Donnerstag, 21. November 2024
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Rallye Allgemein
30.10.2024

Rally dei Nuraghi e del Vermentino: Müller Brothers lassen es richtig krachen

Klassensieg für Jonas Müller bei der Rally dei Nuraghi e del Vermentino am vergangenen Wochenende, Gesamtrang acht für seinen Bruder Liam: Bei der Rallye auf Sardinien bewiesen die Müller Brothers erneut ihr fahrerisches Können auf anspruchsvollen Schotterpisten.

Vorletzter Lauf zur italienischen Schottermeisterschaft: Bei der Rally dei Nuraghi e del Vermentino kämpften am vergangenen Wochenende 67 Fahrer um Meisterschaftspunkte. Zahlreiche Rallye-Fans drängten sich an den wenigen Zuschauerpunkten, um die Action auf den anspruchsvollen Schotterpisten der italienischen Mittelmeerinsel hautnah mitzuerleben. 320,4 Kilometer lagen zwischen Start und Ziel in Berchidda. Unterwegs warteten sechs Wertungsprüfungen (WP) über 76,54 Kilometer auf die Teams.

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Für Jonas Müller war es die erste Schotter-Rallye seit April. Und mit Detlef Ruf (Rennertshofen) saß auch noch ein neuer Beifahrer neben ihm im Peugeot 208 Rally4 (154 kW / 212 PS). Ruf ist Profibeifahrer mit vielen Jahren Erfahrung und trat unter anderem mehrfach bei der Rally Dakar an. “Schon bei den Tests vor der Rallye und bei der Recce hat sich gezeigt, dass wir gut harmonieren”, sagt der 19-jährige Jonas Müller. “Auf WP 1 sind wir dann richtig gut gestartet. Und das trotz der anspruchsvollen Bedingungen mit tiefen Spurrillen und groben Steinen auf der Strecke.” Am Ende der Prüfung belegte er mit nur 0,4 Sekunden Rückstand auf den Schnellsten den dritten Platz in seiner Klasse.

Und so ging es weiter für das Duo Müller/Ruf: Bestzeit auf WP 2 mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung, Drittschnellster auf WP 4 und erneut Bestzeit auf WP 6. Damit sicherte sich der junge Franke erstmals bei einer Rallye den Klassensieg und verwies die 17 weiteren Starter der Klasse Rally4 auf die Plätze. “Es hat wohl niemand erwartet, dass es so gut für uns läuft und Detlef und ich bei unserer ersten gemeinsamen Rallye gleich den Klassensieg einfahren”, freute sich Jonas Müller im Ziel. “Wir sind sehr zufrieden und haben unser Können unter Beweis gestellt.” Auch in der Pirelli Star-Wertung belegte er Platz 1, in der U25-Wertung Platz 8 und in der Gesamtwertung Platz 18.

Auch sein Bruder Liam Müller und dessen Beifahrer Alexander Hirsch (Tannenberg) im Škoda Fabia Rally2 (210 kW / 286 PS) können auf ein erfolgreiches und lehrreiches Wochenende zurückblicken. “Das war eine schöne Rallye, wir haben vor allem fahrwerkstechnisch viel gelernt”, sagt der 20-Jährige. “Die Charakteristik der Prüfungen am Samstag war neu für mich: sehr rolliger Schotter, sehr sandig und gleichzeitig sehr schnell, auch in den Kurven. Da musste ich mich erst reinfinden. Für den zweiten Durchgang haben wir dann auch das Fahrwerk umgestellt und konnten noch einmal unsere Zeiten verbessern”, so Liam.

In einem Starterfeld mit vielen erfahrenen italienischen Piloten konnte sich der Youngster gut behaupten: Gesamtrang 9 auf der ersten Etappe, Platz 7 auf WP 2, erneut Gesamtneunter auf der letzen Prüfung. In der Endabrechnung bedeutete das einen hervorragenden achten Gesamtrang und Rang vier in der U25-Wertung.

Nach fünf von sechs Läufen der italienischen Schottermeisterschaft liegt Liam Müller weiterhin auf dem vierten Platz in der U25-Wertung. Jonas Müller verbesserte sich nach seinem Klassensieg von Platz 10 auf Platz 8.

Bereits in dieser Woche geht es für die Müller Brothers wieder auf die Piste. Bei der Lausitz-Rallye in Boxberg in der Oberlausitz sind acht WPs über 138,54 Kilometer auf einem ehemaligen Tagebaugelände zu absolvieren. Jonas Müller startet erneut im Peugeot 208 Rally4, als Beifahrer ist Pascal Raabe (Wathlingen) eingeplant. “Die Lausitz-Rallye ist unser Saisonfinale. Wir gehen die Rallye ganz entspannt an und schauen mal, wie es läuft”, so Jonas Müller.

Liam Müller startet auch in der Lausitz im allrad-getriebenen Škoda Fabia Rally2. Unterstützt wird er von Alexander Hirsch (Tannenberg) auf dem Beifahrersitz. “Die Prüfungen in der Lausitz sind jedes Jahr etwas anders, aber grundsätzlich kenne ich das Terrain dort sehr gut”, sagt Liam vor dem Rennen. “Deshalb habe ich vor, dort richtig anzugreifen – und zum Saisonabschluss eine gute Platzierung einzufahren.”