Donnerstag, 28. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Sportwagen Allgemein
22.06.2024

Bester Porsche 963 startet aus zweiter Reihe ins 6h-Rennen

Der Porsche 963 des Kundenteams JDC-Miller MotorSports startet von Platz vier in das 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen. Der Brite Phil Hanson war in der Zeitenjagd am Samstag (22. Juni) geringfügig schneller als die beiden Werksautos von Porsche Penske Motorsport. Der Franzose Mathieu Jaminet und der Brasilianer Felipe Nasr erreichten im Qualifying die Positionen fünf und sechs. Der baugleiche, 512 kW (696 PS) starke Hybridprototyp von Proton Competition geht von Platz zehn in den sechsten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship.

Die beiden Porsche 963 der Werksmannschaft hatten im Qualifying unterschiedliche Strategien. Während Felipe Nasr am Steuer der Nummer 7 sofort nach Freigabe der Zeitenjagd auf die Strecke fuhr, wartete Mathieu Jaminet im Schwesterauto zunächst in der Boxengasse. Erst als das erste Drittel der 15-minütigen Session absolviert war, ging auch die Startnummer 6 auf die Bahn. Nasr steigerte sich auf seinen ersten vier Umläufen, konnte später aber nicht weiter zulegen. Jaminet setzte seine persönliche Bestmarke kurz vor dem Ende der Session und schob sich damit am Teamkollegen vorbei. Beide Werksfahrer blieben jedoch knapp hinter Phil Hanson, der am Steuer des gelben Kunden-963 mit der Nummer 85 eine starke Leistung zeigte.

Anzeige
„Gratulation an unser Kundenteam JDC-Miller MotorSports. Das war eine richtig starke Vorstellung“, fasst Urs Kuratle zusammen. Der Leiter Werksmotorsport LMDh ergänzt: „Mit unseren beiden 963 von Porsche Penske Motorsport wären wir gern weiter vorn gelandet. Unsere Fahrer waren mit dem Verhalten der Autos recht zufrieden. Dennoch gibt es einige Punkte, die wir uns vor dem Start in das Rennen ganz genau anschauen müssen. In den sechs Stunden am Sonntag kann noch sehr viel passieren.“

„Es war ein hart umkämpftes Qualifying auf der spektakulären Strecke in Watkins Glen“, bilanziert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Mathieu und Felipe haben einen guten Job gemacht. Die Startplätze fünf und sechs sind ganz in Ordnung. Wir sind mittendrin und haben am Renntag sechs Stunden Zeit, uns möglichst weit nach vorn zu arbeiten.“

In der GTD-Pro-Klasse hatte der Porsche 911 GT3 R von AO Racing einen schweren Stand. Der Brite Sebastian Priaulx fuhr am Steuer des „Rexy“ genannten Neunelfers auf die achte Startposition. Das amerikanische Porsche-Kundenteam hatte die Klasse bei den vergangenen Rennen in Laguna Seca und Detroit gewonnen und führt das Klassement derzeit an. In der GTD-Kategorie fuhren die drei bis zu 415 kW (565 PS) starken Autos von Wright Motorsports, Andretti Motorsports und MDK Motorsports auf die Plätze 13, 20 und 21.

Der sechste Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf der Rennstrecke Watkins Glen International geht über eine Distanz von sechs Stunden. Der Langstreckenevent zählt zum Michelin Endurance Cup – eine Sonderwertung, der die fünf längsten Rennen des Jahres umfasst. Start ist am Sonntag, 23. Juni um 11:10 Uhr Ortszeit (17:10 Uhr MESZ). Außerhalb von Nordamerika ist das Rennen über die gesamte Distanz im kostenlosen Livestream auf IMSA.tv zu sehen.

Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Platz fünf ist nicht das, was ich mir erhofft hatte. Ich bin sicher, dass etwas mehr möglich war. In meinem schnellsten Umlauf ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen. Ein unnötiger Gangwechsel in der letzten Kurve hat den Sprung auf Platz drei verhindert. Die Startposition ist nicht ganz so wichtig. Unser Auto wird im Rennen stärker sein als über eine einzelne schnelle Runde im Qualifying. Ich bin gespannt, wie sich das Wetter entwickelt. Es könnte am Renntag nass werden.“

Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Ich habe alles versucht. Für meinen Geschmack untersteuert unser Auto noch etwas zu stark. So etwas fühlt sich bei der Jagd auf die schnellste Rundenzeit nicht so schön an. Auf der anderen Seite ist genau ein solches Fahrzeugverhalten gut für das lange Rennen am Sonntag. Ich bin sicher, dass für uns noch alles drin ist. Wetter, Strategie, Reifenhaltbarkeit – es gibt viele Faktoren, die im Kampf um den Sieg eine sehr wichtige Rolle spielen werden.“

Gianmaria Bruni (Porsche 963 #5): „Wir haben unser Auto im Vergleich zum ersten Freien Training spürbar verbessert. Ich hatte im Qualifying recht guten Grip, meine schnellste Runde war sauber. Unsere Problemzone ist nach wie vor die Hinterachse. Wir rutschen noch zu viel herum. Nun schauen wir und die Daten genau an und hoffen, zum Renntag noch einige Verbesserungen zu finden.“

Phil Hanson (Porsche 963 #85): „Mein Ziel war es nicht, vor den Werksautos zu landen. Das Ziel ist immer die Pole-Position. Es hat gar nicht mal so viel gefehlt. Das Auto fühlte sich sehr gut an. Ich bin im Qualifying sehr sauber gefahren – nun ist ein Platz in der zweiten Reihe unser Lohn dafür. Beim meinem letzten Einsatz in der IMSA beim 12-Stunden-Rennen in Sebring haben wir unser hohes Potenzial nicht umgesetzt. Das wollen wir morgen im Rennen anders gestalten.“

Sebastian Priaulx (Porsche 911 GT3 R #77): „Ich hatte etwas mehr erwartet. Es hat den Anschein, dass wir bei den hohen Temperaturen von über 30 Grad Celsius etwas Rückstand haben. Andere Autos sind diesbezüglich offenbar weniger empfindlich. Wir müssen nun damit klarkommen. Ich bin sehr sicher, dass wir im Rennen über sechs Stunden sehr konstant und schnell sein werden. Keine Frage: Wir werden uns nach vorn arbeiten. Wir wollen unsere Spitzenposition in der Meisterschaft verteidigen.“

Ergebnisse Qualifying:

GTP-Klasse:
1. Deletraz/Taylor (CH/USA), Acura #40, 1:32,209 Minuten
2. Bourdais/van der Zande (F/NL), Cadillac #01, + 0,038 Sekunden
3. Aitken/Blomqvist/Derani (UK/UK/BR), Cadillac #31, + 0,310 Sekunden

GTD-Pro-Klasse:
1. Serra/Rigon (BR/I), Ferrari #62, 1:44,203 Minuten
2. Garcia/Sims (E/UK), Corvette #3, + 0,114 Sekunden
3. Gunn/Riberas (UK/E), Aston Martin #23, + 0,184 Sekunden

GTD-Klasse:
1. Montecalvo/Thompson/Telitz (USA/CDN/USA), Lexus #12, 1:44,642 Minuten
2. Triarsi/Scardina/Rovera (USA/USA/I), Ferrari #023, + 0,600 Sekunden
3. Skeen/Grenier/Koch (USA/CDN/USA), Mercedes-AMG #32, + 0,790 Sekunden
Anzeige