Sportwagen Allgemein
07.09.2024
Max Kruse Racing erster Pole-Sitter des 992 Endurance Cup gekürt
Max Kruse Racing (#8, Jan Jaap van Roon / Tom Coronel / Paul Meijer / Benjamin Leuchter), das Team des ehemaligen deutschen Fußball-Nationalspielers, zeigte eine starke Aufholjagd und sicherte sich damit die Gesamt-Pole-Position mit einem Vorsprung von nur etwas über zwei Zehntelsekunden auf Mühlner Motorsport (#4, Jeroen Bleekemolen / Martin Rump / Fabio Grosse), nachdem das Team beim Start des dritten und letzten Qualifying-Abschnitts am heutigen Abend noch fünf Zehntel Rückstand auf seinen belgischen Konkurrenten hatte.
Bei wechselnden Bedingungen fuhr der Mühlner Motorsport-Porsche mit der Startnummer 4 in Q1 mit über sieben Zehntelsekunden die Bestzeit. Am Ende von Q2 war dieser Vorsprung nur wenig geschrumpft. Eine schnelle letzte Runde von Paul Meijer, geholfen von der mutigen Entscheidung des Teams, bei den kniffligen Bedingungen auf Slickreifen zu setzen, reichte für Max Kruse Racing um sich letztendlich ganz vorne zu platzieren.
Paul Meijer: „Das war schwierig! Wir haben während des gesamten Qualifyings gekämpft. Ich glaube, wir haben in Q1 die richtige Entscheidung getroffen, indem wir auf Slicks gewechselt haben, was sich dann in Q2 und Q3 natürlich bezahlt gemacht hat. Ich wollte auf meinen letzten beiden Runden in Q3 unbedingt innerhalb der Linien der Streckenbegrenzung bleiben, keinerlei Risiken mit den ‚Track Limits’ eingehen, nur noch das Auto ins Ziel bringen mit einer ordentlichen Zeit für die Pole-Position.“
Benjamin Leuchter, Fahrer und Mitbegründer von Max Kruse Racing: „Der erste Durchgang war sehr, sehr haarig, denn die Bedingungen waren immer irgendwo zwischen Regenreifen und Slicks. Dann haben wir die Entscheidung getroffen, auf Slicks zu setzen. Das war ein großes Risiko, aber am Ende hat es geklappt und ich freue mich richtig für meine Jungs!“
Das deutsche Team fuhr in den drei Durchgängen eine Durchschnittszeit von 2:22,456 Minuten. Der aktuelle TCR Europe-Titelträger und Tourenwagen-WM-Legende Tom Coronel war sich sicher, dass die Zeit ohne ein Aufeinandertreffen mit dem größten Rivalen in Q2 bereits für den besten Startplatz gereicht hätte.
Tom Coronel: „Das ist, was wir Karma nennen! Das Auto, das jetzt auf P2 steht, hat mich in der Schikane massig aufgehalten und letztendlich haben sie es nicht auf die Pole geschafft. So ist es nun mal. Aber ich hatte einige gute Runden, es wurde dunkel und es tröpfelte auf der Windschutzscheibe. Somit dachte ich: ‚Ob das reichen wird?', aber dann sah ich die Rundenzeit, sah, dass alles in Ordnung war, und dann habe ich angegriffen.“
Dichter Nebel und immer wieder einsetzender Regen im Laufe des Tages sorgten für schwierige Bedingungen in den Ardennen. An manchen Stellen der 7,004 Kilometer langen Strecke trocknete die Ideallinie schneller ab als anderswo, so dass die 27 Autos, die für dieses Wochenende genannt sind, unterschiedliche Strategien anwendeten. Außer einer kurzen Unterbrechung mit der Roten Flagge verlief das insgesamt fast einstündige Zeittraining ansonsten ohne Zwischenfälle.
Neuhofer Rennsport (#86, Felix Neuhofer / Alfred Renauer / Robert Renauer / Martin Ragginger) zeigte eine beachtliche Aufholjagd von Platz sechs nach Q1 auf Rang drei in der Gesamt-Startaufstellung, gefolgt vom schnellsten der beiden Autos von Belgium Racing (#99, Dylan Derdaele / Jan Lauryssen / Sacha Norden). Nach einer ähnlich starken Leistung in Q3 verbesserte sich das letztgenannte Team von Platz Sieben nach Q1 auf Gesamtrang vier, was gleichzeitig die Pole-Position in der PRO/AM-Klasse bedeutete.
