Tourenwagen Junior Cup
01.09.2024
Müller meldet sich mit wichtigem Sieg im Titelkampf zurück
Wilde Windschattenspiele in den belgischen Ardennen: Der ADAC Tourenwagen Junior Cup riss die Zuschauer beim ADAC Racing Weekend auch im zweiten Rennen von den Sitzen. In jeder Runde wechselten die Positionen oft mehrfach, als die Junioren auf der mit über sieben Kilometern längsten Strecke, die die ADAC-Nachwuchsserie je gefahren ist, um jeden Zentimeter kämpften.
Polesetter Mike Müller brachte die 150 PS seines VW up! GTI beim stehenden Start perfekt auf seine Hoosier-Reifen und behauptete die Führung auch beim ersten Anstieg nach Les Combes. Im kurvenreichen zweiten Sektor hatte der Schweizer die große Chance, sich abzusetzen, doch die Konkurrenz blieb ihm auf den Fersen und schloss auf dem Weg zur Bus-Stop-Schikane wieder auf.
Insgesamt sechs Fahrzeuge setzten sich an der Spitze ab und sollten das Rennen unter sich ausmachen. Es waren Müller, Storm Gjerdrum (drive.solutions), Maxim Felix Dacher (Georg Motorsport), Tabellenführer Cedric Fuchs (KONRAD-Motorsport), Julian Konrad (KONRAD-Motorsport) und der stark auftrumpfende Finn Niklas Wollnik (Georg Motorsport). Der autistische Förderpilot des ADAC Weser-Ems fuhr sein bisher bestes Rennen im ADAC Tourenwagen Junior Cup.
Ab der zweiten Runde wechselten die Positionen in dieser Sechsergruppe mehrfach, kein Fahrer konnte sich länger als eine Runde an der Spitze halten. Dabei arbeiteten die beiden KONRAD-Motorsport-Piloten gut zusammen, doch Müller konnte mit Manövern zum Teil auf der Außenbahn verhindern, dass sich Fuchs und Konrad gemeinsam absetzten.
In der vierten Runde reduzierte sich der Kreis der Sieganwärter auf fünf, als es zu einer Berührung zwischen Konrad und Gjerdrum kam, die letzteren in einen Dreher schickte. Der Norweger konnte jedoch weiterfahren.
In der siebten Runde kam es erneut zu einer Berührung, diesmal zwischen Fuchs und Wollnik. Für Fuchs bedeutete dies die erste Nullrunde der Saison, für Wollnik war das Rennen ebenfalls gelaufen, da er für die Kollision verantwortlich gemacht und mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt wurde.
Eine Strafe erhielt auch Konrad für seine Berührung mit Gjerdrum. Der Sohn von Teambesitzer Marcel Konrad blieb nun mit Müller allein an der Spitze zurück, da auch Dacher durch die Kollision aufgehalten wurde. Müller behielt im Zweikampf die Oberhand, siegte mit 0,110 Sekunden Vorsprung und machte damit die Meisterschaft wieder spannend. Konrad fiel durch die 10-sekündige Strafe dann aber ebenso wie Wollnik aus den Punkterängen. So erbte Dacher den zweiten Platz.
Dahinter kämpfte eine Verfolgergruppe um den dritten Platz. Debütant Alex Mohr (HF_Engineering), gerade erst 15 Jahre alt geworden, kämpfte mit Miguel Henrich (up2race) im reparierten Fahrzeug nach dem missglückten Ausweichmanöver am Vortag und Leon Bauchmüller (H&R - Das Juniorteam!) um immer bessere Plätze.
Bauchmüller war am Start ins Kiesbett geraten und hatte sich wieder nach vorne gekämpft, doch die gesamte Gruppe hatte dem ebenfalls wieder nach vorne drängenden Gjerdrum nichts entgegenzusetzen. Wie das heiße Messer durch die Butter glitt er durch diese Kampfgruppe und sicherte sich trotz des Drehers den letzten Podestplatz.
Den Kampf um Platz vier entschied Bauchmüller für sich, gefolgt von Mohr und Henrich. Siebter wurde Simon Dix (TUMA Motorsport), die Top 10 komplettierten Bruno Görtz (Geparda Racing), Ben Bendler (Georg Motorsport) und Paul Hahn (drive.solutions).
Drei Wochen haben die Junioren nun Zeit, die spannenden Eindrücke aus Spa-Francorchamps zu verarbeiten. Vom 21. bis 22. September gastiert der ADAC Tourenwagen Junior Cup im niederländischen Assen.