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Sportwagen Allgemein
23.09.2024

Porsche fährt mit großem Punkte-Vorsprung zum Meisterschaftsfinale

Porsche hat das 6-Stunden-Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship in Indianapolis mit großen Erfolgen abgeschlossen: In der Topkategorie GTP erreichte Porsche Penske Motorsport mit dem Porsche 963 (Startnummer 6) auf Rang drei erneut das Podest. Die Werksmannschaft geht nun mit einem großen Vorsprung in der Hersteller-, Fahrer- und Teamwertung in das Saisonfinale auf der Road Atlanta (12. Oktober). In den beiden GT-Klassen war der Porsche 911 GT3 R das Maß der Dinge. Die GTD-Pro-Kategorie gewannen Laurin Heinrich und Michael Christensen am Steuer der Nummer 77 von AO Racing. In der Amateurklasse siegte die Startnummer 120 von Wright Motorsports.

Nach hohen Temperaturen und viel Sonne an den beiden Trainingstagen zeigte sich das Wetter zum Rennen zunächst von einer ganz anderen Seite: Rund 90 Minuten vor dem Start des „Battle On The Bricks“ setzte Regen ein, der das Geschehen bis zur Drei-Stunden-Marke bestimmte. In der ersten Rennhälfte war das Safety-Car fast 90 Minuten im Einsatz, ein offener Wettbewerb kam aufgrund dessen in jener Phase kaum zustande. Das änderte sich in den zweiten drei Stunden grundlegend. Auf trockener Strecke bot die IMSA-Serie einmal mehr beste Unterhaltung und viel Spektakel. Jederzeit im Fokus: Die insgesamt vier 520 kW (707 PS) starken Porsche 963 in der Topklasse GTP sowie fünf Kunden-Neunelfer in den beiden GT-Kategorien.

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Rund 90 Minuten vor dem Ende überzeugte der Brite Nick Tandy mit einem sehenswerten Überholmanöver, das die Startnummer 6 an die Spitze brachte. Teamkollege Mathieu Jaminet konnte diese Position nach dem finalen Fahrerwechsel noch kurz behaupten, doch aufgrund einer unterschiedlichen Strategie kamen zwei konkurrierende BMW vorbei und verwiesen die Vorjahressieger somit auf Rang drei. Das Schwesterauto (Nummer 7) hatte in der Frühphase geglänzt: Felipe Nasr aus Brasilien brachte den in der Meisterschaft führenden Hybridprototypen innerhalb kürzester Zeit von Platz sieben an die Spitze des Feldes, doch anschließend gab es eine Durchfahrtsstrafe – und am Ende noch mehr Ungemach: Mit defekter Servolenkung brachte Nasr, der sich das Auto mit dem Amerikaner Dane Cameron teilte, auf GTP-Platz neun ins Ziel.

„Zunächst einmal Gratulation an BMW zu einem verdienten Doppelsieg. Wir wissen aus dem Vorjahr ganz genau, wie gut sich ein solches Resultat anfühlt“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Unsere Werksmannschaft hat ohne Unterlass gekämpft. Die Belohnung ist, dass wir nun mit einem guten Vorsprung in der Meisterschaft zum großen Finale antreten dürfen. Wir werden beim ‚Petit Le Mans‘ alles geben, um die tolle Saison in der IMSA-Serie mit den größten Trophäen abzuschließen. Kompliment an unsere Kundenmannschaften AO Racing und Wright Motorsports, die mit dem Porsche 911 GT3 R in beiden GT-Klassen siegten.“

„Es war ein schwieriges Rennen für uns, dessen Ergebnis sich am Ende ganz gut sehen lassen kann“, bilanziert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Die Startnummer 6 hat unsere Serie von Podestplätzen fortgesetzt und gleichzeitig dafür gesorgt, dass wir mit einem sehr schönen Vorsprung in der Herstellermeisterschaft zum Finale nach Atlanta reisen dürfen. Das war unser Ziel und das haben wir erreicht. Für die Nummer 7 war es kein toller Tag. Felipe hat das Auto am Ende mit letzter Kraft ins Ziel gefahren. Das war ganz harte Arbeit. Wir müssen genau analysieren, was an seinem Wagen warum kaputt gegangen ist. Gratulation an BMW zu einem verdienten Doppelsieg und auch Glückwunsch an unsere erfolgreichen Kundenteams in beiden GT-Klassen.“

