Rallye WM
17.10.2024
Rallye Zentraleuropa: Skoda Crews peilen Klassensieg an
Das Sportliche Reglement der FIA Rallye Weltmeisterschaft für die WRC2-Kategorie sieht vor, dass die Bewerber in dieser Kategorie sich bei höchstens sieben WM-Läufen für die WM-Wertung einschreiben können, von denen die sechs besten Ergebnisse für die Gesamtwertung zählen. Damit eröffnet der Weltverband den Teams die Möglichkeit, ihr Budget zu schonen und nicht bei allen 13 WM-Rallyes antreten zu müssen.
Nach elf von 13 Saisonläufen besitzen noch drei Fahrer Chancen auf den WRC2-Titel – wenn auch mit sehr unterschiedlichen Ausgangslagen. WRC2-Tabellenführer Oliver Solberg hat im Škoda Fabia RS Rally2 seine sieben Punkteergebnisse bereits eingefahren und konnte dabei dreimal die Kategorie gewinnen. Daher nimmt der 23-jährige Schwede die Rallye Zentraleuropa außerhalb der WRC2-Wertung in Angriff. Seine Titelrivalen, der Franzose Yohan Rossel und der Finne Sami Pajari, stehen bei erst sechs absolvierten WRC2-Rallyes. Rossel hat die Rallye Zentraleuropa als seinen letzten Saisonlauf mit Punktberechtigung nominiert. Pajari will in Japan noch einmal Punkte erringen.
Rossel kann Solberg mit einem WRC2-Sieg bei der Rallye Zentraleuropa in der Tabelle noch überholen. Da der Schwede nicht um Punkte fahren darf, hofft er auf Schützenhilfe anderer Škoda Crews, die sich in dieser Wertung vor Rossel platzieren können. Hierfür kommen vor allem die beiden polnischen Duos Kajetan Kajetanowicz/Maciej Szczepaniak und Mikołaj Marczyk/Szymon Gospodarczyk vom Team Orlen sowie die von Motorsport Ireland geförderten Joshua McErlean/James Fulton von Toksport WRT in Frage.
Genau wie Solberg und sein schwedischer Beifahrer Elliott Edmondson sind auch Gus Greensmith/Jonas Andersson – ihre britischen und schwedischen Teamkollegen bei Toksport WRT – nicht für die WRC2 eingeschrieben, zählen aber definitiv zu den Sieganwärtern der RC2-Klasse. In der Wertung der WRC2 Challenger wiederum benötigen Kajetanowicz/Szczepaniak und McErlean/Fulton ein gutes Punkteergebnis.
Vor seinem deutschen Heimpublikum will Armin Kremer, der bereits als Gewinner des WRC Masters Cup für Fahrer ab 50 Jahre feststeht, mit einer weiteren starken Darbietung glänzen. Den Škoda Fabia RS Rally2 von Baumschlager Rallye & Racing teilt sich der ehemalige Rallye-Europameister wie üblich mit seiner Tochter Ella Kremer auf dem Beifahrersitz. Eine nicht zu unterschätzende Chance auf eine gute Platzierung haben auch die diesjährigen Titelgewinner der Deutschen Rallye-Meisterschaft DRM: Marijan Griebel/Tobias Braun starten beim WM-Lauf in einem Škoda Fabia RS Rally2 des Teams Pole Promotion.
Die zweite Ausgabe der Rallye Zentraleuropa besteht aus 18 Asphaltprüfungen mit einer Gesamtlänge von 302,51 Kilometern. Die Startzeremonie beginnt am heutigen Donnerstag um 14 Uhr in der tschechischen Hauptstadt Prag, wo auch eine kurze Zuschauerprüfung auf dem Programm steht. Danach folgt ab 18:26 Uhr eine zweite Wertungsprüfung (WP) bei einbrechender Dunkelheit. Am Freitag finden weitere sechs WP der ersten Etappe in Tschechien statt. Die restlichen zehn Prüfungen verteilen sich am Samstag und Sonntag auf Österreich und Deutschland, der Service Park befindet sich im Stadtteil Karpfham im bayerischen Bad Griesbach. Die Siegerehrung in Passau ist am Sonntag gegen 15:30 Uhr geplant.