Hemhofen, 15. Juli 2024 – Feste Größe im italienischen Rally-Kalender: Die 44. Rally Casentino lockte am vergangenen Wochenende 143 Teams (19 davon in der Klasse Rally4) an den Start und zahlreiche Zuschauer an die Strecke. Die Rally Casentino ist eine reine Asphalt-Rally und ein Lauf des Mitropa Rally Cups. Nach einer längeren Rally-Pause – die Berufsschule hatte Vorrang – kehrte auch Jonas Müller (Hemhofen) mit Beifahrerin Maresa Lade (Wallenhorst) im Opel Corsa Rally4 (154 kW / 212 PS) auf die Rally-Piste zurück. Acht Wertungsprüfungen (WP) über 104,9 Kilometer sowie eine Gesamtdistanz von knapp 317 Kilometern vom Start bis zum Ziel verlangten den Teams bei hochsommerlichen Temperaturen alles ab.
Startschwierigkeiten für Jonas Müller im Ersatzauto
Schlechte Nachrichten gab es für Jonas Müller bereits wenige Tage vor dem Start: Sein Stamm-Auto war bei einem Rally-Einsatz im Juni verunfallt und bis zur Rally Casentino nicht wieder einsatzfähig. Deshalb musste er mit einem Ersatzauto vorlieb nehmen. „Das war zwar auch ein Opel Corsa Rally4, allerdings habe ich auf WP 1 einige Unterschiede festgestellt, an die ich mich erst gewöhnen musste“, erklärt der 19-Jährige. Unterschiede in der Bremsanlage, beim Gaspedal und der Lenkradposition – wenn man ein Auto im Grenzbereich bewegt, können auch vermeintliche Kleinigkeiten erhebliche Auswirkungen haben.„Im Service nach der ersten Prüfung haben wir zusätzlich nochmal das Setup angepasst – dann lief es schon etwas besser“, sagte der Nachwuchspilot. Auf WP 2 konnte er dann im Feld seiner Klassenkonkurrenten gut mithalten, fuhr auf Platz 8 der Fahrer unter 25 Jahren. „Danach hatten wir eigentlich ein gutes Gefühl für den zweiten Tag“, so Jonas weiter.
Comeback von Jonas Müller bei Rally Casentino endet an Baum
Doch der Rally-Gott meinte es nicht gut mit Jonas Müller bei der Rally Casentino. Nach etwa der Hälfte von WP 3 am Samstag fuhr der junge Franke einen Platten. „Wir konnten nur langsam ins Ziel der Etappe fahren. Und dabei hat uns der kaputte Reifen auch noch den Luftmassenmesser beschädigt“, berichtet Jonas Müller. Die Folge: Nach dem Reifenwechsel konnte das Duo Müller/Lade die vierte Prüfung nur mit weniger Leistung fahren. Erst im anschließenden Service wurde der Defekt am Luftmassenmesser dann behoben.Das endgültige Aus folgte auf WP 5: Sieben Kilometer vor dem Ziel der 22 Kilometer langen Etappe kam der junge Franke nach einer Kurve leicht mit dem Heck von der Strecke ab. „Das Auto hat sich dann gedreht, mit dem Heck einen Baumstumpf touchiert und ist anschließend in eine Reihe Bäume gerutscht“, beschreibt Jonas Müller den Moment des Ausfalls. Seine Beifahrerin und er konnten den Opel Corsa Rally4 zwar unverletzt verlassen, das Auto war jedoch nicht mehr fahrtüchtig. „Die Rally Casentino lief insgesamt sehr unglücklich für uns. Nach der langen Pause hätte ich mir ein deutlich positiveres Ergebnis gewünscht“, sagte der enttäuschte Nachwuchsfahrer nach dem vorzeitigen Aus.
In der 2WD-Wertung (frontgetriebene Fahrzeuge) des Mitropa Rally Cups liegt Jonas Müller nach sechs von neun Läufen jetzt auf Rang sieben. Der nächste Lauf, die Rally Kumrovec, findet von 5. bis 7. September 2024 in Kroatien statt.