Montag, 9. September 2024
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ROTAX MAX Challenge
09.09.2024

RMC Germany – heißer Showdown in Mülsen

Am vergangenen Wochenende (7. und 8. September 2024) wurde es heiß in der Arena E in Mülsen – und das in doppelter Hinsicht: Die Highspeed-Strecke in Sachsen war Schauplatz des Saisonfinales der Rotax MAX Challenge Germany und forderte den über 110 Fahrerinnen und Fahrern bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke alles ab. Nicht minder heiß verliefen die Rennen, in denen um die letzten Punkte des Jahres gekämpft wurden. Spannung war garantiert, denn aufgrund der Streichergebnisse war noch in keiner Klasse eine Titelentscheidung gefallen …

Micro: Haufe holt Titel im ersten Anlauf

Der Gesamtführende Connor Haufe (C4-Racing) ließ sich bei den Jüngsten der RMC Germany trotz Meisterschaftsdruck nicht aus der Ruhe bringen. Nach der Bestzeit im Qualifying verteidigte er Platz eins auch über die Vorläufe und den Superheat. Im Finale musste der Sohn von Manfred Haufe – selbst jahrelanger „RMC-Meistermacher“ mit seinem Team M-Tec Kart – nur noch die Zielflagge sehen, um den Titel klarzumachen. Hinter Sieger Maximilian Kiel (Forty-Two Competition) und vor Ben Nestler (Stern Motorsport) gelang Haufe dieses Unterfangen problemlos und so durfte der Youngster gleich in seinem ersten Jahr im Kartsport über den Gesamtsieg jubeln. 

Mini: Drei Fahrer, drei Gewinner

Bei den Minis gab es zum Abschluss mehrere strahlende Gesichter: Pilot des Wochenendes war Stavros Tsotsos Francia (C4-Racing). Der Youngster zeigte sich in Topform und holte sich über die Vorläufe und den Superheat die Pole-Position für das Finale. Auch im Hauptrennen setzte er sich durch und feierte damit seinen ersten Sieg in der RMC Germany. Dahinter komplettierten Kimi Mey (Forty-Two Competition) und Finn Albert Jorgensen (Nees Racing) die Top-Drei. Und auch diese beiden hatten allen Grund zur Freude: Der Däne Jorgensen feierte den Titelgewinn und Mey erhielt ebenso wie Vize-Champion Julian Dümmer (3G Racing) das ersehnte Ticket für die RMC Grand Finals.

Junioren: Sieg für Gaststarter Hasic, Meisterpokal für Janssen

Der Gesamtführende Noah Janssens konnte es beim Finale vergleichsweise ruhig angehen: Dank eines respektablen Punktevorsprungs in der Gesamtwertung machte er den Sack mit einem Sieg im Superheat zu. Da schmerzte es auch nicht, dass der frischgebackene Champion sein Kart im Finale nach einer Runde am Streckenrand parkte. Das machte zugleich den Weg für Gaststarter Kenan Hasic (KSB) frei, der das Rennen vor Lenn Abbas (Gillard) und Niklas Cassarino (Kraft Motorsport) gewann. Nach dem Rennen wurde Abbas allerdings aufgrund eines technischen Verstoßes aus der Wertung genommen, wodurch Vizemeister Cassarino auf Platz zwei aufrücken durfte. Neuer Dritter wurde Saylik Oguzhan (Larea GT1 Racing).

