Freitag, 27. September 2024
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STT
23.09.2024

Bender feiert zweiten Doppelpack

Jürgen Bender (Corvette C7 GT3-R) feierte auf dem TT Circuit Assen seinen zweiten Doppelsieg in dieser Saison. Beim fünften Saisonlauf der Spezial Tourenwagen Trophy siegte Bender in beiden Rennen vor Michael Golz (Lamborghini Huracan GT3 Evo).

Nach seinen beiden Auftaktsiegen in Oschersleben fuhr Jürgen Bender erneut einen Doppelsieg ein. Beide Erfolge waren in den Niederlanden hart erkämpft, denn Michael Golz und Henk Thuis (Pumaxs RT) erwiesen sich als starke Gegner. Thuis hatte die Pole vor Bender herausgefahren und verteidigte den ersten Platz zu Beginn vehement. Ein schleichender Plattfuß kostete Thuis nach vier Runden die Führung, die Bender knapp vor Golz übernahm. Der Corvette-Pilot stoppte eine Runde früher. Golz nutzte die Zeit, machte Boden gut und übernahm nach seinem Pflichthalt Rang eins. Bender holte sich eine Runde später Rang eins zurück und gab diesen nicht mehr her. „Mit dem Rennen bin ich sehr zufrieden, obwohl wir gestern im Training wieder Aussetzer hatten. Die waren zwar immer noch da, aber nicht so schlimm. Gegen Ende hatte ich das Geschehen gut im Griff“, so Bender. Michael Golz berichtete: „Ich hatte einen schönen Fight mit Jürgen Bender. Schade, dass nicht mehr GT3 Autos mit am Start waren. Das Rennen war ok. Hinten raus hatte ich mit den Überrundungen ein bisschen Pech, da konnte Bender dann etwas wegfahren.“ Derweil betrieb Henk Thuis als Gesamtsechster sowie Dritter der Division 1 zumindest noch Schadensbegrenzung.

Bender siegt erneut

Im zweiten Zeittraining musste Bender diesmal Michael Golz den Vortritt lassen, der eine freie Strecke gegen Trainingsende perfekt für die Polezeit zu nutzen wusste. Bender schien das Missgeschick gleich beim Start korrigieren zu wollen. Von Platz zwei aus übernahm der Neckarsulmer die Spitze, wurde aber zwei Kurven später zu weit herausgetragen. Dadurch schlüpften Golz und Thuis vorbei. Als beim Niederländer erneut die Reifen platt waren und er den Wagen abstellen musste, war Bender direkt hinter Golz. Die Safety-Car Phase nutzten sowohl Golz, als auch Bender zum Pflichtstopp. Und diesmal war es Bender, der vom Stopp profitieren konnte und vor Golz auf die Piste zurückkam. „Meiner Meinung nach ist Jürgen Bender etwas zu früh raus. Aber die haben gezockt und gesehen, dass die Ampel rot ist und er dann da steht. Dann ist das safe. So ist es schwer nochmals vorbeizukommen. Das ginge nur mit der Brechstange. Überholen mit normalen Mitteln wäre nicht gegangen“, so Golz. Mit 2,865 Sekunden Vorsprung sicherte sich Bender seinen zweiten Sieg an diesem Wochenende. „Ich konnte knapp vor Michael Golz aus der Box herausfahren. Das war der entscheidende Vorteil. Ich habe auch gesehen, dass er zwischendurch weiter weg war und da konnte ich mein Rennen gut verwalten“, erzählte Bender. Dritter in der Division 1 wurde Berthold Gruhn im Audi R8 LMS GT3.

Tudurachi in Rennen eins souverän

Im ersten Rennen war die Division 2 eine klare Angelegenheit für Tudur Tudurachi (BMW M4 GT4 G82). Mit seinem Sieg sammelte der junge Rumäne in einer voll besetzten Division 2 wichtige Meisterschaftszähler. Als Gesamtvierter gelang Tudurachi zudem sein bestes STT Gesamtergebnis. „Es ist eine schöne Strecke und ich mag sie. Ich fuhr zum ersten Mal hier in Assen und ich denke, dass es ein gutes Rennen war“, befand der Sieger. Dahinter landete Ralf Glatzel (Hyundai Veloster TCR) auf einem souveränen zweiten Platz vor Valentijn Greven (BMW M4 GT4 F82).

Packende Action in Rennen zwei

Zunächst hatte sich Tudurachi wie schon am Vortag einen Vorsprung erarbeitet. Dahinter mussten Glatzel und Greven erst an Jürgen Hemker (Audi R8 GT4) vorbei. Glatzel nutzte einen Quersteher des Audi-Piloten aus, während Greven den Audi beim Überholvorgang touchierte. Für Hemker das vorzeitige Aus. Damit schien alles auf den Zieleinlauf von Rennen eins hinzudeuten, als die Safety-Car Phase ausgelöst wurde. Während Glatzel und Greven in die Box kamen, blieb Tudurachi eine Runde länger auf der Strecke. Just in dem Moment, als der M4-Pilot an der Box stand, hieß es wieder Grün. „Mein Funkkontakt hatte nicht richtig funktioniert und ich hatte kaum Kontakt mit dem Team. Dadurch kam ich zu spät zum Stopp. Es war danach schwierig den Abstand wieder zu zufahren. Aber ich habe gepusht und kam immer näher heran“, so Tudurachi.

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Die Führung in der Division 2 hatte Greven nach dem Stopp übernommen, wobei Glatzel mächtige drückte, um am M4 vorbeizukommen. In der 15. Runde setzte sich Glatzel vor Greven und baute seinen Vorsprung schnell aus. Von hinten kam Tudurachi in großen Schritten näher, schnappte sich Greven und war in der letzten Runde an Glatzel dran. Der verteidigte in der Schikane vor Start und Ziel seinen ersten Platz. „Es war ein absolut geiles Rennen. Als Tudor an mir dran war, wusste ich, dass es eine harte letzte Runde werden würde. Auf den Geraden hat er weit mehr Überschuss als ich. Da musste ich ziemlich zu machen. Beim Boxenstopp haben wir etwas falsch gemacht und es nicht geschafft vor dem anderen M4 herauszufahren. Ich wäre sonst nicht so lange hinter ihm festgehangen“, lautete das Statement von Glatzel. Für Glatzel bedeutete dies nicht nur den ersten Sieg in der Division 2, sondern auch Gesamtrang drei. Dritter der Division 2 wurde Valentijn Greven. Dahinter setzte sich David Stein (Hyundai Veloster TCR) in einem Foto-Finish knapp gegen Semo Keric (BMW M2 CS Racing) durch.

Baude mit Doppelsieg in der Division 4

Joachim Bölting (Porsche 991 GT3 Cup) war als einziger Starter unterwegs und durfte über den dritten Gesamtrang in Rennen eins jubeln. Pech hatte Bölting dagegen im zweiten Heat, als er ins Kiesbett geschickt wurde und nicht mehr weiterfahren konnte. In der Division 4 konnte Lucas Baude (Mini JCW R56) nach den Problemen in Spa endlich wieder jubeln. Der Mini-Pilot entschied beide Rennen vor Joel Maxim Fricke (Ford Fiesta ST) bzw. Dennis Garbe/Robert Hinzer (BMW 330i) klar für sich. „Heute war wieder alles im grünen Bereich. Spa hatte uns gezeigt, dass auch mit der Technik mal etwas schiefgehen kann. Das Rennen lief gut. Am Anfang haben wir Gas gegeben, dann konnte ich gegen Ende gut haushalten und ein bisschen Tempo herausnehmen und die Technik schonen“, so Baude zu Rennen eins.
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