Dienstag, 26. November 2024
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FIA WEC
10.05.2024

Vier Porsche 963 in den ersten drei Startreihen in Spa-Francorchamps

Auch in Spa-Francorchamps kämpften die Teilnehmer wieder in einem zweistufigen System und getrennt in den Klassen LMGT3 und Hypercar um die besten Startplätze: Am Ende zwölfminütiger Qualifyings zogen die jeweils zehn Schnellsten in die sogenannten Hyperpole-Sessions ein. Dort fielen dann die Entscheidungen um die Pole-Positions.

Bei frühlingshafter Witterung mit 20 Grad Luft- und knapp 30 Grad Asphalttemperatur begann das Qualifying für Porsche Penske Motorsport mit einem Schreckmoment: Beim Anbremsen der Les Combes-Kurve am Ende der langen Kemmel-Gerade berührten sich die beiden Werks-Porsche 963 leicht. Beide konnten die Fahrt fortsetzen. Matt Campbell fuhr anschließend in 2:02,675 Minuten die drittschnellste Zeit, Kévin Estre qualifizierte sich als Achter für den Einzug in die Hyperpole. Dort traf er auf zwei weitere Hybridprototypen aus Weissacher Fertigung: Der Brite Callum Ilott hatte das Nummer-12-Auto des Porsche-Kundenteams Jota Sport auf Platz sieben gestellt. Im 963 von Proton Competition war Julien Andlauer die neuntbeste Zeit gelungen. Phil Hanson im zweiten Jota hatte das Qualifying auf Rang 18 beendet.

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Auch in der Hyperpole-Sitzung konnten die Porsche 963 ihr Potenzial beweisen. Während sich der Ferrari mit der Nummer 50 die Pole-Position sicherte, führte Matt Campbell das eng gestaffelte Verfolgerfeld an. Der Australier lag acht Tausendstelsekunden vor dem einzigen Cadillac. Gemeinsam mit seinen Werksfahrerkollegen Michael Christensen aus Dänemark und Frédéric Makowiecki aus Frankreich startet Campbell am Samstag aus der ersten Reihe. Kévin Estre fuhr auf Platz sechs und geht zusammen mit André Lotterer aus Deutschland und dem Belgier Laurens Vanthoor aus Reihe drei ins Rennen. Direkt vor und neben dem zweiten Hybridprototyp von Porsche Penske Motorsport stellen sich am Samstag die beiden Kundenfahrzeuge auf. Julien Andlauer positionierte den Porsche 963 von Proton Competition auf Startplatz vier – das bisher beste Hyperpole-Ergebnis für die deutsche Mannschaft. Der ehemalige Porsche-Junior aus Frankreich teilt sich das Cockpit mit dem Schweizer Neel Jani. Callum Ilott belegte Rang fünf für Jota Sport. Der Brite bildet zusammen mit seinem Landsmann Will Stevens ein Team.

„Das Allerwichtigste für uns aus heutiger Sicht: Aliaksandr Malykhin geht es nach seinem Unfall mit dem Porsche 911 GT3 R gut“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Porsche Werksmotorsport LMDh. „Vier Porsche 963 in der Hyperpole zeigen, dass wir uns weiter in die richtige Richtung entwickeln. Unser Porsche 963 mit der Nummer 5 hatte zunächst ein schwieriges Wochenende und lag in puncto Performance etwas zurück. Dass die Crew mit der zweitschnellsten Hyperpole-Rundenzeit in die erste Startreihe eingezogen ist, freut mich deswegen ganz besonders. Die Prognosen sagen für morgen ein stabil-freundliches Wetter voraus. Ich denke, wir dürfen ein richtig interessantes Rennen erwarten.“

LMGT3-Klasse: Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA startet von Rang vier