Das langjährige Porsche-Team MRS GT-Racing (#90, Therese Lahlouh / Madeline Stewart / Alex Sedgwick / Nicolas Romano) rangierte während des ganzen Trainings in den Top-Fünf und schien auf dem Weg zur PRO/AM-Pole. Dem deutschen Team wurden jedoch zwei schnelle Rundenzeiten in Q3 aberkannt wegen Überschreitens der ‚Track Limits’. Somit startet MRS GT-Racing nun von Gesamtrang neun und von Platz vier in der Klasse.
Wie Neuhofer und Belgium Racing arbeitete sich auch das Black Falcon Team 48 Losch (#48, Loek Hartog / Christopher Mies / Tobias Müller / Noah Nagelsdiek) konsequent nach vorne und fuhr in Q2 sogar die Bestzeit aller teilnehmenden Teams. Insgesamt stand der fünfte Gesamtplatz und die drittschnellste Durchschnittszeit der PRO-Teams zu Buche. Dem fünfmaligen Siegerteam der 24H DUBAI fehlten im Durchschnitt nur 0,006 Sekunden für die zweite Startreihe.
Der Schwester-Porsche 911 GT3 (992) von Black Falcon (#5) – der zweitschnellste in der PRO/AM-Wertung – reiht sich neben der Startnummer #48 in der dritten Startreihe ein. Der zweite Black Falcon (#5, Mustafa Mehmet Kaya / Christopher Mies / Gabriele Piana / Mike Stursberg) mit Gabriele Piana am Steuer war eines von nur zwei Autos, die im Qualifying eine Zeit unter 2:20 Minuten fuhren und arbeitete sich von Rang 12 am Ende von Q1 konsequent nach vorne.
Das schnellste Auto in Q3 – der SebLajoux Racing by DUWO Racing-Porsche (#888, Sebastien Lajoux / Stéphane Perrin / Laurent Misbach / Mathys Jaubert) – fuhr dank Mathys Jaubert eine Zeit von 2:19.733 Minuten und rangiert damit auf Position 16 in der Gesamtwertung und Platz drei in der AM-Klasse.
Der zweite und dritte Porsche von Mühlner Motorsport an diesem Wochenende starten nebeneinander aus der vierten Reihe. Die Startnummer 18 (Parker Thompson / Jared Thomas / Anthony McIntosh / Glenn McGee) liegt nur 0,039 Sekunden hinter dem Schwesterauto mit der Nummer 21 (Ryan Yardley / Anthony McIntosh / Glenn McGee / Tyler Hoffman) auf dem siebten Startplatz. Das letztgenannte Auto sicherte sich die Pole-Position in der AM-Klasse.
Hinter dem MRS GT-Racing-Porsche komplettiert Tierra Outdoor Racing by HWM (#33, Ralph Poppelaars / Jop Rappange / Hans Weijs) die Top-Ten der Gesamtwertung vor dem zweiten Belgium Racing-Porsche (#98, Michael Cool / Ghislain Cordeel / Kobe de Breucker). Der zweite Porsche von Neuhofer Rennsport (#85, Eric Kwong / Henry Kwong / Dylan Yip / Jinlong Bao) startet von Platz 12.
Der zweite Max Kruse Racing-Porsche (#10, Marcel Fugel / Dominik Fugel / Nico Otto / Benjamin Leuchter) ging es im Qualifying eher konservativ an und sicherte sich den 15. Platz in der Gesamt-Startaufstellung.
Elfer Motorhome (#911, Leo Pichler / Kevin Raith / Andreas Höfler / Peter Eibisberger) war das erste Team, das während des Qualifyings in Schwierigkeiten geriet, als Kevin Raith sich auf der Anfahrt zur Kemmel-Geraden drehte und die Frontpartie des Porsche erheblich beschädigte. Im Medical Center der Rennstrecke wurde dem Österreicher Entwarnung gegeben. Das Team konnte das Qualifying zwar nicht fortsetzen, hofft aber, dass das Auto bis zum morgigen Rennen wieder repariert ist.
Leider wird Bas Koeten Racing an diesem Wochenende nicht mehr an der Veranstaltung teilnehmen, nachdem Marcel Van Berlo im Freien Training in der Raidillon einen schweren Abflug hatte. Obwohl Marcel sich eine Rippenverletzung zuzog, erhielt er die Erlaubnis für die Heimreise. CREVENTIC wünscht dem regelmäßigen Teilnehmer der 24H SERIES eine schnelle Genesung.
Nach dem offiziellen Abendtraining von 21.05 bis 21.50 Uhr Ortszeit startet die Premiere des Michelin 992 Endurance Cups powered by Porsche Motorsport morgen (Samstag, 7. September) um 9.45 Uhr. Das 12-Stunden-Rennen wird ohne Unterbrechung bis 21.45 Uhr ausgetragen.