Freitag, 27. Dezember 2024
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Rallye WM
06.09.2024

Sébastien Ogier will bei der Central European Rally um den WM-Titel kämpfen

Eigentlich wollte es Rekordchampion Sébastien Ogier (40) in der Saison 2024 etwas ruhiger angehen lassen, als ihn der Ruf des Toyota-Werksteams erreichte: Der Franzose mit Zweitwohnsitz in Bayern sollte nur einzelne WRC-Läufe der Saison absolvieren, stieg aber dann wieder Fulltime ein, um die Japaner beim Kampf um den WM-Titel zu unterstützen. Ein Volltreffer, denn obwohl er drei Läufe ausließ, liegt er aktuell auf Platz zwei der WM – und hat nun ein klares Ziel: Die WM-Titel in der Fahrer- und der Herstellerwertung sollen her! Für Ogier wäre es dann der neunte Titel, vor dem allerdings ein hartes Stück Arbeit wartet. Auch bei der Central European Rally vom 17. bis 20. Oktober muss er schneller als alle anderen Piloten sein und vor allem den WM-Spitzenreiter Thierry Neuville (BEL, Hyundai) hinter sich lassen.

Vor kurzem haben Sie bekannt gegeben, bei allen weiteren Saisonläufen der diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft teilzunehmen und damit auch ihren Start bei der ADAC Central European Rally bestätigt …
Sébastien Ogier: „Um ehrlich zu sein, standen die Rallyes in Chile und Zentraleuropa ursprünglich nicht auf meiner Liste. Bei der aktuellen Situation in der Hersteller- aber auch in der Fahrer-WM haben wir entschieden, dass ich bei den restlichen WM-Läufen starten und nochmals um die WM-Titel kämpfen werde. Schließlich haben wir aktuell nicht alle Trümpfe in unserer Hand und liegen in beiden Meisterschaften zurück. Es zählt also jeder einzelne WM-Lauf, jede WM-Prüfung und jeder WM-Punkt.“

Obwohl Sie nur sechs der bisherigen neun Saisonläufe bestritten haben, liegen Sie mit drei Siegen und drei zweiten Plätzen auf Tabellenrang zwei. Woher kommt ihre aktuelle Stärke?
Sébastien Ogier: „Keine Ahnung. Ich bin ziemlich entspannt und fühle mich im Auto wohl. Zudem habe ich in dieser Saison keine besonderen Probleme mit Plattfüßen oder defekten Felgen. Toi, toi toi – aktuell läuft es ziemlich gut.“

Wie groß ist ihre Vorfreude auf die Central European Rally?
Sébastien Ogier: (lacht) „Auch wenn die Rallye neben Monte Carlo wegen meines Wohnsitzes und der Familie mein zweiter Heimlauf ist, wird sich dies erst noch herausstellen, schließlich stehen davor noch die WM-Läufe in Griechenland und Chile an. Je besser es dort läuft, je besser ist meine Startposition. Keine Frage, eine Asphaltrallye macht deutlich mehr Spaß, wenn man weiter vorne startet und die Piste im ersten Durchgang noch etwas sauberer ist. Das hat man auch im Vorjahr gesehen. Da die Rallye diesmal etwas früher ist, wäre schönes Herbstwetter noch weit oben auf meiner Wunschliste. Ich mag es, wenn die Bedingungen für alle möglichst gleich sind und alle einen fairen Wettbewerb haben. Es wäre für alle zu wünschen, dass es ein enger Kampf um die Titel bleibt, dann können sich alle auf eine großartige Rallye freuen.“

Beim Debüt haben sie als Vierter das Siegerpodest nur knapp verpasst. Wie hat Ihnen die Premiere der Central European Rally im Vorjahr gefallen?
Sébastien Ogier: „Wie gesagt, spielt die Startposition eine große Rolle. Wir kamen von weiter hinten, was es nicht einfacher machte, gerade bei dem durchwachsenen Wetter und den dadurch dreckigen Pisten. Nach einem frühen Felgenschaden war es dann sehr schwierig, ganz vorne mitzumischen. Die Veranstaltung an sich ist aber gut, angefangen mit der Idee in drei Ländern zu fahren. Es waren viele Zuschauer da, was denke ich für die Veranstaltung spricht. Nicht so toll für uns Fahrer sind dabei aber die langen Verbindungsetappen.“

Welche Region oder besser gesagt Wertungsprüfungen hat in besonders gut gefallen?
Sébastien Ogier: „Vorweg muss ich sagen, dass es ähnlich wie bei der alten Rallye Deutschland echte Unterschiede bei den Asphaltstrecken gibt. Am besten gefallen hat mir der Sonntag mit den Wertungsprüfungen in Deutschland und Österreich. Aber auch bucklige Asphaltpisten oder auch Flickenteppiche mit unterschiedlichem Griplevel wie in Tschechien gehören in der Rallye-WM einfach dazu. Cool ist, dass man verschiedene Rallyes in einer Veranstaltung zusammengefasst hat. Das ist etwas Einzigartiges für die Teams, aber auch die Zuschauer.“

Was können die Fans von Ihnen erwarten?
Sébastien Ogier: „Das Ziel ist immer das gleich: Wenn ich irgendwo starte, will ich gewinnen. Mein schlechtestes Ergebnis in dieser Saison war Zweiter. Da will ich – und im Hinblick auf die Weltmeisterschaft – muss ich auch dranbleiben. In den verbleibenden vier Rallyes gilt es, das Maximale an WM-Punkten für den Hersteller- und Fahrer-Titel rauszuholen.“


Sébastien Ogier

  • Geburtstag: 17. Dezember 1983
  • Geburtsort: Gap (F)
  • Herkunftsland: Frankreich

Rallye-Karriere:
  • 2006: erste Rallye
  • 2008: Erster von 188 WM-Läufen; Junioren-Weltmeister
  • 2010: Erster von 61 WM-Siegen
  • 2013 – 2016: 4 x Weltmeister (VW)
  • 2017/18: 2 x Weltmeister (M-Sport)
  • 2019: WM-Dritter (Citroën)
  • 2020/21: 2 x Weltmeister (Toyota)
  • 2022: WM-Sechster (6 Starts, 1 Sieg)
  • 2023: WM-Fünfter (8 Starts, 3 Siege)
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