Senioren: Packender Dreikampf um den Titel

Der Titelkampf der Senioren hätte kaum spannender sein können: Die drei Favoriten Hannes Ueberfeldt, Denis Thum (beide Kraft Motorsport) und Luca Thiel (Dörr Motorsport) waren von Beginn an auf Augenhöhe unterwegs und belegten im Zeittraining die ersten drei Positionen. Das änderte sich auch in den Heats nicht: Im Zwischenranking holte sich Thum die Pole-Position für den Superheat vor Thiel und Ueberfeldt. Die Luft wurde immer dünner und im letzten Rennen vor dem Finallauf kam es dann ausgerechnet zwischen Thum und Thiel zur Kollision. Während Thum eine Zeitstrafe erhielt und noch auf Rang zehn landete, musste Thiel das Rennen mit einem Reifenschaden beenden und seine Titelträume begraben. Lachender Dritter war Ueberfeldt, der sich im „Brüder-Sandwich“ zwischen Sieger Nevio Fischer und dem Drittplatzierten Leandro Fischer (beide Kraft Motorsport) mit Position zwei begnügte. Das reichte dem letztjährigen Junior-Meister aus, um sich bereits im vorletzten Rennen auf Anhieb den Titel bei den Senioren zu sichern. Da war es auch zu verschmerzen, dass er sein Kart im Finale vorzeitig am Streckenrand abstellen musste. Von dort aus konnte er die erneute Triumphfahrt seiner Teamkollegen verfolgen, die für die Kraft-Motorsport-Piloten Nevio Fischer, Denis Thum und Leandro Fischer in einem Dreifachsieg gipfelte. 

DD2 Masters: Fielenbach lässt nichts anbrennen

Für Alex Fielenbach (Kraft Motorsport) wurde das letzte Rennwochenende zum Schaulaufen. Mit einer dominanten Saisonleistung war der Meisterschaftsgewinn in Mülsen nur noch eine Formsache, die spätestens mit Platz eins nach der Qualifikationsphase entschieden war. Auch im Finale sah der Kosmic-Pilot wie der sichere Sieger aus, bevor er auf den letzten Metern an Vortrieb verlor und hinter Michael Becker (CompKart), Bastian Krapoth (FM Racing) und Lucas Lippert (RTM Racing-Team Marggraf) als Vierter abgewinkt wurde. Mit dem Finalsieg setzte sich Becker auch im Duell um den Vizetitel gegen Krapoth durch.

DD2: Nikita Gense fährt dominant zum Titel

Seit der Saisonhalbzeit war Nikita Gense (Dörr Motorsport) das Maß der Dinge im DD2-Feld. Seine eindrucksvolle zweite Saisonhälfte sollte der KR-Pilot auch in Mülsen fortsetzen: Er markierte die Trainingsbestzeit und lag auch nach den Vorläufen und dem Superheat an der Spitze der Meute. Im Finale ließ er nichts anbrennen und fuhr mit einem kontrollierten Sieg zum Titelgewinn. Dahinter kreuzten Nico Hantke (3G Racing) und Mats Johan Overhoff (Kraft Motorsport) den Zielstrich auf den Ehrenplätzen. Wenig Glück hatte Jannik Jakobs (Kraft Motorsport): Der Titelverteidiger war als Gesamtführender angereist und bis zum Superheat gut unterwegs. Doch im Finale kosteten ihn eine Kollision sowie diverse Zeitstrafen die letzten Chancen auf die Meisterkrone, sodass er 2024 mit dem Vizetitel vorliebnehmen muss.

Nach zwei heißen Renntagen wurden am Abend nicht nur die Tagessieger gefeiert; auch die Champions wurden geehrt und erhielten neben dem begehrten Weltfinalticket auch einen Gutschein für einen neuen Arai-Helm, der von Serien-Sponsor Point-Racing bereitgestellt wurde. Während die deutsche RMC-Grand-Finals-Delegation, bestehend aus Connor Haufe, Julian Dümmer, Kimi Mey, Noah Janssen, Hannes Ueberfeldt, Nikita Gense, Jannik Jakobs und Alex Fielenbach, bereits auf die WM im italienischen Sarno vom 19. bis 26. Oktober schielt, steht auch für die weiteren RMC-Teilnehmer*innen noch ein Highlight auf dem Programm: Am 5. Oktober findet in Belleben das RMC Night Race statt, das fast schon traditionell einen spektakulären Abschluss der Saison markiert.
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