren zweiten Saisonsieg.“
Gianmaria Bruni (Porsche 963 #5): „Ich war 2010 letztmals in Long Beach. Damals hieß die Rennserie noch American Le Mans Series – lange her! Endlich darf ich den Porsche 963 auf einem Stadtkurs ans Limit treiben. Die Strecke ist traditionsreich und einfach wunderbar. Mit einem Le-Mans-Prototypen im Leitplankenkanal: Das wird ein großes Spektakel. Ich muss mich in den kommenden Tagen mit Rennsimulationen auf den winkligen Kurs vorbereiten. Ich bin sehr gespannt, was wir dort erreichen werden.“
Richard Westbrook (Porsche 963 #85): „Long Beach ist etwas ganz anderes als die Schauplätze der ersten beiden Saisonläufe. Bezüglich des Setups gibt es aber Parallelen: Die Strecke hat ähnlich viele Bodenwellen wie jene in Sebring. Allerdings gibt es auf dem Stadtkurs kaum schnelle Richtungswechsel. Das Rennen geht nur über 100 Minuten und ist somit kein echter Langstreckenwettbewerb. Unsere GTP-Autos können rund 55 Minuten pro Stint fahren. Somit erwarte ich ein klassisches Ein-Stopp-Rennen für alle – eigentlich schade, denn dies lässt kaum Spielraum für unterschiedliche Strategien. Die Reifenhaltbarkeit steht im Fokus. Ich hoffe, dass wir unser gutes Renntempo aus Sebring auch in Long Beach zeigen werden.“
Die Fahrzeuge und Fahrer in der Übersicht
GTP-Klasse (Porsche 963)- Proton Competition #5: Gianmaria Bruni (I) / Mike Rockenfeller (D)
- Porsche Penske Motorsport #6: Mathieu Jaminet (F) / Nick Tandy (UK)
- Porsche Penske Motorsport #7: Dane Cameron (USA) / Felipe Nasr (BR)
- JDC-Miller MotorSports #85: Tijmen van der Helm (NL) / Richard Westbrook (UK)
GTD-Klasse (Porsche 911 GT3 R)
- Andretti Motorsports #43: Jarett Andretti (USA) / Gabby Chaves (COL)
- MDK Motorsports #86: Anders Fjordbach (DK) / Kerong Li (CHN)
- Wright Motorsports #120: Adam Adelson (USA) / Elliott Skeer (USA)