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Rallye Allgemein
16.04.2024

Liam Müller kämpft sich bei Rally-EM-Premiere ins Ziel

Neues Kapitel für den fränkischen Rally-Nachwuchspiloten Liam Müller (Hemhofen): In dieser Saison startet er zum ersten Mal in der Junior ERC, der Junioren-Europameisterschaft der FIA. Die begann am letzten Wochenende bei der Rally Ungarn. 192 Wertungskilometer in 13 Wertungsprüfungen (WP) mussten die 20 Starter der Junior ERC absolvieren.

Dass es diese Rally in sich hat, war Liam bereits nach der Recce, der Streckenbesichtigung vor der Rally, klar: “Die Rally Ungarn ist schnell, mit vielen Geraden und mit Kurven, die schnell gefahren werden können. Allerdings gibt es viele Felsen und scharfkantige Steine auf der Strecke – wir hatten bei der Recce mehrere Platten”, so Liam.

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Für die zahlreichen Zuschauer ist die Rally Ungarn in Veszprém, wenige Kilometer nördlich des Plattensees, ein Spektakel mit Volksfest-Atmosphäre. Eines der Highlights: die erste Wertungsprüfung am Freitag Abend. Die wird auf einem Rundkurs von zwei Piloten gleichzeitig gefahren, ähnlich wie beim Rallycross.

Am Samstag folgte dann bei strahlend blauem Himmel der Start der Prüfungen auf den staubigen Rallypisten. Mit dem Verlauf der ersten drei WPs waren Liam Müller und sein Beifahrer Alexander Hirsch (Tannenberg) dann noch sehr zufrieden: kein Platten, konstant unter den Top Ten der Fahrer der Junior ERC. Doch mit der WP5 begannen die Probleme. Direkt beim Start brachen alle vier Stehbolzen des linken Vorderrads. Und das bedeutete das vorläufige Aus für den jungen Franken.
Glück im Unglück: Bei der Junior ERC können ausgefallene Teams am Folgetag erneut starten. Nicht gefahrene Prüfungen werden dabei mit einer Maximalzeit und einer zusätzlichen 10-Minuten-Strafe gewertet. Das Team von Schmack Motorsport schaffte es, den Opel Corsa Rally4 (154 kW / 212 PS) über Nacht wieder startklar zu bekommen.

Nach Liam Müllers Restart am Sonntag setzten sich die Probleme schon auf der ersten WP fort. “Ich habe mich an einem Rechtsabzweig verbremst und bin in den Graben gefahren, dabei haben wir vorne links einen Platten gefahren und hinten links die Felge ausgerissen”, erinnert sich Liam. Die Folge: Er und sein Beifahrer mussten auf der Strecke zwei Reifen wechseln. Und so ging es weiter: Platten auf WP10, dazu kam dann auch noch ein Getriebeschaden, erneut ein Platten auf WP11.
Erst auf den letzten beiden Prüfungen blieb Liam von technischen Problemen verschont. Und konnte dann doch noch zeigen, was er drauf hat: viertbeste Zeit auf WP12 und auf der letzten Etappe sogar Rang 3. Am Ende belegte er den 8. Rang der Junior ERC-Wertung und den 44. Gesamtrang.

“Das ganze Wochenende war für uns eher durchwachsen”, so Liam nach dem Rennen, “aber wir haben gekämpft, durchgehalten und viel dazugelernt. Vielen Dank auch an das Team von Schmack Motorsport für den tollen Einsatz”. Die positive Erkenntnis vom ersten Rally-EM-Lauf: In Splitzeiten für Streckenabschnitte, auf denen Liam nicht mit technischen Problemen zu kämpfen hatte, konnte er sich meist unter den Top 5 behaupten.

Schon Ende April geht es für die Müller Brothers Jonas und Liam zurück auf die Rally-Piste. Für Jonas steht mit der Rally Elba der nächste Lauf des Mitropa Rally Cups an. Dort trifft er auch auf seinen Bruder Liam: Der nutzt die Veranstaltung auf der kleinen Mittelmeer-Insel als Vorbereitung für den nächsten Lauf der Junior ERC, die Rally Islas Canarias. Die findet von 2. bis 4. Mai auf der Atlantik-Insel Gran Canaria statt.
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