Mittwoch, 4. September 2024
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Rallye WM
04.09.2024

Škoda Crews peilen Top-Positionen im WRC2-Klassement an

Nach den schnellen Schotterpisten in Polen, Lettland und Finnland präsentiert sich der ebenfalls lose Untergrund der EKO Akropolis-Rallye Griechenland (5. bis 8. September 2024) deutlich rauer. Bei der zehnten Runde der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) stehen 15 Wertungsprüfungen über insgesamt rund 305 Kilometer auf steinigen Pisten rund um das Rallye-Zentrum in Lamia auf dem Programm. In der WRC2-Kategorie zählen mehrere Škoda Fahrzeugbesatzungen zu den Favoriten auf vordere Platzierungen.

Der Finne Lauri Joona reist als Viertplatzierter der WRC2-Fahrerwertung nach Griechenland. Dort tritt der 27-Jährige erstmals mit seinem Landsmann Ville Mannisenmäki als Beifahrer im Škoda Fabia RS Rally2 des Teams TGS Worldwide’s an. Dessen Nachname weckt Erinnerungen: Villes Vater Risto Mannisenmäki navigierte in den Jahren 1998 und 1999 Tommi Mäkinen zu zwei WM-Titeln. Die Akropolis-Rallye Griechenland ist bereits Lauri Joonas siebter WRC2-Lauf des Jahres. Nach dem Reglement stellt diese Rallye damit die letzte Gelegenheit für ihn dar, weitere Punkte für die Gesamtwertung zu sammeln. Umso entschlossener peilt Joonas daher im finalen Lauf seiner ersten vollen WM-Saison ein Top-Ergebnis an, um sowohl den vierten Rang in der WRC2-Fahrer-WM wie auch die zweite Position in der WRC2 Challenger-Wertung zu festigen.

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Die Toksport WRT-Paarung Gus Greensmith und Jonas Andersson (Škoda Fabia RS Rally2) feierte im Frühjahr den WRC2-Sieg bei der Safari-Rallye Kenia. Seitdem zeigt sich das britisch-schwedische Duo vom Glück verlassen. „Ich hoffe, dass bei der Akropolis-Rallye der Erfolg zu uns zurückkommt“, blickt Greensmith voraus. Zu den Škoda Crews unter den Top-Favoriten zählen auch die Esten Robert Virves/Aleks Leks (RaceSeven) und Pierre-Louis Loubet/Loris Pascaud (Toksport WRT) aus Frankreich. Die vom irischen Motorsportverband unterstützten Joshua McErlean/James Fulton (Toksport WRT), das tschechische Duo Martin Prokop/Michal Ernst (Prokop Rally Team) und Kajetan Kajetanowicz/Maciej Szczepaniak (Orlen Rally Team) aus Polen fahren um Punkte für die WRC2 Challenger-Wertung.

Der Name eines bekannten Škoda Fahrers fehlt auf der Starterliste: Oliver Solberg. Der 22-jährige Schwede gewann vor Monatsfrist gemeinsam mit seinem britischen Beifahrer Elliott Edmondson die WRC2-Kategorie der Rally Finnland und führt die WRC2-Gesamtwertung an. Nachdem er bereits bei sechs Saisonläufen Punkte eingefahren hat, entschloss sich Solberg, die EKO Akropolis-Rallye Griechenland auszulassen. Der Tabellenführer übernimmt somit die Zuschauerrolle beim Versuch seiner beiden Hauptrivalen Sami Pajari (Toyota) aus Finnland und Yohan Rossel (Citroën) aus Frankreich, den Abstand auf die Spitze zu verringern. Solberg hofft dabei, dass seine Škoda Markenkollegen wie Gus Greensmith und Lauri Joona seinen direkten Verfolgern wertvolle Punkte wegnehmen.

In dem für Fahrer ab 50 Jahren ausgeschriebenen WRC Masters Cup kann bei der ‚Akropolis‘ bereits die Titelentscheidung fallen. Sollte es Armin Kremer, der wie gewohnt mit Tochter Ella als Beifahrerin in einem Skoda Fabia RS Rally2 vom österreichischen BRR-Team an den Start geht, gelingen, seine Dominanz in der WRC Masters Cup-Wertung fortzusetzen, könnte er im Land der Götter sein Saisonziel erreichen. „Vier Mal sind wir bisher angetreten, vier Mal konnten wir gewinnen. Gelingt uns am kommenden Wochenende ein weiterer Erfolg, haben wir den Titel sicher“, erklärt Ella Kremer. Als Selbstläufer betrachtet das deutsche Duo den WM-Lauf keinesfalls: „Man muss einfach clever fahren“, beschreibt Armin Kremer. „Die Schotterpisten in Griechenland gehören zu den größten Herausforderungen, die man in der Rallye-Weltmeisterschaft finden kann. Sie sind extrem belastend für das Material, aber auch für uns Fahrer.“

Der gern auch ‚Akropolis-Rallye der Götter‘ genannte griechische WM-Lauf besteht aus 14 Wertungsprüfungen über äußerst raue Schotterstraßen, ergänzt durch eine zwei Kilometer kurze Sonderprüfung auf Asphalt. Den Auftakt bildet am Donnerstag, 5. September ab 19 Uhr Ortszeit die Startzeremonie in Lamia. Nach 305,30 Kilometern im Kampf gegen die Uhr findet am Sonntag, 8. September ab 16 Uhr wiederum in Lamia die Siegerehrung statt.
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