Montag, 9. September 2024
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09.09.2024

Black Falcon gewinnt Michelin 992 Endurance Cup powered by Porsche Motorsport

Black Falcon Team 48 Losch hat mit einer souveränen Leistung auf dem Circuit de Spa-Francorchamps den Sieg bei der Premiere des Michelin 992 Endurance Cups powered by Porsche Motorsport eingefahren. 

Bereits in der Anfangsphase erwies sich Black Falcon Team 48 Losch (#48, Loek Hartog / Christopher Mies / Tobias Müller / Noah Nagelsdiek) als Anwärter auf eine gute Platzierung. Am Ende führte das Team 212 der insgesamt 276 absolvierten Runden auf dem 7,004 Kilometer langen Circuit de Spa-Francorchamps das Feld an und sicherte sich damit den Sieg beim ersten 12-Stunden-Langstreckenrennen für den Porsche 911 GT3 Cup der Bauhreihe 992. 

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Wie bereits sein Teamkollege Christopher Mies vorher am Renntag absolvierte Loek Hartog im Laufe des Nachmittags ebenfalls einen doppelten Stint mit besonders hohem Tempo und brachte damit das Black-Falcon-Auto außer Reichweite der Konkurrenz, so dass es letztendlich mit einer Runde Vorsprung vor dem Rest des Feldes den Sieg einfahren konnte. 

Tobias Müller: „Eine tolle Leistung, ein großartiger Sieg. Es war ein sehr gutes Rennen, aber auch ein schwieriges Rennen, wenn ich ganz ehrlich bin, aber wir waren sehr konstant, das Auto war ausgesprochen gut, die Fahrerbesetzung ist stark und die Jungs haben bei den Boxenstopps hervorragend gearbeitet. Am Ende hatten wir eine Runde Vorsprung. Tatsächlich, ein toller Sieg!“ 

Black Falcon Team 48 Losch legte nicht nur ein beeindruckendes Tempo an den Tag, sondern gehörte auch zu den ganz wenigen Teams, die es ohne Durchfahrts- oder Zeitstrafe ins Ziel schafften. 

Max Kruse Racing (#8, Jan Jaap van Roon / Tom Coronel / Paul Meijer / Benjamin Leuchter) krönte eine unfassbare Aufholjagd mit Rang zwei, obwohl der Vorsprung auf Red Camel-Jordans.nl (#9, Ivo Breukers / Luc Breukers / Rik Breukers / Fabian Danz) nach einem engen Kampf um die zweite Position weniger als neun Sekunden betrug. 

Max Kruse Racing, das von der Pole-Position aus gestartet war, arbeitete sich im Laufe des Nachmittags wieder nach vorne. In der Anfangsphase hatte das deutsche Team das Rennen angeführt, bis ein elektronisches Problem das deutsche Team bereits in der Anfangsphase sogar aus die Top 20 der Gesamtwertung geworfen hatte. 

Paul Meijer: „Nach der ersten Stunde, als wir, so glaube ich, auf Rang 23 zurückgefallen waren, hatten wir nicht wirklich mehr erwartet, hier noch aufs Podium fahren zu können. Beim Start hatten wir eine schöne Führung inne, ich konnte mich von allen andern absetzen, aber dann ging alles auf Schwarz: Keine Lenkung, kein ABS, gar nichts mehr. Ich habe überall die Räder blockiert. Das geschah viermal, die Reifen waren also komplett dahin. Es war ein elektronisches Problem, das das Team beim ersten Boxenstopp lösen konnte. Danach lief alles perfekt. Wir haben wie verrückt gepusht, alle von uns, und wir haben es als Team geschafft. Das war ein verrücktes Rennen.“ 

Red Camel-Jordans.nl freute sich zwar über Gesamtrang drei, war aber gleichzeitig enttäuscht, dass zwei Neutralisierungen kurz nacheinander zwei Stunden vor Rennende die spritsparende Strategie des Teams zunichte gemacht hatten. Ohne den reduzierten Speed unter gelber Flagge hätte es das niederländische Team nach eigenem Bekunden, anders als die Konkurrenz, mit nur einem Tankstopp über die letzten zwei Rennstunden ins Ziel geschafft. 

