Nachdem Ulrich Becker seinen Porsche 991 GT3 R bereits nach dem ersten Zeittraining aufladen musste, konnte Klaus Horn das restliche Wochenende relativ entspannt angehen. Im nach dem Lausitzring-Unfall frisch aufgebauten 991 GT3 R machte der Landauer im zweiten Quali die Pole perfekt. In beiden Rennen ließ Horn im Grunde nichts anbrennen, auch wenn es jeweils am Ende relativ knapp wurde. Nur beim Start zum ersten Rennen musste Horn Ferdinand Huber für einige Meter den Vortritt lassen. „Ich muss mit dem Auto am Anfang erst meine Reifen warm bekommen und in der ersten zwei, drei Kurven aufpassen. Er war bis zur Mercedes Arena vorne. Danach konnte ich mich von den Zeiten her etwas absetzen. Aber in der letzten Runden ist das Auto nur noch auf zwei Zylinder gelaufen und hat angefangen zu stottern. Da hatte ich Glück“, befand Horn.
Huber und Heinz siegen in ihren Klassen
Ferdinand Huber, in erster Linie im Porsche Sports Cup unterwegs, ließ dem Spitzenreiter wenig Luft. Am Ende fehlte aber etwas die Leistung, um ganz nach vorne zu kommen. So waren 2,858 respektive 1,166 Sekunden, die auf Horn fehlten. Die Klasse der neueren 991er Cup Porsche hatte Huber damit aber im Griff. „Das Auto lief gut. Es ist für uns hier auch ein Test. Wir fahren in einem Monat wieder im Sports Cup. Es wäre natürlich schöner gewesen, wenn wir etwas mehr Konkurrenz zum Kämpfen im Rennen gehabt hätten“, so der 33jährige. In der Klasse 9 landete Alfred Winkler vor Patrick Hannig im ersten Heat auf dem zweiten Rang. Hannig drehte im zweiten Durchgang den Spieß um und ließ diesmal den Eidgenossen klar hinter sich. „Ich musste mit den Reifen ziemlich haushalten. Zum Schluss ging der Luftdruck stark hoch. Aber im Großen und Ganzen habe ich das gut gemeistert. Ich bin mit Platz zwei in einer gut gefüllten Klasse zufrieden“, meinte Hannig. Die Plätze vier und fünf gingen jeweils an Enrique Feliu und Thomas Pister, bzw. an Markus K. Maier (alle 911 GT3 Cup).Ebenso zwei souveräne Klassensiege sowie zwei dritte Plätze im Gesamtklassement verbuchte Eberhard Heinz. „Besser hätte der Start nicht laufen können. Man fiebert dem ersten Rennen entgegen, man hat Erwartungen und hofft auf eine gute Platzierung. Dann spielt das Glück auch eine Rolle. Ich habe mich mit dem Auto wohlgefühlt. Die Reifen haben gepasst, die Strecke hat gepasst. Besser hätte es zum Start nicht laufen können“, freute sich Heinz über den gelungen Saisonstart. In der Klassenwertung holte sich Frederik Läuferts im ersten Heat vor Hans van Spronsen den zweiten Platz. „Ich hatte gehofft, dass es gegen Eduard Heinz reicht. Aber ich denke, meine Reifen waren ein bisschen älter. Das habe ich heute nun gemerkt. Entweder das oder der Reifendruck war nicht richtig. Es hat heute einfach von der Pace her nicht gepasst“, so Läuferts. Im zweiten Heat landete van Spronsen vor Hermann Läuferts auf Platz zwei der Klasse 8.
Briones verpasst erstes PCHC Podium knapp
Lag Heinz im ersten Rennen bereits von Anfang an auf der dritten Gesamtposition, musste er am Nachmittag erst an Jürgen Albert (991 GT3 R) vorbei. Eng wurde es dennoch. Denn Pablo Briones im 991 GT3 R kam gegen Ende immer näher heran. Nur um 0,351 Sekunden verpasste der Chilene seine erste Podiumsplatzierung in der PCHC, der sich nach Platz drei am Vormittag diesmal den zweiten Rang in der Klasse 10 sicherte. Dritter wurde Michael Waskönig im Porsche 997 GT3 R. „Es ist das bisher beste Ergebnis, das ich in einem Rennen erzielt habe. In der zweiten Hälfte des Rennens habe ich mich sehr gut gefühlt, so dass ich beschlossen habe richtig zu pushen. Und man sieht, was passiert ist. Dann konnte ich noch Jürgen Albert überholen. Mit Platz zwei in der Klasse fühlt es sich an wie ein Platz im Himmel“, so der sympathische Chilene.Nicht ganz so glücklich nach dem zweiten Durchgang war Jürgen Albert. In den ersten sieben Runden auf Rang drei rutschte Albert immer weiter nach hinten. Zwar hatte das Team die Probleme mit der Hinterachse in den Griff bekommen, doch ließ der Grip ab der fünften Runde immer stärker nach. Wenig Runden vor Rennende fuhr dem GT3 R ein Konkurrent auf das Hinterrad, was in einem Abflug in die Reifenstapel mündete. „Ich habe mich da etwas zurückfallen lassen und bin auf Vorsicht gefahren, wurde dann auch überholt. Ich hatte noch drei Runden, um das Rennen zu Ende zu fahren. Da ist mir dann ein Mitkonkurrent in den hinteren Reifen gefahren, ich bin abgeflogen und in den Reifenstapel rein. Das war es dann“, so Albert. Besser lief es noch wenige Stunden zuvor, als Albert als Gesamtvierter zum zweiten Platz in der Klasse 10 fuhr. „Mit meinem Auto bin ich heute nicht zufrieden. Ich verliere zu viel auf der Hinterachse. Ich habe eine sehr hohe Übersteuerungsneigung“, meinte Albert dazu. Sieger der Klasse 1 wurde in beiden Rennen Tobias Clemens im Porsche Cayman GTS.