Dienstag, 16. Juli 2024
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FIA WEC
15.07.2024

Zweiter FIA WEC Sieg für Manthey PureRxcing in São Paulo

Manthey PureRxcing gewinnt das Sechs-Stunden-Rennen auf dem Autodromo José Carlos Pace in São Paulo und holt damit seinen zweiten und den insgesamt vierten Saisonsieg für Manthey in der FIA WEC Langstreckenmeisterschaft. Alex Malykhin (Großbritannien) übernahm bereits nach 90 Rennminuten die Führung, die Joel Sturm (Deutschland) und Klaus Bachler (Österreich) bis zum Rennende nach 214 Runden verteidigten. Der von Platz fünf gestartete Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 91 von Manthey EMA beendete das Rennen nach zwei Kollisionen und daraus resultierenden Strafen auf Rang zwölf. In der LMGT3 Team- und Fahrerwertung übernimmt Manthey PureRxcing mit 100 Punkten wieder die Führung, Manthey EMA folgt mit unverändert 75 Punkten auf dem zweiten Platz.
 
Um 11.30 Uhr Ortszeit starteten Yasser Shahin (Australien, #91) und Alex Malykhin (#92) von den Positionen fünf und zwei in das Sechs-Stunden-Rennen auf dem 4,309 Kilometer langen Autódromo José Carlos. Während Malykhin mit der Startnummer 92 in der Startphase den zweiten Platz behauptete, musste Shahin im Schwesterauto bereits in der ersten Rennstunde einige Positionen abgeben. Eine Kollision in der siebten Runde und die daraus resultierende Durchfahrtsstrafe warfen das Fahrzeug zwischenzeitlich bereits ans Ende des Feldes zurück. Nachdem er sich langsam wieder nach vorne arbeitete, warf eine zweite Kollision Shahins und die damit verbundene Reparatur der Fahrzeugfront in der Box sowie die verhängte einminütige Stop-and-Go-Strafe den Porsche auf Rang 16 und uneinholbare vier Runden Rückstand zurück.
 
Nach einem Viertel der Renndistanz übernahm Alex Malykhin mit einem Überholmanöver in seinem zweiten Stint die Führung von Sarah Bovy im Iron Dames Lamborghini. Joel Sturm und Klaus Bachler konnten in ihren Stints im Manthey PureRxcing Neunelfer - auch dank einer guten Boxenstoppstrategie und der fehlerfreien Ausführung durch die Manthey Pitstop Crew - die Führung souverän verteidigen und nach 214 Rennrunden ihren zweiten Sieg und vierten Podiumsplatz in der FIA WEC Saison einfahren. Auch Morris Schuring (Niederlande) und Richard Lietz (Österreich) spulten ihre Rennrunden im Porsche mit der Startnummer 91 fehlerfrei ab und verbesserten sich trotz des Rundenrückstandes bis zum Fallen der Zielflagge auf dem brasilianischen GP-Kurs um vier Positionen auf Rang zwölf.
 
Dies ist der vierte Sieg in fünf Rennen der Langstrecken-WM für Manthey. Mit diesem Ergebnis übernimmt Manthey PureRxcing wieder die Führung in der LMGT3-Team- und Fahrerwertung und baut diese auf 100 Punkte aus. Das Schwesterauto von Manthey EMA liegt trotz des punktelosen Rennens in São Paulo auf Rang zwei und sichert damit die Doppelführung in der Meisterschaft.
 
„Ich bin sehr glücklich und stolz, dass wir bisher vier von fünf Rennen in der FIA WEC Langstreckenmeisterschaft gewinnen konnten. Das ist etwas ganz Besonderes in dieser hart umkämpften Meisterschaft. Es ist schade, dass die 91 am Start in die Kollisionen verwickelt war und zusätzlich die entsprechenden Strafen bekommen hat, sodass wir dort keine Punkte sammeln konnten. Da wir uns darauf konzentriert haben, die Reifen über zwei Stints optimal zu nutzen, war das Manthey EMA Fahrzeug über die gesamte Renndistanz im Vergleich dennoch schnell, und ohne die Zwischenfälle zu Beginn des Rennens hätten wir eine Chance auf einen Podiumsplatz oder sogar einen Doppelsieg gehabt. Dennoch bleiben wir Erster und Zweiter in der LMGT3-Meisterschaft und können eine positive Bilanz ziehen. Es wäre natürlich schön, wenn es so weitergeht - aber bei der starken Konkurrenz ist das sicherlich keine Selbstverständlichkeit“, fasst Nicolas Raeder, Geschäftsführer der Manthey Racing GmbH, das Sechs-Stunden-Rennen von São Paulo zusammen.
 
