Rallye WM
27.03.2024
Safari-Rallye: Solberg und Greensmith kämpfen um WRC2-Klassensieg
Obwohl erst 22 Jahre jung, zählt Oliver Solberg bereits zu den erfahreneren Piloten, wenn es um die ‚Safari‘ geht. Der Škoda Motorsport Entwicklungsfahrer tritt am kommenden Wochenende bereits zum vierten Mal beim einzigen WM-Lauf auf afrikanischem Boden an. Bei seinen bisherigen Auftritten war der Schwede nicht immer vom Glück verfolgt. Im vergangenen Jahr markierte er gemeinsam mit seinem britischen Beifahrer Elliot Edmondson auf 17 der 19 Wertungsprüfungen (WP) die schnellste Zeit der WRC2-Kategorie. Nach einem Aufhängungsbruch an ihrem Škoda Fabia Rally2 evo mussten sie sich aber mit dem zweiten Platz in ihrer Klasse begnügen. Sein Ziel für die diesjährige Ausgabe des Kenia-Klassikers formuliert Solberg eindeutig: „Bei der Safari-Rallye Kenia handelt es sich um die härteste Veranstaltung im gesamten Kalender. Die Streckenbedingungen sind oftmals unvorhersehbar. Es geht darum, mit angemessenem Tempo zu fahren, das Auto zu schonen und Fehler zu vermeiden. Der Škoda Fabia RS Rally2 ist für diese Herausforderung genau das richtige Auto.“ Nach seinem WRC2-Sieg bei der Rallye Schweden teilt sich Solberg aktuell die Führung in der WM-Wertung mit dem ‚Monte‘-WRC2-Sieger Yohan Rossel.
Ebenfalls in Diensten von Toksport WRT steht Gus Greensmith vor seiner dritten ‚Safari‘-Teilnahme. Gemeinsam mit seinem schwedischen Copiloten Jonas Andersson startet der Brite in Kenia in seine WRC2-Saison 2024. Greensmith hat sich hohe Ziele gesetzt: „Es ist fantastisch, wieder für Škoda zu fahren. 2023 haben wir zusammen große Erfolge gefeiert. Aber statt am Ende der Saison erneut Zweiter in der WRC2 zu werden, möchte ich mich um eine Position verbessern und dieses Jahr den Titel gewinnen.“
Wie Greensmith verzichtete auch Kajetan Kajatanowicz auf einen Start bei der Rallye Monte Carlo und der Rallye Schweden. Die Safari-Rallye Kenia markiert somit auch für den Polen und seinen vom Team RaceSeven vorbereiteten Škoda Fabia RS Rally2 den Saisonauftakt. Mit seinem Landsmann und Navigator Maciej Szczepaniak hat ‚Kajto‘ dem Duo Solberg/Edmondson eines voraus: Sie konnten die WRC2-Kategorie der ‚Safari‘ bereits zweimal für sich entscheiden, 2022 und 2023. Im vergangenen Jahr legte er mit diesem Erfolg die Grundlage für den WRC2 Challenger-Titel. „Dennoch kehre ich mit einer Portion Demut nach Afrika zurück, denn das wird sicher kein Spaziergang, sondern einmal mehr eine sehr unvorhersehbare Rallye“, blickt er voraus.
Mit acht von 13 Fahrzeugen ist Škoda im WRC2-Feld stark vertreten. Neben Solberg, Kajetanowicz und Greensmith vertrauen fünf weitere Fahrer auf ein Rally2-Auto aus Mladá Boleslav. Daniel Chwist aus Polen und Miguel Díaz Aboitiz aus Spanien messen sich mit den Einheimischen Karan Patel, Samman Singh Vohra und Aakif Virani.
Nachdem die Rallye Kenia die vergangenen drei Jahre im Juni stattfand, kehrt sie 2024 zu ihrem traditionellen Datum rund um Ostern zurück. Die Wetterbedingungen könnten daher noch unvorhersehbarer ausfallen. Starker Regenfall kann schwierige Wasserdurchfahrten verursachen und die sonst sehr trockenen Schotterpisten in regelrechte Matschbäder verwandeln. Aus diesem Grund gestattet das Reglement den Teams, ihre Autos mit sogenannten ,Schnorcheln‘ auszustatten. Diese speziell angefertigten Einlässe bis hoch an den oberen Rand der Windschutzscheibe sorgen dafür, dass die Motoren Luft und nicht Wasser ansaugen.
Die Safari-Rallye Kenia umfasst 19 WP über insgesamt 367,76 Kilometer. Als erstes Appetithäppchen gibt’s am Donnerstag, 28. März, eine kurze Zuschauerprüfung, die den Fans in den Außenbezirken der Hauptstadt Nairobi einheizen wird. Am Freitag folgen sechs WP über insgesamt 127,58 Kilometer. Längster Tag der Rallye ist der Samstag – die Etappe umfasst sechs WP über insgesamt 160,96 Kilometer. Am Sonntag folgen sechs weitere gezeitete Prüfungen. Die Siegerehrung findet im Anschluss an die Kult-WP ,Hell’s Gate‘ gegen 15.10 Uhr Ortszeit statt.