Neuhofer Rennsport (#86, Felix Neuhofer / Alfred Renauer / Robert Renauer / Martin Ragginger) mischte während des gesamten Nachmittags um die Podiumsplätze mit, nachdem sich das Team nach einem Reifenschaden in der Anfangsphase sowie einer Durchfahrtsstrafe wegen eines Vergehens gegen die ‚Track Limits’ zurückgekämpft hatte und zunächst auf Rang vier die Ziellinie überquerte. Ein Strategiefehler jedoch bedeutete, dass einer der ‚Gold'-Fahrer des Teams seine maximale Fahrzeit überschritten hatte. So bekam das Team nach dem Rennen von der Rennleitung acht Runden aberkannt, womit der Porsche mit der Startnummer 86 aus den Top 15 fiel. 

Damit erbte Tierra Outdoor Racing by HWM (#33, Ralph Poppelaars / Jop Rappange / Hans Weijs), das nach einer starken Leistung die PRO/AM-Klasse gewonnen hatte, den vierten Gesamtrang. Das einzige Problem war eine Kollision mit Team GP-Elite (#12, Peter Munnichs / Koen Munnichs / Wouter Boerekamps) nach drei Vierteln des Rennens. Das letztgenannte Auto hatte bereits in der ersten Hälfte nach einem Ausritt in die Reifenstapel die Chancen auf den AM-Klassensieg verloren, schaffte es aber dennoch ins Ziel und belegte den 19. Gesamtrang. 

Mühlner Motorsport (#4, Jeroen Bleekemolen / Martin Rump / Fabio Grosse) hatte sich für die erste Startreihe und hatte nach den Problemen von Max Kruse Racing in der Anfangsphase sogar die Führung inne. Nach den ersten Boxenstopps rutschte das Team jedoch ins Mittelfeld zurück und musste weiteren Zeitverlust durch eine Stop-and-GoStrafe wegen eines Tankvergehens hinnehmen. Trotz aller Widrigkeiten gelang dem belgischen Team eine hervorragende Aufholjagd, die mit Platz fünf endete. 

Belgium Racing (#99, Dylan Derdaele / Jan Lauryssen / Sacha Norden) führte lange Zeit die PRO/AM-KLAsse an und wechselte sich in der zweiten und dritten Rennstunde mit Black Falcon Team 48 Losch an der Spitze des Feldes ab, verlor aber durch mehrere Durchfahrtsstrafen und einen Reifenschaden entscheidende Zeit und belegte schließlich sechsten Gesamtrang. Das Team belegte beim Heimspiel außerdem Platz zwei in der PRO/AM-Wertung. 

Mit weniger als 30 Sekunden Rückstand komplettierte das zweite Auto von Max Kruse Racing (#10, Marcel Fugel / Dominik Fugel / Nico Otto / Benjamin Leuchter) mit Platz sieben ein starkes Wochenende für das Team des ehemaligen deutschen FußballNationalspielers Max Kruse. 

Der Kampf um den Sieg in der AM-Klasse blieb spannend bis bis zum Schluss und wurde schließlich von QMMF by HRT (#31, Abdulla Ali Al Khelaif / Ghanim Al Ali / Ibrahim Al Abdulghani / Julian Hanses) - beim ersten europäischen Langstreckenrennen der Qatar Motor and Motorcycle Federation in Spa - mit knapp 80 Sekunden Vorsprung vor dem zweiten Porsche von Neuhofer Rennsport (#85, Eric Kwong / Henry Kwong / Dylan Yip / Jinlong Bao) gewonnen. Wäre der zweite Porsche nicht am Ende des Rennens wegen Überschreitung des Tempolimits während einer Neutralisierung durchgefahren, wäre der Abstand noch kleiner gewesen. 

Noch enger war der Kampf um den letzten Podestplatz zwischen SebLajoux Racing by DUWO Racing (#888, Sébastien Lajoux / Stéphane Perrin / Laurent Misbach / Mathys Jaubert) und PTE operated by Manthey Racing (#992, Joel Monegro / Campbell Nunn / Jukka Honkavuori / Constantin Dressler), das im Rahmen des offiziellen Porsche Track Experience Rennsport Academy-Fahrertrainingsprogramms antraten. 

