Samstag, 21. Dezember 2024
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Rallye Allgemein
05.10.2024

Al-Rajhi und Gottschalk beim Finale in Marokko mit WM-Chancen

Das große Duell um die WM-Krone: die Herausforderer Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk gegen die Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah und Edouard Boulanger. Ein Showdown beim Finale der FIA Marathon-Rallye-Weltmeisterschaft (W2RC), an einem Ort, der zum Inventar des Marathon-Rallye-Sports zählt: der Rallye Marokko.

Mehr Klassiker geht nicht. Während das Duell WM-Tabellenführer gegen -Verfolger vom 6. bis 11. Oktober zwischen Marrakesh und Mengoub Bouârfa für hohe fahrerische und navigatorische Qualität, einen gewissen Traditionswert und Zeitlosigkeit des Themas steht, trägt der Ort des Geschehens eine überregionale Bekanntheit und hohen Wiedererkennungswert bei – womit hinter die wesentlichen Kriterien eines Klassikers Haken gesetzt sind.
 
Vorallem aber ist der sportliche Wert der Rallye Marokko in ihrer 2024er-Ausgabe hoch: Neben Al-Rajhi/Gottschalk und Al-Attiyah/Boulanger, die ihre Premiere im Dacia Sandrider feiern, liest sich auch die weitere Starterliste wie das Who-is-who des Marathon-Rallye-Sports. Carlos Sainz/Lucas Cruz und Mattias Ekström/Emil Bergkvist treten erstmals im Ford Raptor des aus der Sprint-Rallye-WM bekannten Teams M-Sport an. Aus den eigenen Toyota-Reihen erwächst ebenfalls viel Konkurrenz: Lucas Moraes/Armand Monleon treten ebenso mit dem Hilux an wie Seth Quitero/Dennis Senz und Juan-Curz Yacpoini/Daniel Oliveiras. X-raid-Mini schickt unter anderem Guerlain Chicherit/Alexandre Winocq und Guillaume de Mevius/Mathieu Baumel ins Rennen.

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Die Unbekannte in der ohnehin schon komplexen Rechnung für Erfolg und Mißerfolg ist das Material: Die neuen Marathon-Rallye-Prototypen aus den Häusern Dacia und Ford müssen ihre Feuertaufe im Wettbewerbsalltag der Marathon-Rallye-WM erst noch bestreiten. Derweil könnte sich der erprobte Toyota Hilux von Al-Rajhi/Gottschalk als mitentscheidender Faktor erweisen. Die Punkterechnung im Kampf um die WM-Krone ist dagegen recht einfach: Bei 25 Punkten Rückstand brauchen Al-Rajhi/Gottschalk bei der Rallye Marokko ohnehin volle Punktausbeute, um am Ende den Titel zu feiern. 30 Zähler gibt es für den Sieg, je Etappe werden Zusatzpunkte für die ersten Fünf nach dem Schema 5-4-3-2-1 vergeben.
 
Und da wäre dann noch die Route. Die Rallye Marokko gilt als gut erforschtes Territorium der Marathon-Rallye-Welt. Vorwiegend Schotter – rund 1.060 der 1.517 Prüfungskilometer werden mit diesem Untergrund erwartet – bilden das Thema. Die Variation wird mit rund 380 Kilometern Sandpisten und 77 Kilometern Dünenquerungen an fünf Wettbewerbstagen plus Prolog eingestreut. Und nicht selten wissen die Organisatoren der Rallye Marokko zu überraschen.

Yazeed Al-Rajhi: „Beim Kampf um die WM zählt für uns jeder Punkt. Unser Rückstand ist groß, 25 Zähler können wir im Prinzip nur mit maximaler Punktausbeute wettmachen und müssen zudem noch darauf hoffen, dass unsere Konkurrenz Punkte liegen lässt. Für uns gilt es, von Anfang an am Ball zu bleiben und im Auge zu behalten, wie sich die nagelneuen Autos von Dacia und Ford schlagen. Nichts ist unmöglich. Schon gar nicht im erprobten Toyota.“

Timo Gottschalk: „Die Rallye Marokko gilt nicht umsonst als ideale Vorbereitung für die Rallye Dakar: Schotter, Sandpisten, Dünen – alles dabei. Das wird auch dieses Jahr fahrerisch wie navigatorisch eine Herausforderung. Mit Dacia und Ford bekommen wir neue Konkurrenz, die mit frisch entwickelten Autos antreten. Das alles wird in Hinblick auf den Kampf um den WM-Titel äußerst spannend.“
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