Porsche Carrera Cup
08.09.2024
Janne Stiak ist jüngster Sieger in der Historie des deutschen Carrera Cup
Für Janne Stiak glich die sechste Runde des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland auf dem Sachsenring einer Achterbahnfahrt. Im Samstagsrennen fuhr er als Dritter über die Ziellinie, wurde aber später disqualifiziert, weil sein Fahrzeug durch die technische Nachkontrolle fiel. Am Sonntag fuhr er vor voll besetzten Tribünen aus der Pole-Position einen überlegenen Start-Ziel-Sieg heraus. Bei zwei Restarts nach Safety-Car-Phasen behielt er die Nerven und ließ sich auch vom dreimaligen Carrera-Cup-Champion Larry ten Voorde nicht überraschen. „Wir beide kennen uns gut. Ich wusste, dass er keine Tricks auspacken würde“, zollte Stiak seinem Mentor Respekt.
Ten Voorde war auch mit dem zweiten Rang mehr als zufrieden, denn sein schärfster Konkurrent im Titelkampf – der Brite Harry King – kam nicht ins Ziel. So baute der 27-jährige Niederländer seinen Vorsprung auf 51 Punkte aus. Bei vier noch verbleibenden Rennen machte Ten Voorde damit einen großen Schritt in Richtung des vierten Titels. „Ich bin wirklich stolz auf Janne, er hat heute ein fehlerfreies Rennen abgeliefert“, lobte er den neuen Carrera-Cup-Rekordhalter.
Auch Huub van Eijndhoven bewies Nerven aus Stahl: Der Niederländer rollte erst auf den letzten Drücker in die Startaufstellung, weil seine Boxenmannschaft zuvor ein Problem mit der Benzinzufuhr lösen musste. „Ich bin ganz cool geblieben, denn meine Mechaniker sind die besten. Ich wusste, sie würden es schaffen“, beschrieb Van Eijndhoven. „Im Rennen lief mein Auto dann einwandfrei. In den letzten Runden musste ich mich mit allen Mitteln gegen Theo Oeverhaus verteidigen, der heute schneller war als ich. Aber auch das ist mir gelungen.“
Talent-Pool-Fahrer Theo Oeverhaus war von der sechsten Position gestartet und kam als Vierter ins Ziel. Der Sieger des Samstagsrennens, der für Bonk Motorsport antritt, ist Dritter der Gesamtwertung. Auf den Plätzen fünf und sechs fuhren der aus Israel stammende Ariel Levi (Uniserver by Team GP Elite) und der Bayer Alexander Tauscher (Proton Huber Competition) ebenfalls in die Punkteränge.
Der Sieg in der Rookie-Wertung ging erstmals an Senna van Soelen aus dem Team Target Competition. Der Niederländer teilte sich das Podium mit seinem Landsmann Robert de Haan (Team75 Bernhard) und dem Deutschen Colin Jamie Bönighausen (CarTech Motorsport). „Ich konnte mich gleich nach dem Start um einige Positionen verbessern. Auch danach gelangen mir einige gute Überholmanöver“, freute sich Van Soelen über seinen Erfolg.
In der ProAm-Wertung stand wie schon am Vortag Sören Spreng (Team GP Elite) auf der obersten Stufe des Podiums. „Mein Start lief leider schlecht und ich habe einige Positionen verloren. Die konnte ich mir zum Glück alle wieder zurückholen“, fasste der Sauerländer zusammen. Die verbliebenen Podestplätze gingen an die CarTech-Motorsport-Teamkollegen Kai Pfister und Michael Essmann.
Das Rennen wurde nach einem spektakulär wirkenden Unfall auf der Start-Ziel-Geraden durch eine Safety-Car-Phase neutralisiert. Karol Kret (Bonk Motorsport) kletterte aus eigener Kraft aus dem Cockpit. Er wurde routinemäßig zum Check ins Krankenhaus gebracht, das er kurz darauf verlassen konnte.
„Mit Theo Oeverhaus und Janne Stiak haben jetzt insgesamt 50 verschiedene Fahrer seit 1990 ein Rennen im deutschen Carrera Cup gewonnen. Besonders stolz bin ich darauf, dass beide Mitglied in unserem Talent Pool sind. Sie haben sich die Förderung durch Porsche Deutschland wirklich verdient. Der relativ glimpfliche Verlauf des Unfalls hat außerdem gezeigt, wie hoch der Sicherheitsstandard des Porsche 911 GT3 Cup ist“, kommentierte Thorsten Rückert, Projektleiter Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland.
Zur nächsten Runde gastiert der Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland vom 27. bis 29. September 2024 auf dem Red-Bull-Ring in Österreich.