Nach einer kurzen Sommerpause steht in anderthalb Monaten mit dem Lone Star Le Mans (COTA) Rennen am 1. September in Austin, Texas, der nächste Lauf der FIA WEC Langstreckenmeisterschaft auf dem Programm.

Richard Lietz, Porsche 911 GT3 R #91: „Leider war es kein gutes Wochenende für uns. Wir hatten ein gutes Auto, aber im Rennen hatten wir zu viele Zwischenfälle, die eine gute Platzierung verhindert haben. Wir sind immer noch Zweiter in der Meisterschaft, aber wir haben definitiv etwas an Boden verloren. Aber wir kämpfen weiter - das nächste Mal im September in Austin.“

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Morris Schuring, Porsche 911 GT3 R #91: „Die sechs Stunden von São Paulo hätten ein gutes Rennen für uns werden können. Schade, dass wir die beiden Kollisionen hatten. Das Team hat mit beiden Autos einen exzellenten Job gemacht, und ohne die Zwischenfälle und die Strafen hätten wir sicher einen 'One-Two'-Sieg einfahren können.“

Yasser Shahin, Porsche 911 GT3 R #91: „Es war ein schwieriger Tag für die 91.  Wir sind enttäuscht über das Ergebnis, aber wir bleiben Zweiter in der Meisterschaft und freuen uns darauf, bei der nächsten Runde stärker zurückzukommen. Wir haben viele Lektionen daraus mitzunehmen und unsere Gesamtgeschwindigkeit war vielversprechend.“

Klaus Bachler, Porsche 911 GT3 R #92: „Was für ein tolles Gefühl - vielen Dank an das ganze Team. Es war ein wirklich hartes Rennen und der Aston Martin hat am Ende hinter uns hart gekämpft, aber mit unserer Boxenstoppstrategie haben wir die Sechs Stunden von Brasilien schließlich gewonnen. Auch in der LMGT3-Wertung sind wir nun wieder vorne. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team. Jetzt freue ich mich auf eine kurze Pause, bevor es in Austin, Fuji und beim Finale in Bahrain weitergeht.“

Alex Malykhin, Porsche 911 GT3 R #92: „Wir hatten mit Platz zwei eine gute Ausgangsposition und eine klare Taktik für das Rennen. Wichtig war ein sauberer Start ohne Zwischenfälle. Nach meinem ersten Boxenstopp musste ich mit neuen Reifen auf der rechten Seite in den Rechtskurven aufpassen, aber in den Linkskurven konnte ich mit angefahrenen Reifen das Maximum herausholen. Nach meinem zweiten Boxenstopp konnte ich schnell erkennen, in welchen Kurven ich bei gleicher Boxenstoppstrategie einen Vorteil gegenüber Sarah [Bovy] hatte und in welchen Kurven sie dagegen schneller war - das nutzte ich für mein Überholmanöver und konnte das Auto in Führung liegend an Joel übergeben.“

Joel Sturm, Porsche 911 GT3 R #92: „Wir sind sehr glücklich, nach Le Mans wieder ganz oben zu stehen. Das Rennen war sehr anspruchsvoll und schwieriger, als wir erwartet hatten. Mein Stint verlief problemlos, ich konnte die Reifen gut einteilen und einen guten Abstand zu den Iron Dames hinter uns herausfahren. Ich freue mich auch besonders für das Team, alle haben wieder einen sehr guten Job gemacht - sowohl die Mechaniker als auch die Ingenieure und alle anderen Teammitglieder. Am Ende hat alles zusammengepasst: unsere Reifen- und Tankstrategie, die Teamleistung und viele andere Faktoren. Wir können mit diesem Wochenende sehr zufrieden sein.“
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