Die Teams auf den Plätzen zwei bis vier in der AM-Klasse lagen nur acht Sekunden auseinander. Mathys Jaubert von SebLajoux Racing by DUWO Racing fuhr in 2:21,610 Minuten sogar die schnellste Rennrunde des Tages. 

Das Auto mit der Startnummer 98 von Belgium Racing (Michael Cool / Ghislain Cordeel / Kobe de Breucker) fuhr zwischen dem Sieger und dem Zweitplatzierten der AM-Klasse ins Ziel. Das belgische Team belegte Platz neun in der Gesamtwertung und sicherte sich den letzten Platz auf dem PRO/AM-Podium. 

Ein mögliches PRO/AM-Podium für den PRO/AM-Beitrag von Mühlner Motorsport (#18, Parker Thompson / Jared Thomas / Anthony McIntosh / Glenn McGee) wurde leider durch einen mutmaßlichen en Schaden an der Hinterachse zunichte gemacht. Der Porsche rollte 20 Minuten vor Ende des Rennens auf der Strecke aus. Der Porsche mit der Startnummer 18 kam nicht mehr in Fahrt und wurde schließlich auf Gesamtrang 21 gewertet. Mühlners AM-Porsche (#21, Ryan Yardley / Anthony McIntosh / Glenn McGee / Tyler Hoffman) verlor nach einer Kollision mit dem zweiten Porsche von Black Falcon in der ersten Runde mehr als eine Stunde an der Box. Danach lief das Rennen für das belgische Team zumindest ruhiger, die Mannschaft belegte letztendlich den 26. Gesamtrang. 

Der Black Falcon Porsche (#5, Mustafa Mehmet Kaya / Christopher Mies / Gabriele Piana / Mike Stursberg) verlor zwar nach der grünen Flagge Zeit im Kiesbett, arbeitete sich aber akribisch wieder nach vorne und belegte am Ende Platz 13 in der Gesamtwertung und Position vier in der PRO/AM-Klasse. 

KKrämer Racing (#36, Karsten Krämer / Michele Di Martino / Fidel Leib / Marlon Menden) hatte am Anfang der zweiten Rennhälfte durchaus noch Chancen auf einen Podiumsplatz in der AM-Klasse, verlor aber mehr als zwei Stunden wegen einer Reparatur der Benzinpumpe und musste sich schließlich mit Platz 26 zufrieden geben.

Nach einer frustrierenden Veranstaltung verzeichnete MRS GT-Racing leider zwei von nur drei offiziellen Ausfällen im 992 Endurance Cup: Der Porsche mit der Startnummer 90 des deutschen Teams (Therese Lahlouh / Madeline Stewart / Alex Sedgwick / Nicolas Romano) schied nach sieben Stunden wegen eines Defekts an der linken Hinterradnabe aus, während der 911 GT3 Cup (992) mit der Startnummer 89 (Francisco Horta / Lucas Salles / Nelson Monteiro / Marcio Mauro) am Ausgang von Eau Rouge abrupt in die Reifenstapel fuhr und ausfiel. 

Der einzige verbliebene Porsche 911 GT3 Cup (992) des Teams (#88, Marcus Vinicius Neves / Rouman Ziemkiewicz / Eduardo Menossi / Carlos Vidigal Renaux) verlor auf der Kemmel-Geraden nach nur 25 Rennminuten das linke Hinterrad und kämpfte mit Reifendruckproblemen, schaffte es aber immerhin auf Position 23 ins Ziel. 

H-2-H Racing (#15, Gilles Verleyen / Guillaume Mondron / Mathieu Detry / Stanislav Minsky), das nach zwei Dritteln der Renndistanz einen komfortablen zweiten Rang in der Gesamtwertung innehatte, schied schließlich aus. Das belgische Team kämpfte mehrere Stunden lang mit Problemen mit der Getriebetemperatur, bevor es schließlich 90 Minuten vor dem Ziel mit Verdacht auf einen Ölpumpenschaden den Stecker zog. 

Am kommenden Wochenede (13.-15. September) richtet CREVENTIC auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya den letzten europäischen Lauf seines HauptLangstreckenprogramms, der 24H SERIES, aus. Nähere Informationen gibt es unter www.24hseries.com. 
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