„Kompliment an Felipe. Es war großartig, wie er die Nummer 7 ohne Servolenkung bis ins Ziel gebracht hat. Den Defekt müssen wir uns detailliert anschauen“, erklärt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Beim Schwesterauto lief alles sauber durch. Wir haben am Ende alles darangesetzt, ohne großes Risiko möglichst viele Punkte für die Meisterschaft zu gewinnen. Jetzt freuen wir uns auf die Road Atlanta. Dort werden wir um alle Titel in der GTP-Klasse kämpfen.“

Porsche hat in der Herstellerwertung nunmehr einen Vorsprung von 124 Punkten. Dies bedeutet, dass beim Finale auf der Road Atlanta der Titel sicher ist, sobald ein Porsche 963 Punkte gewinnt. Dies ist bereits beim Überqueren der Ziellinie beim Start des dortigen 10-Stunden-Rennens der Fall. In der Fahrermeisterschaft sind die beiden Porsche-Duos Nasr/Cameron und Jaminet/Tandy nur durch 14 Zähler getrennt. Die beiden Crews machen die Fahrerkrone im Finale unter sich aus. Die Chancen auf den Gewinn des Titels für das beste Team sind angesichts eines Polsters von 164 Punkten auf Cadillac ebenfalls sehr hoch.

Das Kundenteam JDC-Miller MotorSports feierte mit dem Porsche 963 auf Gesamtrang vier ein Topergebnis. Die Mannschaft von Proton Competition unterstrich das große Potenzial des Hybridautos eindrücklich. Werksfahrer Gianmaria Bruni aus Italien fuhr am Steuer der Startnummer 5 in 1:16,229 Minuten die schnellste Runde des gesamten Rennens. Das Team beendete das 6-Stunden-Rennen in Indianapolis auf Platz sieben.

In der GTD-Pro-Kategorie setzte der „Rexy“ genannte 911 GTR3 R von AO Racing wieder einmal ein beeindruckendes Glanzlicht. Der bis zu 416 kW (565 PS) starke Neunelfer im Dinosaurier-Design nahm das Rennen aufgrund einer Strafe nach dem Qualifying von der allerletzten Position in Angriff. Der ehemalige Porsche-Junior Laurin Heinrich brachte das Auto jedoch innerhalb weniger Minuten zunächst bis auf die sechste Position der GTD-Pro-Klasse nach vorn. Mit perfekter Strategie, optimaler Arbeit an der Box und starken Rundenzeiten von Werksfahrer Michael Christensen setzte AO Racing die Aufholjagd fort, bevor Heinrich am Ende den dritten Saisonsieg für sich und seine Mannschaft erreichte. Der Deutsche geht somit als Führender in der Fahrermeisterschaft der GTD-Pro-Klasse ins Finale, Porsche führt auch dort die Herstellermeisterschaft an.

Ebenso erfolgreich war das Team Wright Motorsports in Indianapolis: Der grün-gelbe Neunelfer des erfahrenen Kundenteams siegte in der GTD-Klasse. Der US-Amateurfahrer Adam Adelson, dessen Landsmann Elliott Skeer und Jan Heylen aus Belgien zeigten eine makellose Vorstellung bei schwierigen Bedingungen. Die baugleichen Autos von Kellymoss with Riley, MDK Motorsport und Andretti beendeten das Rennen auf dem Indianapolis Motor Speedway auf den Positionen acht, zwölf und 14.

Der elfte und letzte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship findet am 12. Oktober auf dem Michelin Raceway Road Atlanta statt. Das zehnstündige „Petit Le Mans“ wird seit 1988 ausgetragen und zählt ebenso wie die Langstreckenrennen in Daytona, Sebring, Watkins Glen und Indianapolis zum IMSA Michelin Endurance Cup.

Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Dass wir den Herstellertitel nun nahezu sicher haben, ist ein großartiger Erfolg für unsere gesamte Mannschaft. Es ist der verdiente Lohn für alle, die jederzeit hart und konsequent an diesem Projekt gearbeitet haben. Ich bin stolz, dass ich ein Teil dessen sein darf. Ich hätte das heutige Rennen gern gewonnen. Zwischendurch sah es aus, als hätten wir gute Chancen. Aber letztlich sind wir mit Platz drei und einem weiteren Podestplatz sehr zufrieden.“

Dane Cameron (Porsche 963 #7): „Wir sind bislang hervorragend durch die Saison marschiert, ohne größere Rückschläge. Heute war es dann soweit: Es ist schade, dass wir heute aufgrund dessen nur wenige Zähler geholt haben. Nun geht es auf der Road Atlanta bezüglich der Fahrermeisterschaft um alles. Mal sehen, was in den zehn Stunden beim ‚Petit Le Mans‘ alles auf uns zukommen wird.“

Alessio Picariello (Porsche 963 #5): „Es war ein intensiver Renntag für mich. In den Trainings habe ich nur wenige Runden gedreht. Mein letzter Einsatz im Porsche 963 lag rund sechs Monate zurück, daher musste ich im Wettbewerb viele Dinge wieder neu entdecken. Wir haben ein tolles Tempo an den Tag gelegt, hatten aber ein wenig Pech mit unserer Strategie. Das hat ein besseres Resultat verhindert.“

Phil Hanson (Porsche 963 #85): „In der Frühphase des Rennens lief es richtig gut für uns, dann sind wir aber zunächst aufgrund einer Strafe zurückgefallen. Es war ein Auf und Ab. Durch eine glückliche Gelbphase wurden wir wieder nach vorn gespült. Platz vier ist ein gutes Ergebnis. Im Rennen war unser Tempo wirklich stark. Allerdings hatten wir im Verlauf der sechs Stunden immer wieder knifflige Situationen zu lösen. Ich bin sicher, das ging heute jedem Team so.“

Michael Christensen (Porsche 911 GT3 R #77): „Ich bin so stolz auf unsere Mannschaft und meinen Teamkollegen Laurin. Es war eine großartige Leistung. Unser 911 GT3 R war bestens eingestellt. Die Strategie war ebenfalls optimal. Wir sind als Letzte gestartet und haben einfach unser Programm souverän durchgezogen. Alles ins allem war es perfekte Teamarbeit.“

Adam Adelson (Porsche 911 GT3 R #120): „Was für ein Rennen! Wir sind hier angetreten mit dem Gedanken, dass wir hier möglichst viel lernen wollen für unseren Einsatz mit dem 911 GT3 R im Rennen der Intercontinental GT Challenge Anfang Oktober an gleicher Stelle. Jetzt sind wir Klassensieger – unfassbar! Es fühlt sich an wie im Märchen, ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Ich bin in meinem zweiten Jahr im GT3-Sport, in meiner ersten Saison in der IMSA-Serie. Das ist doch unglaublich. Ich habe das beste Team und die besten Fahrerkollegen an meiner Seite.“

Ergebnisse Rennen

GTP-Klasse:
1. Krohn/Eng (FIN/A), BMW #24, 219 Runden
2. De Phillippi/Yelloly (USA/UK), BMW #25, + 1,647 Sekunden
3. Tandy/Jaminet (UK/F), Porsche 963 #6, + 2,947 Sekunden

GTD-Pro-Klasse:
1. Heinrich/Christensen (D/DK), Porsche 911 GT3 R #77, 208 Runden
2. Tincknell/Rockenfeller (UK/D), Ford #64, + 12,527 Sekunden
3. Garcia/Sims (E/UK), Corvette #3, + 15,355 Sekunden

GTD-Klasse:
1. Adelson/Skeer/Heylen (USA/USA/B), Porsche 911 GT3 R #120, 207 Runden
2. Foley/Gallagher/Walker (USA/USA/USA), BMW #96, + 2,465 Sekunden
3. Grenier/Koch/Skeen (CDN/USA/USA), Mercedes-AMG #32, + 10,940 Sekunden
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