Das Porsche-Kundenteam Manthey konnte in Belgien seine starken Vorstellungen im Qualifying der LMGT3-Klasse zunächst fortsetzen. Der Australier Yasser Shahin qualifizierte den 911 GT3 R mit der Startnummer 91 in 2:21,259 Minuten als Drittschnellster ebenso sicher für die Hyperpole wie Aliaksandr Malykhin. Der Brite fuhr mit dem Schwesterauto die fünftschnellste Zeit heraus. In der Runde der besten Zehn verlor er sein Auto in der Eau Rouge/Raidillon-Passage jedoch außer Kontrolle und schlug in die Reifenstapel der Streckenbegrenzung ein. Malykhin musste sich danach Routinechecks im Medical Center der Rennstrecke unterziehen. Als die Session fortgesetzt wurde, setzte Shahin die viertschnellste Zeit. Damit startet er gemeinsam mit Morris Schuring aus den Niederlanden und dem österreichischen Porsche-Werksfahrer Richard Lietz aus der zweiten Reihe der GT3-Division in das Rennen.

Lauf Nummer 3 der diesjährigen FIA WEC beginnt am morgigen Samstag um 13:00 Uhr Ortszeit (MESZ). Das Rennen auf dem 7,004 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs von Spa-Francorchamps dauert sechs Stunden und gilt als wichtiger Test vor dem Saison-Höhepunkt, den 24 Stunden von Le Mans.

Fahrerstimmen nach dem Qualifying

Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Mit Platz sechs bin ich nicht ganz so glücklich – es hätte für uns besser laufen können. Im ersten Qualifying ging es wirklich sehr eng zu. In der Hyperpole haben wir auf eine andere Reifenmischung gesetzt. Das wirkte sich auf die Balance des Autos aus und ich konnte es in der ersten Runde, als es darauf ankam, nicht richtig umsetzen. Die Pole-Position lag für uns heute außer Reichweite, aber wir hätten uns etwas weiter vorne platzieren können. Jetzt steht uns ein langes Rennen bevor. In Katar sind wir von Rang fünf gestartet und haben gewonnen...“

Matt Campbell (Porsche 963 #5): „Wenn ich daran denke, wo wir in den Trainingssitzungen hier in Spa zunächst lagen, sehe ich Platz zwei in der Hyperpole als sehr gutes Ergebnis an – aber wir mussten wirklich kämpfen, um das Ruder herumzureißen. Dank des starken Teamworks und der Zusammenarbeit mit dem Schwesterauto ist es uns jedoch gelungen. Generell bietet ein Startplatz in der ersten Reihe natürlich eine fantastische Ausgangslage und war oftmals der Schlüssel zum Erfolg, wie auch die vergangenen Rennen gezeigt haben.“

Callum Ilott (Porsche 963 #12): „Ein richtig gutes Qualifying für uns. Ich habe gleich gefühlt, dass unser Porsche 963 wirklich stark ist. Das Teilnehmerfeld liegt sehr dicht zusammen, darum haben wir hart daran gearbeitet, jedes einzelne Element zu optimieren. Unser Ziel war der Einzug in die Hyperpole. Wir hätten noch mehr aus den Reifen herausholen und näher an der Spitze sein können, aber mit Startplatz fünf bin ich glücklich.“

Julien Andlauer (Porsche 963 #99): „Dieses Mal konnten wir uns in den freien Trainings konsequenter durch das Testprogramm arbeiten und auf das Qualifying vorbereiten. Schon die Basisabstimmung passte besser. Seit Katar sehe ich deutliche Fortschritte, auch was die Performance auf längere Distanz betrifft. Darum freut es mich so, dass wir den Sprung in die Hyperpole geschafft haben und dort auf Rang vier gefahren sind. Wir werden jetzt noch zwei, drei Sachen anpassen, um uns auf das Rennen vorzubereiten, und dann hoffen wir auf ein gutes Resultat.“

Yasser Shahin (Porsche 911 GT3 R #91): „Wenn wir berücksichtigen, von wo wir gestartet sind, dann war das ein hervorragendes Qualifying für unseren Porsche. Mir fehlt noch die Erfahrung in Spa-Francorchamps und auch mit dem aktuellen 911 GT3 R. Über den Weg, den wir bisher zurückgelegt haben, können wir uns absolut freuen. Das Auto fühlt sich ausgezeichnet an und ich blicke einem tollen Rennen entgegen.“